Tamilen boykottieren Präsidentschaftswahlen

publiziert: Freitag, 18. Nov 2005 / 00:25 Uhr

Colombo - Überschattet von Gewalt haben die gut 13 Millionen Wahlberechtigten in Sri Lanka einen neuen Präsidenten gewählt. Die Angehörigen der tamilischen Minderheit blieben den Urnen jedoch mehrheitlich fern.

Sri Lanka wählt einen Nachfolger für die amtierende Präsidentin Chandrika Kumaratunga.
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In Tamilen-Gebieten im Norden des Landes gaben gemäss der Wahlbehörde weniger als fünf Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, im Osten waren es rund 50 Prozent. Landesweit lag die Beteiligung bei rund 70 Prozent. Das Wahlergebnis wird am Freitag erwartet.

Ernsthafte Chancen für die Nachfolge der seit elf Jahren amtierenden Präsidentin Chandrika Kumaratunga wurden nur dem Oppositionsführer Ranil Wickremesinghe und dem Ministerpräsidenten Mahinda Rajapakse eingeräumt. Beobachter gingen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kandidaten aus.

Während Wickremesinghe für eine Wiederaufnahme der Gespräche mit den Rebellen und für Frieden eintritt und daher bei der Minderheit höher im Kurs stehen dürfte, will Rajapakse den Friedensprozess einer Totalrevision unterziehen. Zudem kündigte er an, die Aufteilung der Tsunami-Hilfen neu aushandeln zu wollen.

Gewaltakte

Im ganzen Land sollten mehr als 64 000 Polizisten, 100 000 Beamte und über 25 000 örtliche und internationale Wahlbeobachter den Ablauf der Wahl sichern. Dennoch blieben Gewaltakte nicht aus: Nach Polizeiangaben wurden bei einer Explosion im Distrikt Batticaloa im Nordosten zwei mutmassliche LTTE-Rebellen getötet.

Sieben weitere Menschen wurden verletzt, als der Sprengsatz in einem Haus vorzeitig hochging. Bei zwei Anschlägen auf Wahllokale erlitten zehn weitere Menschen Verletzungen. Bereits gestern waren bei Anschlägen in der Ostprovinz sechs Menschen getötet worden.

Die Rebellen kämpfen seit 1972 für einen unabhängigen Tamilenstaat. In dem Konflikt wurden bereits über 60 000 Menschen getötet. Im Februar 2002 wurde unter norwegischer Vermittlung ein Waffenstillstand ausgehandelt.

(bert/sda)

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