Konsumverhalten

Suchtverhalten der Schweizer bleibt stabil

publiziert: Montag, 12. Okt 2015 / 11:52 Uhr / aktualisiert: Montag, 12. Okt 2015 / 13:33 Uhr
Die Zahl der Rauschtrinker in der Schweiz ist gestiegen.
Die Zahl der Rauschtrinker in der Schweiz ist gestiegen.

Bern - Das Suchtverhalten der Schweizerinnen und Schweizer hat sich im letzten Jahr nicht gross verändert: Jeder Vierte raucht, jeder Fünfte trinkt zu viel Alkohol und knapp sieben Prozent haben mindestens einmal gekifft. Nur die Zahl der Rauschtrinker steigt kontinuierlich.

3 Meldungen im Zusammenhang
87,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben im Jahr 2014 Alkohol konsumiert, die grosse Mehrheit davon verantwortungsvoll, wie das Suchtmonitoring Schweiz zeigt, das am Montag veröffentlicht wurde. Für die Studie wurden im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) 11'000 Personen zu ihrem Suchtverhalten befragt.

Demnach trinken 10,3 Prozent der Befragten täglich Alkohol. In der Deutschschweiz liegt dieser Prozentsatz mit 8,2 Prozent am tiefsten. In der Westschweiz sind es 14,7 Prozent und in der italienischen Schweiz sogar 20,8 Prozent.

Unter der Woche trinken Schweizerinnen und Schweizer weniger als halb so viel wie am Wochenende. Knapp mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53,5 Prozent) gönnt sich mindestens einmal pro Woche ein alkoholisches Getränk.

Der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer, die «chronisch risikoreich» trinken, ist mit 4,2 Prozent in den letzten vier Jahren mehr oder weniger stabil geblieben. Für eine Frau bedeutet das täglich im Durchschnitt mehr als zwei Gläser Bier (3 dl) oder Wein (1 dl), für einen Mann mehr als vier Gläser Bier oder Wein pro Tag.

Mehr Rauschtrinker

Das Rauschtrinken hingegen hat seit 2011 kontinuierlich zugenommen. 22 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal pro Monat «risikoreich» zu trinken. Bei Frauen bedeutet das vier und mehr und bei Männern fünf Gläser Bier oder Wein nacheinander. Vor vier Jahren waren es noch 19,1 Prozent gewesen.

Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren fallen 31,6 Prozent in dieses Segment, bei den 20- bis 24-Jährigen sogar 42 Prozent. Auch der Anteil von älteren Menschen zwischen 64 bis 75 Jahren und von Frauen ist in dieser Kategorie leicht angestiegen. Stabil geblieben ist dagegen die Anzahl der Schweizerinnen und Schweizer, die keinen Alkohol trinken (12,5 Prozent).

Weniger rauchende Männer

Auch die Zahl der Rauchenden hat sich seit 2011 nicht wesentlich verändert: 24,9 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren rauchen, 17,3 Prozent davon täglich und 7,6 Prozent gelegentlich. Die täglich Rauchenden gaben an, pro Tag durchschnittlich 13,5 Zigaretten zu konsumieren.

Jeder dritte Raucher verbraucht pro Tag eine Schachtel oder mehr. Mit 28,8 Prozent ist der Prozentsatz der rauchenden Männer im Vergleich zum Vorjahr (29,7 Prozent) leicht zurückgegangen, bei den Frauen nahm er mit 21,1 Prozent (2013: 20,6 Prozent) leicht zu.

Mehr als verdoppelt hat sich der einmalige Konsum von E-Zigaretten. So gaben 14 Prozent der Bevölkerung an, mindestens einmal eine E-Zigarette probiert zu haben. 2013 waren es erst 6,7 Prozent gewesen. Zwar gibt es immer mehr regelmässige Konsumenten von E-Zigaretten. Diese bleiben mit 0,7 Prozent der Bevölkerung aber eine kleine Minderheit.

Cannabis beliebteste illegale Droge

Die am häufigsten konsumierte illegale Droge bleibt gemäss dem Suchtmonitoring Cannabis: 6,7 Prozent der Bevölkerung haben in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einmal Cannabis konsumiert.

Bei Kokain beträgt dieser Prozentsatz 0,5 Prozent, bei Heroin 0,1 Prozent und auch der Konsum von Ecstasy, LSD oder Speed bleibt mit 0,4 Prozent gering. Das BAG gibt jedoch zu bedenken, dass diese Zahlen in der Regel tiefer sind als in der Realität, weil Aussagen zum Konsum von illegalen Drogen nicht immer ehrlich gemacht würden.

Insgesamt gaben 31,5 Prozent der Befragten ab 15 Jahren an, schon einmal in ihrem Leben Cannabis geraucht. Bei den Männern sind es mit 37,9 Prozent deutlich mehr, als bei den Frauen mit 25,3 Prozent.

Am meisten gekifft haben im letzten Jahr die Jungen: Bei den 15 bis 24-Jährigen liegt der Prozentsatz derer, die 2014 mindestens einmal einen Joint geraucht haben, bei 21 Prozent. Bei den jüngsten Altersgruppen sei der Konsum seit 2011 gestiegen, heisst es.

Im allgemeinen gingen junge Menschen mit all diesen Substanzen am risikoreichsten um. Ihnen gelte deshalb auch ein besonderes Augenmerk in der Prävention. Denn «wer jung mit einem risikoreichen Konsum beginnt, läuft eher Gefahr, später eine Abhängigkeit zu entwickeln», schreibt das BAG.

(sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Noch immer raucht in der ... mehr lesen
Das Rauschtrinken nimmt bei den Teenagern wieder zu.
Jugendliche trinken weniger häufig als früher.
Bern - Der Konsum von Suchtmitteln ... mehr lesen
Bern - Gut ein Fünftel der Bevölkerung trinkt risikoreich Alkohol. Dazu gehört ... mehr lesen
Manchmal ist ein Glas ein Glas zuviel.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 insgesamt stabil, aber es gab signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Arbeitnehmerprofilen. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren ... mehr lesen  
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten