Streit um Buttiglione beendet

publiziert: Samstag, 30. Okt 2004 / 12:44 Uhr

Rom - Der Streit um den designierten EU-Innen- und Justizkommissar Rocco Buttiglione scheint beigelegt: Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi will nach Medienberichten einen anderen Minister seiner Regierung als Kandidaten benennen.

Franco Frattini wird jetzt wohl das Amt übernehmen.
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Als neuer italienischer Vorschlag für ein Kommissaren-Amt in Brüssel werde Aussenminister Franco Frattini gehandelt, berichteten italienische Zeitungen. In diesem Fall könnte der derzeitige Vize-Ministerpräsident Gianfranco Fini zum Aussenminister ernannt werden.

Der Christdemokrat Buttiglione war wegen seiner Äusserungen zur Homosexualität und der Rolle der Frau in die Kritik geraten. Der Ministerpräsident hat die Hindernisse erkannt und bereitet sich darauf vor, das Pferd zu wechseln, schrieb die Zeitung La Stampa.

Die europäischen Regierungschefs hätten ihm bei der Unterzeichnung der europäischen Verfassung in Rom zu verstehen gegeben, dass er Buttiglione nicht mehr länger den Rücken stärken könne, hiess es. Beim Ministerrat wurde dann kurzer Prozess gemacht und entschieden, diese Komödie zu beenden, resümierte La Stampa.

Buttiglione bleibt Minister in Italien, wurde Berlusconi vom italienischen Fernsehen zitiert. Der streng katholische Politiker ist derzeit Minister für Europa-Angelegenheiten, könnte aber künftig ein anderes Ressort übernehmen.

Der designierte Präsident der EU-Kommission, José Manuel Durão Barroso, hatte in Rom angekündigt, sich nach seinem Scheitern im Europaparlament noch Zeit für neue Personalvorschläge nehmen zu wollen.

(rr/sda)

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