Temporärarbeit gilt nicht als Probezeit

Die Frage ist vor allem bei den Kündigungsfristen von Bedeutung. Während der Probezeit gilt eine Frist von sieben Tagen, danach eine solche von mindestens einem Monat.

Die im konkreten Fall betroffene Genfer Sekretärin hatte bei einer Bank zunächst zwei Monate als temporäre Angestellte gearbeitet. Danach wurde sie mit einer Probezeit von drei Monaten fest angestellt. Knapp vor deren Ablauf war sie unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sieben Tagen entlassen worden.

Sie verlangte in der Folge Lohnnachzahlungen, weil die Probezeit unter Einberechnung ihres Temporäreinsatzes bereits länger als drei Monate gedauert habe und damit eine längere Kündigungsfrist einzuhalten sei. Das Bundesgericht verwarf diese Auffassung.

Während dem Temporäreinsatz könne der Betrieb oder der Angestellte das gegenseitige Vertrauensverhältnis nicht auf die gleiche Art prüfen wie bei einer direkten Anstellung, begründete es seinen Entscheid. Ob dabei die gleiche Arbeit weiter geführt werde, spiele keine Rolle.

(bert/sda)