Streit um kleine IV-Revision

publiziert: Dienstag, 4. Okt 2005 / 22:06 Uhr

Bern - Der Nationalrat will die Beschwerdelust in der Invalidenversicherung bremsen.

CVP-Nationalrat Meinrado Robbiani beantragte für eine links-grüne Minderheit Nichteintreten.
CVP-Nationalrat Meinrado Robbiani beantragte für eine links-grüne Minderheit Nichteintreten.
4 Meldungen im Zusammenhang
Gegen starken Widerstand von links hat er insbesondere der Rückkehr vom Einsprache- zum Vorbescheidverfahren zugestimmt. Die kleine IV-Revision, die am 1. Juli 2006 in Kraft treten soll, wurde vom Erstrat heute mit 92 zu 65 Stimmen gutgeheissen. Sie ist unabhängig von der ebenfalls beim Parlament liegenden 5. IV-Revision, die zusammen mit einem MWST-Zuschlag der Sanierung des schwer verschuldeten Sozialwerks dient.

Für eine überwiegend links-grüne Kommissionsminderheit beantragte Meinrado Robbiani (CVP/TI) Nichteintreten. Es gebe keinen Grund, die erst zweieinhalb Jahre alten allgemeinen Regeln des Sozialversicherungsrechts ausschliesslich für die IV schon wieder zu ändern und der materiellen Revision vorzugreifen.

Couchepin weist Vorwürfe von links zurück

Bundesrat Pascal Couchepin liess Vorwürfe wie «Schnellschuss» und «Schaumschlägerei» aus dem linken Lager nicht gelten. Die Glaubwürdigkeit der IV und damit die Solidarität stünden auf dem Spiel. Mängel des Systems müssten deshalb ausgemerzt werden, wozu die vorliegende kleine Revision einen ersten Schritt tue. Der Rat lehnte den Nichteintretensantrag mit 111 zu 63 Stimmen ab.

Gegen den Widerstand der gleichen Minderheit hiess er in der Folge mit 105 zu 64 Stimmen auch den Kernpunkt der Revision gut - die Rückkehr vom erst Anfang 2003 eingeführten Einsprache- zum Vorbescheidverfahren.

Heute entscheiden die IV-Stellen über Renten und andere Leistungen direkt mit einer Verfügung, gegen die Einsprache und in der Folge Beschwerde beim kantonalen Versicherungsgericht erhoben werden kann. Dies habe sich nicht bewährt, sagten Kommissionssprecherin Ruth Humbel (CVP/AG) und der Sozialminister.

«Moderate» Kostenpflicht für Beschwerden

Mit 108 zu 70 Stimmen beschloss die grosse Kammer, eine «moderate» Kostenpflicht für Beschwerden vor dem kantonalen Versicherungsgericht einzuführen.

Hauchdünn - mit 89 zu 88 Stimmen - lehnte es der Rat ab, den Fristenstillstand während zweier Monate (Ostern, Weihnachten, Neujahr, Sommerferien) für das Verwaltungsverfahren und das Verfahren vor dem kantonalen Gericht im Falle der IV aufzuheben.

Gutgeheissen wurde schliesslich ein Antrag der Sozialkommission, die Überprüfungskompetenz des Eidgenössischen Versicherungsgerichts in IV-Fällen einzuschränken.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Zahl der neuen IV-Renten ... mehr lesen
Die Trendwende sei eingetreten.
Bern - Der Bundesrat hat sich lange zu wenig um die Invalidenversicherung (IV) gekümmert und das Problem des Rentenwachstums erst spät erkannt. mehr lesen 
Sparmassnahmen alleine genügten laut Invaliden-Verband nicht, um die IV zu sanieren.
Bern - Die Vorschläge des ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat will den Zugang zur IV-Rente erschweren und dafür die Wiedereingliederung verstärken. mehr lesen
Die Invalidenversicherung soll um 600 Mio. Franken entlastet werden.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das Parlament in der ausserordentlichen Session breit abgestützte Motionen überwiesen, um finanzielle Soforthilfe im Umfang von 57.5 Millionen Franken zu leisten. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 20. Mai 2020 zwei entsprechende Notverordnungen verabschiedet. mehr lesen  
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, ... mehr lesen   3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 9°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten