Tennis: Agassi in der Startrunde sensationell out

Der 58-fache Turniersieger, der auch acht Grand-Slam-Titel gewonnen hat, verlor gegen einen Nobody, wie er im Buche steht. Der fast 24-jährige Haehnel hatte vorher noch nie einen Match im Hauptfeld eines ATP-Turniers, geschweige denn ein Grand-Slam-Turnier bestritten. Haehnel stammt aus Mülhausen, der Elsässer trainiert aber im nationalen Leistungszentrum, wo das Turnier stattfindet. Ihm gebührt das Verdienst, angesichts der grossen Chance nie nervös geworden zu sein, Agassi erleichterte ihm aber die Aufgabe mit zahllosen Fehlern, die man von ihm nicht kennt.

Agassi bezahlte damit die Zeche für seine katastrophale Sandvorbereitung. Die Lichtgestalt des Tennis hatte auf die grossen Turniere in Rom und Hamburg verzichtet und hatte erst vor einer Woche einen Kurzauftritt in St. Pölten, wo er dem Serben Nenad Zimonjic (ATP 339) in zwei Sätzen unterlegen war. "Ich habe bekommen, was ich verdiente", so der 34-Jährige, der schon vor Monaten beschlossen hatte, die Sandsaison sehr kurz zu halten.

Während sich mit Fernando Gonzalez (Chile/16, gegen Florian Mayer) und Mark Philippoussis (Au/18, gegen Luis Horna) zwei weitere Gesetzte bei ihrem Einstand wieder verabschiedeten, blieb Tim Henman selbiges Schicksal erspart. Der als Nummer 9 gesetzte Brite machte gegen Cyril Saulnier (Fr, ATP 79) erst zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Zweisatz-Rückstand wett und zog den Kopf nach fast vier Stunden doch noch aus der Schlinge.

Neuigkeiten gab es auch von der Verletztenfront: Titelverteidiger Juan Carlos Ferrero wird am Dienstag trotz seiner Rippenverletzung gegen Tommy Haas antreten, Sjeng Schalken (Ho/15, Virus) und Chanda Rubin (USA/13) wurden hingegen zum Forfait gezwungen. Schalken wäre im Achtelfinal der höchst mögliche Gegner von Roger Federer gewesen.

(pt/Si)