Tausende Afghanen sitzen schutzlos an Grenze zu Iran fest

Die Flüchtlinge an der Grenze zu Iran seien in den letzten Tagen im überfüllten Flüchtlingslager Makaki angekommen, meldete IRNA am Montag unter Berufung auf die Taliban. Ein Vertreter des Roten Halbmonds in der iranischen Provinz Sistan-Belutschistan bestätigte die Ankunft der Flüchtlinge, wollte aber keine Zahlen nennen.

Für die Neuankömmlinge gebe es keinen Platz in den Zelten, deswegen campierten sie bei frostigen Temperaturen auf nacktem Boden. Sie seien völlig auf sich gestellt. Iran errichtete das Flüchtlingslager Makaki auf afghanischem Territorium.

Inzwischen bat die radikal-islamische Taliban-Regierung in Afghanistan die Vereinten Nationen (UNO) um humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge im Land. «Wir fordern die UNO auf, den Menschen in Afghanistan zu helfen», sagte der Taliban-Botschafter in Pakistan, Mullah Abdul Salam Saeef, am Montag in Islamabad.

Angesprochen auf die Taliban-Forderung nach Flüchtlingshilfe sagte eine UNO-Sprecherin, «wir bemühen uns darum». Die UNO werde jedoch keine ausländischen Mitarbeiter nach Afghanistan schicken, solange sich die Sicherheitslage dort nicht gebessert habe.

Die UNO hatte nach den Anschlägen in den USA am 11. September ihr Personal aus Afghanistan abgezogen.

(kil/sda)