Streikfront im Zuchthaus Thorberg sei am Bröckeln:

Streik im Thorberg: Bei Gewalt wird hart durchgegriffen

publiziert: Mittwoch, 15. Mrz 2000 / 19:22 Uhr

Krauchthal - Rund ein Drittel der 180 Thorberg-Häftlinge sind auch am Mittwoch wegen ihres Streiks in Einzelhaft gesessen. Die Anstaltsleitung setzt weiter auf eine gütliche Lösung, will aber im Fall von Gewalt hart durchgreifen. Kommende Woche sollen aufgrund der Strafuntersuchung gezielt weitere Häftlinge versetzt werden.

Anstaltsdirektor Hans Zoss trat am Mittwochnachmittag auf dem Thorberg in Begleitung der Berner Polizeidirektorin Dora Andres vor die Medien und zog Bilanz über den gut einwöchigen Streik. Die Lage sei zur Zeit her »sehr ruhig«, die Nachtruhestörungen seien seit dem Wochenende verstummt, sagte Zoss. »Vereinzelte Insassen haben bereits gefragt, wann sie wieder arbeiten können, es beginnt abzubröckeln«, sagte der Direktor. Andres betonte, dass sie nicht zu intervenieren gedenke und drückte Zoss das Vertrauen aus.

Am Mittwoch betrug die Zahl der Streikenden 61. Sie waren weiterhin in Einzelhaft. Unter diesem Regime könnten sie nicht einmal arbeiten, wenn sie wollten, wie Zoss erklärte. Er werde die Einzelhaft nicht vor Ablauf der gesetzten Frist von vorerst 30 Tagen aufheben. Die Massnahme sei bereits eine Stunde nach Beginn der Aktionen am Dienstag vergangener Woche ergriffen worden. Für die Betroffenen heisst dies: keine Freizeit, kein Telefon und kein Einkauf im internen »Märit«. Sie können aber an Werktagen Besuche empfangen und eine halbe Stunde spazieren. Angehörige übten nachweislich einen positiven Einfluss aus, sagte Zoss.
Nach der Versetzung von sechs Insassen am vergangenen Donnerstag sollen kommende Woche gezielt weitere den Thorberg verlassen. Und zwar aufgrund der Resultate der Strafuntersuchung wegen Nötigung und Meuterei von Gefangenen. Im Visier sind ein Dutzend Rädelsführer. Laut Untersuchungsrichter Remo Leibundgut stehen Bussen und Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren zur Diskussion. »Auch diese Revolte wird der Staat besiegen, wenn wir eine friedliche Lösung finden, werden auch die unschönen Töne gegen Ausländer verschwinden«, sagte Zoss zu den teils heftigen Reaktionen aus der Umgebung Thorbergs.

Hartes Durchgreifen bei Gewalt
Polizeidirektorin Andres wie auch Zoss betonten, dass im Fall von Gewaltakten massiv durchgegriffen würde. Unter anderem kann als Disziplinarmassnahme ein Arrest von bis zu 14 Tagen verhängt werden. Der Tag besteht dann aus einer Stunde Spaziergang und 23 Stunden Zelle ohne Medien und Post, aber mit Bibel oder Koran sowie Hausordnung. »Das Cachot ist sehr effektiv, denn wer will schon noch mehr aus dem Leben herausgerissen werden«, sagte Zoss. Es handelt sich laut Anstaltsleitung um den bisher grössten Streik in der Geschichte des Thorbergs. Die herkunftsmässige Zusammensetzung der Insassen aus dem Balkan dürfte dabei eine wesentliche Rolle spielen.

(ba/AP)

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