Scharfschützen und uniformlose Sicherheitskräfte

Syrien: Sicherheitskräfte töten zahlreiche Demonstranten

publiziert: Freitag, 8. Apr 2011 / 19:51 Uhr
Die Proteste in Syrien halten auch nach Wochen noch an.
Die Proteste in Syrien halten auch nach Wochen noch an.

Amman - In Syrien sind Sicherheitskräfte gegen Tausende Demonstranten vorgegangen und haben zahlreiche Menschen getötet. Nach unterschiedlichen Angaben gab es mindestens 17 Tote und Dutzende Verletzte.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf Ärzte und Demonstranten von 17 Toten. Demgegenüber meldete DPA, nach Augenzeugen seien 27 Demonstranten getötet worden.

Und die Nachrichtenagentur AP berichtete, allein in der Stadt Daraa seien 16 Menschen getötet worden. Sie berief sich auf eine syrische Menschenrechtsorganisation.

Auf den Dächern der südlichen Stadt Daraa hätten sich Scharfschützen postiert, berichtete ein Anwohner. Es sei heftiges Feuer zu hören.

In mehreren Städten versammelten sich Regierungsgegner nach dem Freitagsgebet. Offenbar verschärfte die Regierung ihr Vorgehen gegen die Demonstranten, die sich für Demokratie einsetzen.

Regime spricht von «Vandalen»

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete von Schiessereien in Daraa. Diese seien aber von «Vandalen» ausgegangen. Ein Polizist und ein Fahrer eines Krankenwagens seien getötet worden. Die Demonstrationen in Daraa waren im März ausgebrochen und griffen in den vergangenen drei Wochen auf das ganze Land über.

Augenzeugen zufolge setzten Demonstranten einen Aussenposten der regierenden Baath-Partei in Daraa in Brand und zerstörten die Statue eines Bruders von Präsident Baschar al-Assad. Ein Anwohner berichtete, Verletzte der Zusammenstösse würden in private Wohnungen gebracht. Aus Angst vor einer Verhaftung wolle niemand seine Verwandten in Spitäler bringen.

Keine Uniformen

Bei einer Demonstration in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus waren Teilnehmern zufolge ebenfalls Schüsse aus automatischen Waffen zu hören. Ein Augenzeuge berichtete, die Polizei habe Sunniten nach dem Verlassen einer Moschee mit Gummiknüppeln zusammengeschlagen. Die Sicherheitskräfte hätten keine Uniformen getragen.

Die Telefonverbindungen in den Vorort Harasta, der sich zu einem Zentrum der sunnitischen Opposition gegen die alewitische Führung des Landes entwickelt hat, war Zeugen zufolge unterbrochen. Journalisten können aus Syrien nicht frei berichten.

Auch in der hauptsächlich von Sunniten bewohnten Stadt Homs gingen Hunderte Demonstranten auf die Strasse. Dabei kam es ebenfalls zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, wie Karim Rihaui von der syrischen Menschenrechtsliga sagte. Angaben zu möglichen Opfern konnte er nicht machen.

(dyn/sda)

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