Reaktion auf «Schmutzkampagne»

Taliban verteidigt Angriff auf Malala

publiziert: Donnerstag, 18. Jul 2013 / 08:14 Uhr
Malala Yousafzai lebt heute mit ihrer Familie in Grossbritannien.
Malala Yousafzai lebt heute mit ihrer Familie in Grossbritannien.

Peshawar - Ein ranghohes Mitglied der pakistanischen Taliban hat sich in einem Brief an die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai gewandt, der im Oktober ein Taliban-Kämpfer in den Kopf geschossen hatte. In dem am Mittwoch an Journalisten versandten Schreiben erklärte Adnan Rasheed, Grund für den Anschlag sei Malalas «Propaganda» gewesen.

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Die heute 16-Jährige habe mit ihrem Blog für die BBC, in dem sie ihr Leben unter den radikalislamischen Taliban im pakistanischen Swat-Tal beschrieb, eine «Schmutzkampagne» geführt. «Die Taliban glauben, dass du absichtlich gegen sie geschrieben hast», schrieb Rasheed auf Englisch.

Malala habe den Versuch der Gruppe, ein islamisches System im Swat-Tal zu errichten, «schlecht machen» wollen. Dies sei «provokativ» gewesen. Zugleich erklärte der Islamist, er wünsche sich, es hätte den lebensgefährlichen Anschlag nicht gegeben. «Als du angegriffen wurdest, war das ein Schock für mich», schrieb er.

Koranschule für Frauen

Rasheed bestritt, dass es bei dem Angriff auf Malala um die Frage der Bildung für Mädchen gegangen sei. Es sei «verwunderlich, dass Du für Bildung wirbst». Rasheed warf der jungen Frau vor, sie spreche sich für ein Bildungssystem aus, das von den britischen Kolonialherrschern eingeführt worden sei.

Schüler sollten sich aber mit dem Islam befassen und nicht mit «satanischen oder säkularen Lehrplänen». Malala solle nach Pakistan zurückkehren und eine Koranschule für Frauen besuchen, schrieb Rasheed.

Die Echtheit seines Briefs wurde der Nachrichtenagentur AFP von einem weiteren hochrangigen Taliban-Mitglied bestätigt. Malala selbst hat das Schreiben offenbar nicht erhalten.

Die 16-Jährige lebt heute mit ihrer Familie in Grossbritannien, wo sie nach dem Taliban-Anschlag medizinisch behandelt wurde. Am Freitag hielt sie eine umjubelte Rede vor der UNO-Jugendversammlung in New York und erklärte, sie werde weiter für Kinder- und Frauenrechte kämpfen.

(bert/sda)

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