Tauziehen um Imam-Ali-Moschee dauert an

Wenige Stunden zuvor hatte das US-Militär neue Luftangriffe auf Stellungen der im Stadtzentrum verschanzten Kämpfer des radikalen Schiitenpredigers geflogen.

Widersprüchliche Aussagen

Nach wie vor unübersichtlich und widersprüchlich blieben die Aussagen über die Abzugsverhandlungen von hunderten von El-Sadr-Anhängern, die sich seit Monaten in der Imam-Ali-Moschee verschanzt halten.

Während sich der Prediger am Freitag zur Übergabe der Schlüssel der Moschee an die höchste religiöse Autorität der Schiiten bereit erklärt hatte, sprach El Sadrs Sprecher Scheich Ahmed Schaibani heute von einem vorerst ausgesetzten Abzug.

79 Tote in 24 Stunden

Grund waren angeblich Schwierigkeiten bei der Erstellung eines Inventars der Moschee, in der tausende Pilger jedes Jahr reiche Spenden zurücklassen. Unmittelbar nach Schaibanis Erklärung flammten in der Altstadt, in der sich neben der Moschee auch ein riesiger Pilgerfriedhof befindet, neue Kämpfe auf.

Der Direktor des Gesundheitsamts von Nadschaf sagte, innert 24 Stunden seien in Nadschaf und seiner Nachbarstadt Kufa 79 Menschen getötet und 165 verletzt worden.

Auch in Basra wird gekämpft

Auch in den südirakischen Städten Basra und Amara griffen Kämpfer El Sadrs Stützpunkte der unter britischem Kommando stehenden multinationalen Truppe mit Mörsergranaten an, wie eine Militärsprecherin mitteilte.

Zudem starben bei Bombenexplosionen und Angriffen auch in anderen Landesteilen mindestens acht Menschen. Der polnische Verteidigungsminister Jerzy Szmajdzinski flog nach Angaben seines Ministeriums in der Nacht in die von Polen kontrollierte Zone, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.

(rp/sda)