Kundgebung auf dem Restauradores-Platz in Lissabon

Tausende Militärs protestierten gegen Sparprogramm

publiziert: Sonntag, 11. Nov 2012 / 08:34 Uhr
Rund 10'000 Militärs riefen Portugals Präsident Anibal Cavaco Silva auf, das Veto gegen den umstrittenen Sparetat der Mitte-Rechts-Regierung einzulegen.
Rund 10'000 Militärs riefen Portugals Präsident Anibal Cavaco Silva auf, das Veto gegen den umstrittenen Sparetat der Mitte-Rechts-Regierung einzulegen.

Lissabon - Tausende Militärs haben in Portugal gegen die Sparpolitik des Landes protestiert. Man werde alles tun, «um nicht an der Unterdrückung der Proteste der empörten Bürger» gegen die «ungerechten Kürzungen» teilnehmen zu müssen.

9 Meldungen im Zusammenhang
An der Kundgebung auf dem Restauradores-Platz im Zentrum der Hauptstadt Lissabon nahmen nach Medienschätzungen rund 10'000 Militärs verschiedener Ränge teil. Sie riefen unter anderem Präsident Anibal Cavaco Silva auf, das Veto des Staatsoberhauptes gegen den umstrittenen Sparetat der Mitte-Rechts-Regierung einzulegen.

Man protestiere gegen die ständigen Kürzungen der Sozial-Leistungen und gegen die vielen Steuererhöhungen, aber auch wegen der speziellen Probleme der Streitkräfte, hiess es. Es gebe nämlich kaum noch Geld für Wartung, Ersatzteile oder militärisches Training.

Mahnwache geplant

Die Demonstranten beschlossen weitere Protestaktionen gegen jene «(Spar-)Massnahmen, die die Portugiesen generell so hart treffen». Unter anderem will man am 27. November anlässlich der endgültigen Abstimmung über den Etatentwurf eine Mahnwache vor dem Parlament und auch vor dem Präsidentenpalast abhalten.

Erst am Dienstag hatten rund 5000 Polizeibeamten bei der grössten Polizisten-Demonstration in der Geschichte Portugals ihrem Ärger über die Sparpolitik Luft gemacht. Wie die Teilnehmer anderer Protest- Kundgebungen forderten auch Polizisten und Militärs den Rücktritt von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho.

Das vom Bankrott bedrohte Portugal erhielt 2011 von der «Troika» aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds ein 78-Milliarden-Euro-Hilfspaket. Im Gegenzug will die Regierung bis 2014 das Etatdefizit auf die EU-Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken.

Im Zuge der Sparmassnahmen wird die Wirtschaft 2012 nach amtlicher Schätzung um drei Prozent schrumpfen, die Arbeitslosenrate erreichte den Rekord von 15,9 Prozent.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Portugals Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva. (Archivbild)
Lissabon - Nach dem Veto des portugiesischen Verfassungsgerichts gegen Sparbeschlüsse hat Ministerpräsident Pedro Passos Coelho neue Einsparungen angekündigt. Seine Mitte-Rechts-Regierung ... mehr lesen
Lissabon - Sparmassnahmen im Volumen von vier Milliarden Euro: Diese hat der ... mehr lesen
Die Regierung in Lissabon hat Strukturreformen und Sparmassnahmen zugesagt.
Die Menschen versammelten sich, um dann zum Parlament im Zentrum der Hauptstadt zu marschieren. (Symbolbild)
Lissabon - Hunderte Portugiesen haben vor der erwarteten Verabschiedung des umstrittenen Staatsetats für 2013 gegen die Sparpolitik in dem Euro-Krisenland protestiert. Die ... mehr lesen
Madrid/Brüssel - Bei europaweiten ... mehr lesen
Ausschreitungen bei europaweitem Aktionstag gegen Sparpolitik(Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Pedro Passos Coelho
Lissabon - Bei der grössten ... mehr lesen
Lissabon - Im Kampf gegen die Schuldenlast hat das portugiesische Parlament ungeachtet der öffentlichen Kritik für ein rigoroses Sparpaket der Regierung gestimmt. In erster Lesung verabschiedeten die Abgeordneten der regierenden Mitte-Rechts-Koalition am Mittwoch das Haushaltsgesetz für das kommende Jahr. mehr lesen 
Lissabon - Portugal setzt den harten Sparkurs fort. Die Regierung kündigte am ... mehr lesen
Durch den Entwurf für den Haushalt 2013 werden viele Arbeiter pro Jahr auf Einnahmen in der Höhe eines Monatsgehalts verzichten müssen.
Lissabon - Die Welle der Proteste gegen die Sparpolitik in Portugal reisst nicht ab. Tausende Menschen gingen am Samstagabend in mehreren Städten des hoch verschuldeten Euro-Landes erneut auf die Strassen, um ihrem Ärger Luft zu machen und den Rücktritt der Mitte-Rechts-Regierung zu fordern. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft ...
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines KI-Modells, das mit Bildern von Google Street View trainiert wurde, können nun subtile Veränderungen in urbanen Landschaften identifiziert werden, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. mehr lesen 
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische ... mehr lesen
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der ... mehr lesen  
eGadgets Aufgaben, digitale Geräte und Automatisierungsrisiko am Arbeitsplatz im Jahr 2022  Erwerbstätige Personen, die bei ihrer beruflichen Tätigkeit nie einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone verwenden, waren 2022 in der Minderheit. Während 13,0% der Erwerbstätigen bei der Arbeit nie intellektuelle Aufgaben verrichten, führen 31,4% nie manuelle Aufgaben aus. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten