Abstimmungskampf eröffnet

Stipendien-Initiative hat für Bundesrat erhebliche Kosten zur Folge

publiziert: Montag, 13. Apr 2015 / 12:18 Uhr / aktualisiert: Montag, 13. Apr 2015 / 13:30 Uhr
Sollte die Stipendien-Initiative angenommen werden, hätten die Kantone keinen Anreiz mehr, diesen laufenden Harmonisierungsprozess umzusetzen, warnt der Bundesrat. (Symbolbild)
Sollte die Stipendien-Initiative angenommen werden, hätten die Kantone keinen Anreiz mehr, diesen laufenden Harmonisierungsprozess umzusetzen, warnt der Bundesrat. (Symbolbild)

Bern - Der Bundesrat hat den Abstimmungskampf gegen die Stipendien-Initiative eröffnet. Das Anliegen des Volksbegehrens sei zwar nachvollziehbar, der vorgeschlagene Weg sei jedoch der falsche. Zudem drohten «erhebliche Mehrkosten».

7 Meldungen im Zusammenhang
Der Bundesrat sei der Ansicht, dass das Stipendienwesen Sache der Kantone bleiben soll, da diese die Bedürfnisse der Studenten und Studentinnen besser kennen, heisst es im Communiqué des Bildungsdepartements (WBF) vom Montag. Auch könnten die Kantone bei der Berechnung der Ausbildungsbeiträge weitere Leistungen wie etwa Familienzulagen berücksichtigen, die kantonal verschieden sind.

Das Problem, dass in den Kantonen unterschiedliche Regeln gelten, sei zudem bereits erkannt. Bereits seien 16 Kantone mit insgesamt rund 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung dem Stipendienkonkordat beigetreten, das Grundsätze für die Vergabe von Ausbildungsbeiträgen und Mindestbeiträge festlegt. Sie verpflichteten sich, ihr kantonales Recht bis März 2018 entsprechend anzupassen.

Sollte die Stipendien-Initiative angenommen werden, hätten die Kantone keinen Anreiz mehr, diesen laufenden Harmonisierungsprozess umzusetzen, warnt der Bundesrat. «Auf viele Jahre hinaus käme die Harmonisierung zum Erliegen». Dies könne nicht im Sinne der Studierenden sein.

Mehrkosten in unbekannter Höhe

Gegen die Stipendien-Initiative sprechen laut Bundesrat zudem die finanziellen Folgen. Da die Leistungen für die Studierenden insgesamt erhöht werden müssten, hätte die Initiative «erhebliche Mehrkosten» zur Folge. Wie hoch die zusätzlichen Kosten ausfallen würden, kann der Bundesrat nicht beziffern, da zu viele Faktoren unbekannt seien. Gemäss Berechnungen der Initianten sei von einem Betrag von jährlich mehreren Hundert Millionen Franken auszugehen.

Die Stipendien-Initiative des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften (VSS) verlangt, dass der Bund die Vergabe und Finanzierung der Ausbildungshilfen für die Tertiärstufe - nach Matura oder Lehre - gesetzlich regelt.

Den Studenten müsste ein «minimaler Lebensstandard» garantiert werden. Die Höhe der Beiträge soll im Gesetz festgelegt werden. Die Initianten sprechen von Ausbildungs- und Lebenskosten für Studierende von jährlich rund 24'000 Franken.

(flok/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Stipendien bleiben Sache der ... mehr lesen
Der Föderalismus im Stipendienwesen bleibt erhalten, ebenso die Unterschiede von Kanton zu Kanton.
Das Schweizer Stimmvolk wird heute zum Urnengang gerufen.
Bern - Über zwei Referendumsvorlagen und zwei Initiativen haben die Stimmberechtigten heute Sonntag zu entscheiden. Das neue Gebührensystem für den Radio- und Fernsehempfang hat im ... mehr lesen
Bern - Nach dem Nationalrat empfiehlt auch der Ständerat die Stipendieninitiative zur Ablehnung. Dies hat er mit 24 zu 11 Stimmen bei 2 Enthaltungen entschieden. Verschiedene zentrale Anliegen des Volksbegehrens möchte die kleine Kammer auf anderem Weg durchsetzen. mehr lesen 
Der Bundesrat betont, dass die Übergangslösung gegenüber Erasmus+ mit Einschränkungen verbunden ist.
Bern - Schweizer Studierende ... mehr lesen 1
Weitere Artikel im Zusammenhang
Blick auf die Uni Zürich - die Initiative will Studien unabhängig der sozialen Herkunft ermöglichen.
Bern - Der Verband der Schweizer ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
In der Schweiz gibt es derzeit 26'000 offene Lehrstellen für den Lehrbeginn 2024.
In der Schweiz gibt es derzeit 26'000 offene ...
Woche der Berufsbildung  Der Lehrstellenmarkt präsentiert sich weitgehend stabil. Gesamtschweizerisch wurden per Ende März 2024 knapp 40'000 Lehrverträge abgeschlossen. Damit bewegt sich die Lehrstellenvergabe auf Vorjahresniveau. mehr lesen 
Publinews Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im ... mehr lesen  
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
In der Altenbetreuung ist der Personalbedarf besonders hoch.
Publinews Dass in vielen Bereichen Fachkräfte gesucht und benötigt werden, das ist keine neue Erkenntnis. Doch welche Bereiche kommen uns in den Sinn, wenn wir uns ... mehr lesen  
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 ... mehr lesen
Männer bekommen im Schnitt immer noch viel mehr Gehalt, gerade in Positionen mit höherer Verantwortung.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 2°C 6°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, wenig Schnee
Bern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen Schneeregenschauer
Luzern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 6°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten