Bluff auf der Grossschanze
«Swiss Air» Simon Ammann träumt vom nächsten Coup
publiziert: Dienstag, 12. Feb 2002 / 21:07 Uhr
Olympiasieger Simon Ammann, den sie in den USA bereits «Swiss Air» nannten, ist heiss auf einen weiteren Medaillencoup. Im Training auf der Grossschanze nahm es der Toggenburger locker und sprang erneut weit. Beim Springen am Mittwoch (16.30 Uhr)gehört der Schweizer erneut zu den Favoriten.
Sven Hannawald vor Adam Malysz und Simon Ammann: So lautete
die Reihung im Probedurchgang zur Qualifikation. In der
Vorausscheidung lag Malysz vor Hannawald und Roberto Cecon (It),
der eine Luke mehr Anlauf als die beiden hatte. Normalschanzen-
Olympiasieger Simon Ammann (20) wurde «nur» Sechster. Trotzdem ist
der Toggenburger wieder ein heisser Medaillenkandidat.
«Die beiden Sprünge waren nicht super», sagte der erste Schweizer Olympiasieger im Spezialspringen, nachdem er im Probedurchgang 121,5 und in der Qualifikation 119,5 m erreicht hatte. Der Gesamtsechste der Vierschanzentournee schien vor allem in der Vorausscheidung, als die Jury auch mit dem Anlauf «spielte» und die Luke zwischen 18 und 19 wechselte, ein wenig zu bluffen. «Ich habe bei der Landung einfach etwas früh aufgetan», schmunzelte der Gymnasiast aus Unterwasser, der nur seinen Trainings- und nicht jenen Anzug trug, mit dem er Olympiasieger wurde. «Ich habe mein Potenzial sicher nicht ausgeschöpft», sagte Ammann, der für die Qualifikation auch keine gezielte Vorbereitung gemacht hat. «Wenn ich mich wie vor der Normalschanze wieder optimal vorbereite, bin ich wieder voll dabei», sagte der selbstsichere Schweizer Teamleader. Nach der Qualifikation begaben sich die Schweizer ins Olympische Dorf zurück, wo neben einem Kraftraining auch Volleyball- Spielen auf dem Programm stand.
Auch Andreas Küttel ist heiss
Zuverisichtlich zeigte sich auch Andreas Küttel, der in der Qualifikation auf 117 m hinuntersegelte. «Es ist super, wenn man schon in der Qualifikation vor 20 000 Leuten springen kann», sagte der Einsiedler, der sich eine Top-Ten-Platzierung zutraut. «Die zwei Sprünge sind nicht gut gelaufen. Beide Male machte ich noch zuviele Fehler», sagte Sylvain Freiholz, der sich mit 109,5 m als 27. qualifizierte. Als zweitletzter kam Marco Steinauer ins 50- köpfige Wettkampffeld. «Dies war einer meiner besten Sprünge, die ich hier bisher gemacht habe», sagte der Einsiedler, nach seinem Satz auf 104,5 m. «Ich hoffe jetzt, dass es mir unter die besten 30 reicht.»
Hannawald gestürzt
Adam Malysz überzeugte -- auch mit seinem Trainingsdress -- mit Weiten von 122,5 (Probe) und 123,5 m (Quali). «Ich habe ein gutes Gefühl, ich bin zuversichtlich», sagte der schmächtige Pole, der am Vorabend im kleinen Kreis von Wojciech Fortuna, dem Olympiasieger von 1972 in Sapporo, noch «geheime Tipps» erhalten hat. Zum ersten Mal überhaupt ging Sven Hannawald über den grossen Bakken. Der 27- jährige Sieger der Vierschanzentournee segelte in der Trial Round gleich auf 123,5 m hinunter und stürzte bei der Landung. «Es war etwas glitschig im Landungsbereich. Aber getan hat es mir nichts, ich bin ein harter Hund», sagte der Olympiazweite der Normalschanzen-Konkurrenz. Dies unterstrich der Weltcup- Gesamtzweite in der Qualifikation mit dem zweitweitesten Sprung auf 122 m hinter Malysz.
Hautamäki und Funaki nahe dran
Während Cecon (3.) mit einer Luke mehr sogar auf die Tageshöchstweite von 125 m segelte, sind vor allem noch die Weiten von Matti Hautamäki (Fi/121 m) und Kazuyoshi Funaki (Jap/118) aussagekräftig. Der Finne und der Olympiasieger von 1998 sind wohl die einzigen, die im Kampf um Edelmetall das erfolgreiche Normalschanzen-Trio gefährden kann. «Es macht keinen Spass so zu springen», sagte der vierfache Weltmeister Martin Schmitt, der in der Qualifikation mit 113 m von den Vorqualifizierten nur Elfter wurde. «Das Knie schmerzt im Anlauf ziemlich stark, und vor allem habe ich schon einige Tage nicht gescheit trainieren können», sagte der Deutsche, der an einer Entzündung der linke Patellaspitze laboriert.
Gefragtes Schweizer Team
Nach dem Olympiagold hatte Simon Ammann auch in der Qualifikation einen Interview-Marathon hinter sich zu bringen. «Das macht mir aber überhaupt nicht aus. Ich habe hier bei diesem Wetter und bei den vielen Leuten riesig den Plausch, dies zu tun.» Dazwischen entführte ihn noch Elan-Rennsportchef Bojan Krizaj. Der Slalom-WM-Zweite von 1982, der durch seine Leute für Simon Ammann für die Olympischen Spiele extra einen Ski herstellen liess, brauchte den Schweizer für ein Fotoshooting. «Der Ski passt hier wirklich optimal», war Simon Ammann des Lobes voll über seine Fluggeräte.
Auf der Suche nach Simis Geheimnis
Nicht nur Ammann, sondern auch Disziplinchef Gary Furrer war ein gefragter Mann. Besonders die durch ihre Springer bisher nicht verwöhnten Japaner, wollten wissen, wo das Geheimnis des Schweizer Erfolgs liegt. Dies ergründete auch ein Team von «10 vor 10» des Schweizer Fernsehteams, das Nationaltrainer Berni Schödler zur Zusammenarbeit mit dem Schnee- und Lawinenforschungsinstitur Davos ausfragte. Die dortigen Wissenschafter werteten für das Schweizer Team die Gleittests aus.
«Die beiden Sprünge waren nicht super», sagte der erste Schweizer Olympiasieger im Spezialspringen, nachdem er im Probedurchgang 121,5 und in der Qualifikation 119,5 m erreicht hatte. Der Gesamtsechste der Vierschanzentournee schien vor allem in der Vorausscheidung, als die Jury auch mit dem Anlauf «spielte» und die Luke zwischen 18 und 19 wechselte, ein wenig zu bluffen. «Ich habe bei der Landung einfach etwas früh aufgetan», schmunzelte der Gymnasiast aus Unterwasser, der nur seinen Trainings- und nicht jenen Anzug trug, mit dem er Olympiasieger wurde. «Ich habe mein Potenzial sicher nicht ausgeschöpft», sagte Ammann, der für die Qualifikation auch keine gezielte Vorbereitung gemacht hat. «Wenn ich mich wie vor der Normalschanze wieder optimal vorbereite, bin ich wieder voll dabei», sagte der selbstsichere Schweizer Teamleader. Nach der Qualifikation begaben sich die Schweizer ins Olympische Dorf zurück, wo neben einem Kraftraining auch Volleyball- Spielen auf dem Programm stand.
Auch Andreas Küttel ist heiss
Zuverisichtlich zeigte sich auch Andreas Küttel, der in der Qualifikation auf 117 m hinuntersegelte. «Es ist super, wenn man schon in der Qualifikation vor 20 000 Leuten springen kann», sagte der Einsiedler, der sich eine Top-Ten-Platzierung zutraut. «Die zwei Sprünge sind nicht gut gelaufen. Beide Male machte ich noch zuviele Fehler», sagte Sylvain Freiholz, der sich mit 109,5 m als 27. qualifizierte. Als zweitletzter kam Marco Steinauer ins 50- köpfige Wettkampffeld. «Dies war einer meiner besten Sprünge, die ich hier bisher gemacht habe», sagte der Einsiedler, nach seinem Satz auf 104,5 m. «Ich hoffe jetzt, dass es mir unter die besten 30 reicht.»
Hannawald gestürzt
Adam Malysz überzeugte -- auch mit seinem Trainingsdress -- mit Weiten von 122,5 (Probe) und 123,5 m (Quali). «Ich habe ein gutes Gefühl, ich bin zuversichtlich», sagte der schmächtige Pole, der am Vorabend im kleinen Kreis von Wojciech Fortuna, dem Olympiasieger von 1972 in Sapporo, noch «geheime Tipps» erhalten hat. Zum ersten Mal überhaupt ging Sven Hannawald über den grossen Bakken. Der 27- jährige Sieger der Vierschanzentournee segelte in der Trial Round gleich auf 123,5 m hinunter und stürzte bei der Landung. «Es war etwas glitschig im Landungsbereich. Aber getan hat es mir nichts, ich bin ein harter Hund», sagte der Olympiazweite der Normalschanzen-Konkurrenz. Dies unterstrich der Weltcup- Gesamtzweite in der Qualifikation mit dem zweitweitesten Sprung auf 122 m hinter Malysz.
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Während Cecon (3.) mit einer Luke mehr sogar auf die Tageshöchstweite von 125 m segelte, sind vor allem noch die Weiten von Matti Hautamäki (Fi/121 m) und Kazuyoshi Funaki (Jap/118) aussagekräftig. Der Finne und der Olympiasieger von 1998 sind wohl die einzigen, die im Kampf um Edelmetall das erfolgreiche Normalschanzen-Trio gefährden kann. «Es macht keinen Spass so zu springen», sagte der vierfache Weltmeister Martin Schmitt, der in der Qualifikation mit 113 m von den Vorqualifizierten nur Elfter wurde. «Das Knie schmerzt im Anlauf ziemlich stark, und vor allem habe ich schon einige Tage nicht gescheit trainieren können», sagte der Deutsche, der an einer Entzündung der linke Patellaspitze laboriert.
Gefragtes Schweizer Team
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Auf der Suche nach Simis Geheimnis
Nicht nur Ammann, sondern auch Disziplinchef Gary Furrer war ein gefragter Mann. Besonders die durch ihre Springer bisher nicht verwöhnten Japaner, wollten wissen, wo das Geheimnis des Schweizer Erfolgs liegt. Dies ergründete auch ein Team von «10 vor 10» des Schweizer Fernsehteams, das Nationaltrainer Berni Schödler zur Zusammenarbeit mit dem Schnee- und Lawinenforschungsinstitur Davos ausfragte. Die dortigen Wissenschafter werteten für das Schweizer Team die Gleittests aus.
(news.ch)
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