Taiwans Innenminister und der Polizeichef treten zurück

publiziert: Montag, 5. Apr 2004 / 09:54 Uhr

Taipeh - Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Taiwans Präsident Chen Shui-bian vom 19. März haben Innenminister Yu Cheng-hsien und Polizeichef Chang Shih-liang ihren Rücktritt eingereicht. Ihnen wird vorgeworfen, den Anschlag vorgetäuscht zu haben.

Der Anschlag auf den Präsidenten Chen Shui-bian war der Auslöser für die Rücktrittsentscheidungen.
Der Anschlag auf den Präsidenten Chen Shui-bian war der Auslöser für die Rücktrittsentscheidungen.
Wie das Innenmisterium bekannt gab, richtete der Ressortchef am Sonntag ein förmliches Rücktrittsschreiben an Regierungschef Yu Shyi-kun. Der Polizeichef hatte bereits am Freitag seinen Rücktritt eingereicht, wie ein Polizeisprecher bekanntgab.

Am Samstag hatten zehntausende Menschen vor dem Präsidentenpalast in Taipeh demonstriert. Sie warfen der Regierung vor, das Attentat einen Tag vor der Präsidentschaftswahl vorgetäuscht und durch den daraus folgenden Mitleidsbonus den knappen Sieg des Staatschefs ermöglicht zu haben.

Der durch einen Streifschuss leicht verletzte Amtsinhaber Chen hatte den Urnengang mit einem äusserst knappen Vorsprung von 30 000 Stimmen gewonnen. Laut seinem Herausforderer Lien Chan von der Kuomintang-Partei kostete das Attentat der Opposition eine halbe Million Stimmen.

(pt/sda)

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