Streit um Zukunft der SRG

publiziert: Samstag, 26. Nov 2005 / 13:51 Uhr

Luzern - Nach Ansicht von Andreas Blum, Ex-Direktor von Radio DRS, präsentiert sich die SRG heute einseitig markt- und technologieorientiert, uninspiriert, ohne «feu sacré».

Andreas Blum übte harsche Kritik an der Führung der SRG.
Andreas Blum übte harsche Kritik an der Führung der SRG.
Auf diese Art navigiere sie ihrer Selbstabschaffung entgegen.

Blum sprach an einem Symposium der Stiftung Wahrheit in den Medien (SWM) in Luzern. Das Thema lautete: «Was für eine SRG braucht die Schweiz?»

Die Mehrheit der SRG-Programme, vor allem beim Fernsehen, sind laut Blum über weite Strecken kaum zu unterscheiden von den Produkten privater Anbieter.

Die Werbung als Finanzquelle sei eine Hypothek. Sie verlange «ein geeignetes Umfeld». Das führe zur Angleichung von Programm und Werbung.

Harsche Kritik

Hart ins Gericht ging Blum mit der SRG-Führung. Die sei ins Gerede geraten und habe nicht souverän reagiert. Zwar sei Kampagnen-Journalismus im Spiel gewesen.

Doch sehe er kein Argument, warum der Leiter einer gebührenfinanzierten Institution mehr verdienen sollte als ein Bundesrat.

Das unternehmerische Risiko könne kaum der Grund sei, das liege bei Null.

Falsche Führung

Der Redner ortet hier Zeichen von Selbstherrlichkeit oder Realitätsverlust. «Service public und barockes Gehabe sind unvereinbar.»

Zudem werde die SRG heute von Verwaltungsjuristen und Ökonomen geführt, während Leute mit medienspezifischer Ausprägung in der Minderheit seien.

Wenn sich nichts ändere, so Blum, gebe es für die SRG drei Szenarien: Gebührenerhöhungen lassen sich politisch nicht mehr durchsetzen («Denkzettel»); Differenzierung zwischen Gebühren legitimierenden und anderen Sendungen und praktische Halbierung der Gebühreneinnahmen («Kahlschlag»); Privatisierung («Grounding»).

Keine Antwort

«Was gibt es da noch zu sagen, nachdem Andreas Blum uns die Welt erklärt hat», reagierte SRG-Generaldirektor Walpen.

Er habe nichts anderes erwartet und verzichte auf eine Replik. Auch wolle er sich nicht bei den Un- und Halbwahrheiten aufhalten.

Neben Meinungsbildung, Kultur und Bildung gehöre auch die Unterhaltung zum Auftrag der SRG, gab Walpen zu bedenken.

Immerhin sei eine signifikante Mehrheit in diesem Land mit dem Angebot zufrieden und man habe neben der quantitativen auch die qualitative Marktführerschaft.

(rr/sda)

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