Taylor soll in Niederlanden vor Gericht

publiziert: Donnerstag, 30. Mrz 2006 / 22:18 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 30. Mrz 2006 / 23:37 Uhr

Den Haag/Monrovia - Der nach Sierra Leone überstellte frühere liberianische Präsident Charles Taylor wird voraussichtlich in den Niederlanden vor Gericht gestellt.

Der frühere liberianische Staatschef Charles Taylor.
Der frühere liberianische Staatschef Charles Taylor.
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Die geht aus Angaben des Aussenministeriums in Den Haag hervor.

Das UNO-gestützte Sondergericht in Sierra Leone habe bei den niederländischen Behörden einen entsprechenden Antrag gestellt, meldete das Ministerium. Auch Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf sprach sich für die Verlegung aus, damit der Prozess in einer «geeigneteren Umgebung» stattfinden könne.

US-Präsident George W. Bush hatte schon am Mittwochabend gesagt, die Vorbereitungen für einen Prozess in den Niederlanden seien angelaufen.

Hilfe vom IStGH gefordert

sollDas Sondertribunal für Sierra Leone bat zudem den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag um Unterstützung. Der IStGH selbst werde sich nicht mit dem Fall befassen, betonte dessen Sprecher Ernest Sagaga, aber seine Gebäude und andere Einrichtungen zur Verfügung stellen.

Der Internationale Strafgerichtshof ist zwar für Kriegsverbrechen und andere schwere Verbrechen zuständig, wie sie auch Taylor vorgeworfen werden. Er kann jedoch nur Fälle aus der Zeit nach seiner Einsetzung im Jahr 2002 behandeln. Die Anklage gegen Taylor bezieht sich auf Straftaten aus früheren Jahren.

Dunkles Kapitel

Taylor war am Mittwoch auf der Flucht in Nigeria gefasst worden und an Liberia ausgeliefert worden. UNO-Generalsekretär Kofi Annan begrüsste die Festnahme. Der kommende Prozess schliesse nicht nur ein dunkles Kapitel, sondern sende auch eine kraftvolle Botschaft, dass auch afrikanische Kriegsfürsten ihren Preis zahlen müssten.

Taylor hatte sein Heimatland 2003 verlassen und lebte zuletzt im Süden Nigerias im Exil. Nigeria und Liberia waren aneinander geraten, nachdem die neue liberianische Präsidentin Johnson-Sirleaf auf Druck der USA hin die Überstellung Taylors gefordert hatte.

(ht/sda)

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