TV3 verletzt mit gestutzter Nachrichtensendung Konzession

Nach der Absetzung der 20-minütigen Sendung «News um 7» Mitte März ist der Anteil an Eigenproduktionen von TV3 im Informationsbereich drastisch geschrumpft, wie das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) in seiner aufsichtsrechtlichen Verfügung festhält. Auch zeitlich könne bei der nur noch sechsminütigen Sendung «News» nicht mehr von einem Schwerpunkt gesprochen werden. Die Konzession verpflichte TV3, die Fernsehstation des Zürcher Medienhauses TA-Media AG, ein Programm mit Schwerpunkten in den Bereichen Information und Unterhaltung auszustrahlen.
Nach der Auflösung der Nachrichtenredaktion fehlt es zudem an den nötigen personellen Ressourcen, wie das BAKOM weiter bemängelt. Anderen Sendungen wie der Talkshow «Fohrler Live» und dem Reportagemagazin «Hautnah» sei zwar neben dem Unterhaltungs- auch ein gewisser Informationswert zuzubilligen. Dieser reiche aber nicht aus, um einen Schwerpunkt im Sinne der Konzession zu setzen. Bei deren Erteilung sei der Bundesrat von einem engeren Informationsbegriff ausgegangen, der sich vor allem auf die eigenständige Berichterstattung über tagesaktuelle Ereignisse von politischer und gesellschaftlicher Relevanz bezogen habe.
In seiner Verfügung gibt das BAKOM TV3 bis am kommenden 1. September Zeit, sein Informationsangebot entweder wieder der Konzession anzupassen oder ein Konzessionsänderungsgesuch einzureichen, das auf den Informationsschwerpunkt verzichtet. Über eine solche Änderung hätte der Bundesrat zu befinden.

(klei/AP)