Sudan-Konflikt: Schweiz lieferte die Waffen

publiziert: Samstag, 3. Jul 2004 / 08:44 Uhr

New York - Die Schweiz hat im Jahr 2002 Kleinwaffen für 4,3 Mio. Dollar nach Sudan geliefert. Damit war sie zweitgrösster Waffenlieferant. Dies geht aus dem Small Arms Survey (Kleinwaffen-Bericht) 2004 des Genfer Institutes des Hautes Etudes Internationales (HEI) hervor.

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Weiterführende Links zur Meldung:

Der Bericht als PDF-File
Gesamter Small Arm Survey. Die Publikation wird von dem "Graduate Institute of International Studies" in Genf herausgegeben.
www.smallarmssurvey.org/publications/yb_2004.htm

Ernährungsprogramm der UNO
World Food Programme: Hintergründe des Sudankonfliktes.
www.wfp.org/country_brief/indexcountry.asp?country=736

Die Studie, die der Nachrichtenagentur sda vorliegt, wurde vergangene Woche bei den Vereinten Nationen in New York vorgestellt. Der von der Schweiz mitfinanzierte Bericht bezeichnet die Lieferungen als Militärwaffen.

Wer der Kunde war, ist aus der Studie nicht ersichtlich. Nur ein Land hat 2002 mehr Kleinwaffen in den Sudan geliefert als die Schweiz: Iran führt die Liste mit 5,4 Millionen Dollar an.

Verstösse gegen Menschenrechte

Die Genfer Studie listet in ihrem 300-seitigen Bericht unter anderem bekannte Lieferungen von leichten Waffen an Staaten, in denen grobe Verstösse gegen die Menschenrechte vorkommen auf.

Demnach lieferte die Schweiz zwischen 2000 und 2002 auch Waffen an Staaten wie Indonesien, Pakistan oder Jugoslawien. Neuere Daten waren für die Studie noch nicht zugänglich.

Andauernder Konflikt

In einem seit zwei Jahrzehnten andauernden Konflikt zwischen dem muslimischen Norden Sudans und dem christlich-animistischen Süden kamen etwa 1,5 Millionen Menschen ums Leben. Rund vier Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben.

In den Bemühungen um einen Frieden in Sudan nimmt auch die Schweiz eine Rolle ein. Ein separates Waffenstillstandsabkommen für die Region der Nuba-Berge wurde im Januar 2002 auf dem Bürgenstock NW unterzeichnet. Es hat den Friedensprozess ins Rollen gebracht.

Mehrere Friedensverhandlungen haben seither stattgefunden, eine globale Vereinbarung ist aber noch nicht unterschrieben.

Calmy-Rey in Sudan

Aussenministerin Micheline Calmy-Rey war am Dienstagmorgen nach einer fünftätigen Reise im Sudan in die Schweiz zurückgekehrt. Bei ihrem Besuch in der westsudanesischen Region hatte sie sich schockiert über die humanitäre Lage dort geäussert.

Seit dem Ausbruch vom Kämpfen zwischen sesshaften Bauern und der von der Regierung mit Waffen unterstützten Reiter-Milizen (Janjaweed-Milizen) im Frühjahr 2003 sind in Darfur etwa eine Million Menschen vertrieben worden.

(bsk/sda)

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