Tausende Mexikaner harren auf Dächern aus

publiziert: Sonntag, 4. Nov 2007 / 08:34 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 4. Nov 2007 / 15:48 Uhr

Villahermosa - Wegen des katastrophalen Hochwassers in Mexiko haben tausende Menschen auf ihren Dächern ausharren müssen. Rettungskräfte kämpften sich durch die zum Teil sechs Meter hohen braunen Fluten, um Eingeschlossene zu erreichen.

Viele Menschen sind von Wassermassen eingeschlossen.
Viele Menschen sind von Wassermassen eingeschlossen.
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Der grösste Teil des südöstlichen Bundesstaates Tabasco steht weiter unter Wasser. Nach Angaben von Gouverneur Andres Granier sind mehr als die Hälfte der 2,1 Million Einwohner des Bundesstaats von dem Hochwasser betroffen.

In Tabascos Hauptstadt Villahermosa hielten Flutopfer auf einem Dach ein Transparent mit der Aufschrift hoch: «Es reicht. Hier sind Kinder, schwangere Frauen, kranke Frauen. Schickt die Polizei.»

Im benachbarten Bundesstaat Chiapas wurde für 30 Ortschaften Hochwasseralarm ausgegeben, nachdem 16 Flüsse über die Ufer getreten waren.

Chiappas schwer betroffen

Nach tagelangen Regenfällen sind in Chiapas 100'000 Menschen von den schlimmsten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert betroffen. Örtlichen Medienberichten zufolge starben bis Sonntag fünf Menschen in den fluten, vier davon im Bundesstaat Chiapas.

Die mexikanische Marine und das Heer evakuierten bisher 28 000 Menschen. Dabei machte den Rettern nicht nur Regen und Nebel zu schaffen. Auch die zunehmende Verzweiflung der Menschen wurde zu einem immer grösseren Problem.

«Heute ist fast ein Helikopter abgestürzt, weil die Menschen so verzweifelt versucht haben, an die Vorräte zu kommen», sagte Jorge Camacho vom Katastrophenschutz. In der Stadt gingen Lebensmittel und Trinkwasser zu neige, der Strom war ausgefallen, es gab Berichte über Plünderungen.

Tabascos Gouverneur Granier erklärte am Wochenende, die Wasserstände gingen leicht zurück. Mexikos Präsident Felipe Calderon sprach weiter von einer kritischen Situation.

Sechs Meter unter Wasser

Viele Menschen seien verzweifelt auf der Suche nach Familienangehörigen. Ausserdem wurden die ersten Plünderungen gemeldet. Tausende Menschen mussten zusammengepfercht auf den Dächern ihrer Häuser verzweifelt auf Rettung warten.

Teilweise standen die Strassen sechs Meter unter Wasser.

Die Rettungskräfte drangen nur langsam zu den von den braunen Wassermassen Eingeschlossenen vor. «Wir brauchen Hilfe», sagte eine Frau, nachdem ein Helikopter sie aus dem Katastrophengebiet geflogen hatte. Viele Leute müssten noch gerettet werden, darunter auch schwangere Frauen und Kinder. «Erst wollten sie ihre Häuser nicht verlassen. Aber jetzt geht es nicht anders. Wir haben alles verloren.»

Strom und Mobilfunk unterbrochen

Mehrere tausend Menschen machten sich auf den Weg in die benachbarten Bundesstaaten Veracruz und Campeche, da die Vorräte in Tabasco zu Neige gingen. Strom gab es keinen mehr, auch Telefone einschliesslich Handys funktionierten nicht, da die Leitungen zusammengebrochen waren.

800'000 Menschen wurden obdachlos, etwa 70'000 verbrachten die Nacht in Notunterkünften. Wie durch ein Wunder war bis Samstag nur ein Toter zu beklagen.

Alarmbereitschaft in Kanada

Im Norden des amerikanischen Kontinents wurden unterdessen die Bewohner der Atlantikküste Kanadas wegen drohender Ausläufer des Tropensturms «Noël» in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

(ht/sda)

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Nach einer medizinischen Erstversorgung durch die Ambulanz wurde er mit dem Helikopter in ein Spital geflogen.
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