Kriminalität

Straftäter «Carlos» in Zürich verhaftet

publiziert: Freitag, 31. Okt 2014 / 10:13 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 16. Apr 2015 / 10:37 Uhr
Das Leben in der Freiheit scheint für Carlos bereits wieder vorbei zu sein. (Symbolbild)
Das Leben in der Freiheit scheint für Carlos bereits wieder vorbei zu sein. (Symbolbild)

Zürich - Der medial schweizweit bekannt gewordene junge Straftäter «Carlos» sitzt erneut im Gefängnis. Er wurde am Dienstagnachmittag in der Stadt Zürich festgenommen. Die Staatsanwalt hat Untersuchungshaft beantragt.

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Die Sprecherin der Zürcher Staatsanwaltschaft, Corinne Bouvard, bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur sda eine Meldung des «Blick», wonach der 19-Jährige aufgrund einer Anzeige von der Stadtpolizei verhaftet wurde.

Die Staatsanwaltschaft hat laut Bouvard ein Verfahren wegen «Drohung und Hinderung einer Amtshandlung im Rahmen einer Auseinandersetzung im Langstrassenquartier» eröffnet. Nach einer Einvernahme des Beschuldigten habe die Staatsanwaltschaft beim Zwangsmassnahmengericht Antrag auf Untersuchungshaft gestellt.

Über die genauen Hintergründe und Vorwürfe gab Bouvard keine Auskunft. Diese seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen, sagte sie.

Eine endlose Geschichte

«Carlos» war im Sommer 2013 in die Schlagzeilen geraten. In einem Dokumentarfilm präsentierte der damalige Zürcher Jugendanwalt Hansueli Gürber den «Fall» des seit seiner Kindheit äusserst schwierigen Jugendlichen als Beispiel dafür, dass eine gezielte Ausnahme-Behandlung durchaus Erfolg haben kann.

Der Jugendliche hatte einen anderen jungen Mann mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Als der Film ausgestrahlt wurde, befand er sich seit gut einem Jahr in einem so genannten «Sondersetting», rundum betreut und überwacht. Und zum ersten Mal griff eine Massnahme: «Carlos» hielt sich an die Regeln.

Angesichts der hohen Kosten - 29'000 Franken pro Monat - ging allerdings ein Aufschrei der Empörung durch Medien und Öffentlichkeit. Dazu kam die Tatsache, dass «Carlos» Thai-Boxen trainieren durfte. Es kam zu politischen Interventionen und «Carlos» wurde ins Gefängnis gesteckt - zu seinem Schutz, wie es hiess.

Er kam in die geschlossene Abteilung des Massnahmenzentrums Uitikon. Dies war allerdings nach Ansicht des Bundesgerichts nicht rechtens. Es ordnete die Entlassung des damals 18-Jährigen an.

«Carlos» erhielt ein neues, deutlich billigeres «Sondersetting». Nun aber war die Wirkung verpufft. Der junge Mann hielt sich nicht mehr an die Spielregeln. Im Juni 2014, nach knapp vier Monaten brach die Zürcher Jugendanwaltschaft die Spezialbetreuung ab und entliess den jungen Mann. Dessen Leben in Freiheit ist nun allerdings schon wieder zu Ende.

(flok/sda)

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