Tausende demonstrieren in Deutschland gegen Castor-Transporte

In Lüneburg zogen in einem Sternmarsch nach Polizeiangaben rund 10 000 Menschen in die Innenstadt, wo eine Kundgebung stattfand. Die Veranstalter sprachen von 15 000 bis 17 000 Teilnehmern.

In der badischen Stadt Kehl an der Grenze zum französischen Strassburg versammelten sich mehrere hundert deutsche und französische Atomkraftgegner zu einer gemeinsamen Kundgebung. Mit Transparenten und Flugblättern protestierten die teilweise in weisse Schutzanzüge gekleideten Demonstranten gegen die bevorstehende Wiederaufnahme der Castor-Transporte.

Erster Transport seit 1997

Zum ersten Mal seit 1997 soll Anfang kommender Woche wieder ein Castor-Transport von Frankreich aus in das niedersächsische Atommüll-Zwischenlager Gorleben rollen.

Die Demonstranten in Lüneburg, die in vier verschiedenen Zügen in die Innenstadt marschierten, trugen Transparente mit Aufschriften wie «Trittin: Wenn Du gehst, dann nimm den Müll mit», «Stoppt den Castor» oder «Atomkonsens ist Nonsens». An dem Zug nahmen auch zahlreiche Bauern mit Traktoren teil.

Zu der Demonstration hatten mehrere Organisationen aufgerufen. Zu der Kundgebung in Kehl hatten mehrere deutsche Anti- Atomkraftgruppen aufgerufen sowie das französische Netzwerk für den Atomausstieg (»Sortir du Nucléaire»), in dem 613 lokale Gruppen zusammengeschlossen sind.

«Dies ist kein Ausstieg - gegen die Atommafia», «Blockiert die Atomkonzerne» oder «La France n`est pas une poubelle nucléaire» (»Frankreich ist kein Atom-Mülleimer») hiess es auf den Transparenten.

Nach Angaben des französischen Atomkonzerns COGEMA startet der erste Castor-Transport zurück nach Deutschland am Montagmorgen um 06.30 Uhr in der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague und erreicht um 23.00 Uhr das elsässische Lauterbourg. Anschliessend wird er die deutsche Grenze bei Wörth zu passieren und seine Fahrt in Deutschland fortsetzen.

(kil/sda)