15'700 Österreicher zeigten sich selbst an

Steuerabkommen: Boom bei Selbstanzeigen in Wien

publiziert: Dienstag, 17. Sep 2013 / 16:22 Uhr
Rund 4,8 Mrd. Euro (rund 5,9 Mrd. Franken) wurden den österreichischen Behörden gemeldet.
Rund 4,8 Mrd. Euro (rund 5,9 Mrd. Franken) wurden den österreichischen Behörden gemeldet.

Wien/Bern - In Österreich hat das seit Jahresbeginn gültige Steuerabkommen mit der Schweiz zu einem Boom an Selbstanzeigen beim Finanzamt geführt. Von 406 Selbstanzeigen im Jahr 2012 schnellte die Zahl in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres auf 1502 hoch.

3 Meldungen im Zusammenhang
Dies gab das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte am Dienstag vor den Medien in Wien bekannt. Knapp 15'700 Österreicher haben sich bis Ende August 2013 dafür entschieden, ihr Vermögen in der Schweiz den heimischen Steuerbehörden offenzulegen, wie aus den jüngsten Zahlen der Eidg. Steuerverwaltung (ESTV) hervorgeht. Die Frist dazu ist Ende Mai ausgelaufen.

Rund 4,8 Mrd. Euro (rund 5,9 Mrd. Franken) wurden den österreichischen Behörden gemeldet. Diese Offenlegung wird ebenfalls als Selbstanzeige gewertet und wird die Zahl der Anzeigen weiter nach oben schnellen lassen.

Rund 670 Mio. Euro überwiesen

Insgesamt hat die Schweiz an Österreich bisher in zwei Tranchen 671,4 Mio. Euro an Steuereinnahmen transferiert. Diese Summe hat die ESTV für jene in der Schweiz deponierten Vermögen überwiesen, deren österreichische Besitzer anonym bleiben wollen, weshalb sie eine Abgeltungssteuer in der Höhe von 15 bis 30 Prozent zahlen mussten.

Deloitte rechnet damit, dass Österreich die budgetierte Milliarde aus dem Abgeltungssteuerabkommen erreicht. Die Wirtschaftsprüfer haben nach eigenen Angaben bisher «mehrere hundert» Klienten in der Schweizer-Steuercausa beraten.

Ende 2013 wird die Schweiz eine Liste von Österreichern übermitteln, die ihr Geld noch vor Inkrafttreten des Abkommens nach Österreich oder in andere Steueroasen, etwa nach Singapur transferiert haben. Österreich habe auch ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Singapur, erklärte der Deloitte-Experte: «Das Netz wird engmaschiger.»

Kaum Selbstanzeigen wegen Liechtenstein

Noch wenige Selbstanzeigen hat es im Zusammenhang mit dem ab Anfang Januar 2014 geltenden Abgeltungssteuerabkommen mit Liechtenstein gegeben. Der Liechtensteiner Landtag hat dem Steuerabkommen mit Österreich Anfang September zugestimmt.

Die österreichische Finanzministerin Maria Fekter rechnet in der zweiten Jahreshälfte 2014 mit einer ersten Überweisung aus dem Fürstentum. Die Regierung hat bisher mit einer einmaligen Steuernachzahlung von 500 Mio. Euro gerechnet.

Das Abkommen mit Liechtenstein umfasst im Gegensatz zum Schweizer Abkommen auch Stiftungen mit österreichischen Begünstigten. In Liechtenstein gibt es transparente Stiftungen, bei denen der Stifter ein Weisungsrecht via Mandatsvertrag innehat und intransparente Stiftungen, bei denen der Treuhänder selbstständig agiert. Deloitte-Experte Lang rechnet mit einem langwierigen Verfahren bei der Beurteilung der Vermögensstruktur der liechtensteinischen Stiftungen.

Ein besonderer Anreiz beinhaltet das Abkommen mit Liechtenstein. Österreicher können bis zum Inkrafttreten des Abkommens ihr weltweit unversteuertes Kapital nach Liechtenstein überweisen und dort dann anonym versteuern.

 

(fest/sda)

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Der Fall Hoeness war für viele Experten ausschlaggebend.
Danke
für die Anteilnahme ;-)
Richtig.
Das lässt sich algebraisch natürlich auch beweisen.
Denn für jede beliebige n-stellige Zahl bestehend aus den Ziffern a(index 0) bis a(index n-1) im dekadischen Zahlensystem ist die Summe aller Produkte 10 hoch i mal a(index i) für alle i von 0 bis n-1 ein ganzzahliges Vielfaches der Zahl 9, wenn auch die Summe aller Ziffern a(index i) für alle i von 0 bis n-1 ein ganzzahliges Vielfaches von 9 ist.

Ich habe deshalb durchaus Verständnis für die Langeweile Ihrer Kinder;-) Es gibt ja wichtigeres.
ich finde
Ihren Beitrag lustig, danke, und Keinschaf zum Trost: Ich habe auch nachgerechnet!
auch sorry
dass ich heute so spät dran bin. Da sind einige Unklarheiten in der Meldung, bisher wurden die nicht korrigiert. Wir können nicht mehr verstehen, als das, was da geschrieben steht.

Die Neun:

Ach, ich hätte Lehrerin werden sollen, sie ist eine ganz besondere Zahl und ich könnte die Kinder damit tagelang
langweilen.

345951 geht mit 9 auf: 3+4+5+9(könnte man weglassen)+5+1 = 27, 2+7 = 9
Jede Zahl, die zusammengezählt eine Neun ergibt, lässt sich durch neun teilen.

Ich hätte meine gestrigen Posts nicht geschrieben, wenn ich gedacht hätte, dass Sie an sich selber zweifeln und nicht an dieser Nachricht.
sorry
Ich war da schon weg. Habe mich aber köstlich amüsiert. Auch über mich, denn ich habe Ihre 9 sogar noch nachgerechnet ;-)

Ich war übrigens nicht in diesem Sinne kritisch, sondern bin bis zum jetzigen Moment noch davon überzeugt, etwas nicht richtig verstanden zu haben. Der eine Satz ist ziemlich uneindeutig.
darf ich noch mal antworten?
Sonst ist ja anscheinend niemand mehr wach.

Geht auch nicht mit neun auf.

Ist auch schwierig, täglich mehrmals neue Sensationen zu liefern. Wir dürfen da nicht allzu kritisch sein.
zweite Frage:
"Knapp 15'700 Österreicher haben sich bis Ende August 2013 dafür entschieden, ihr Vermögen in der Schweiz den heimischen Steuerbehörden offenzulegen (...) Die Frist dazu ist Ende Mai ausgelaufen. "

;-)
ich nicht
Aber ich sehe den Zusammenhang. Weder die Zahl 1502 noch die Zahl 15700 gehen mit neun auf.
Was habe ich nicht verstanden?
"Von 406 Selbstanzeigen im Jahr 2012 schnellte die Zahl in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres auf 1502 hoch."

"Knapp 15'700 Österreicher haben sich bis Ende August 2013 dafür entschieden, ihr Vermögen in der Schweiz den heimischen Steuerbehörden offenzulegen"

Vielleicht sehe ich schon doppelt und dreifach, nach so vielen Stunden vor dem PC, aber ich krieg das nicht auf die Reihe. Wer kann mir helfen?
.
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