Täglich tausend Kilo aus dem Handgepäck gefischt

publiziert: Montag, 2. Apr 2007 / 10:44 Uhr / aktualisiert: Montag, 2. Apr 2007 / 12:42 Uhr

Bern/Zürich/Genf - Viele Flugreisende halten sich auch fünf Monaten nach der Einführung nicht an die neuen Einschränkungen für Flüssigkeiten im Handgepäck. Die Folge: Täglich landen an den Flughäfen tausende Flaschen und Flacons im Abfall.

Hygieneartikel in einem transparenten und verschliessbaren Ein-Liter-Beutel für Flug-Handgepäck.
Hygieneartikel in einem transparenten und verschliessbaren Ein-Liter-Beutel für Flug-Handgepäck.
800 bis 1000 Kilo entsorgt allein der Flughafen Zürich täglich. Darunter sind teure Alkoholika und edle Parfums. Die Menge habe seit November kaum abgenommen, sagt Marc Rauch, Sprecher von Unique, der Nachrichtenagentur SDA. «Wir stellen keinen Gewöhnungseffekt fest.»

Maximal einen Deziliter Flüssigkeit pro Behälter dürfen die Fluggäste wegen der Gefahr durch Flüssigsprengstoff ins Handgepäck nehmen; alle Fläschchen zusammen müssen in einen Plastiksack von einem Liter Inhalt passen. Duty-free-Artikel von europäischen Flughäfen sind erlaubt, da sie speziell verpackt werden.

Transitpassagiere und Ferienreisende

In Zürich sind es vor allem die Transitpassagiere, die zu wenig über die Regeln Bescheid wüssten, erklärt Rauch. Doch auch viele Schweizer Reisende haben Probleme mit den Bestimmungen. Das führt zu Verzögerungen beim Einchecken - sowie Ärger und zusätzlichen Kosten für alle Beteiligten.

Am meisten sammle sich jeweils am Freitag und an den Wochenenden an, wenn viele Leute in die Ferien fliegen, berichtet Jean-Luc Portier vom Flughafen Genf-Cointrin. In Genf habe man aufgehört, die Menge zu zählen, fügt er an.

Dass sie die Reisenden besser informieren müssten, weisen beide Gesprächspartner zurück. Via Internet, in den Reisebüros und in den Flughäfen selber mache man auf die Bestimmungen aufmerksam, betonen sie. Portier geht davon aus, dass es noch Monate dauern wird, bis sich auch Leute, die selten fliegen, an die Regeln gewöhnt haben.

BAZL setzt auf Lerneffekt

Trotz der Probleme ist das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) der Ansicht, dass sich die Massnahmen bewähren. «Sie bringen zusätzliche Sicherheit, ohne die Passagiere allzu sehr zu belasten», sagt BAZL-Sprecher Anton Kohler. Reklamationen habe es nur am Anfang gegeben, bilanziert er und verweist auf den Lerneffekt.

Doch gratis ist die zusätzliche Sicherheit nicht. Unique will die Sicherheitsgebühren auf Anfang Juli erhöhen - um 40 Prozent, von derzeit 11 auf 15,50 Franken. Rauch verlangt zudem, der Bund, der immer schärfere Sicherheitsbestimmungen verlange, müsse diese auch mitfinanzieren.

In Genf sind in Anbetracht der steigenden Kosten ebenfalls Abklärungen im Gang. Eine Erhöhung der Gebühren steht gemäss Portier aber vorerst nicht an.

(fest/sda)

 
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