Tennis: Der Zappelphilipp und der Beau

publiziert: Mittwoch, 17. Sep 2003 / 14:19 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Sep 2003 / 14:44 Uhr

Unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Am Wochenende verfolgen Lleyton Hewitt und Mark Philippoussis gleichwohl ein gemeinsames Ziel. Das Duo will mit dem australischen Davis-Cup-Team gegen die Schweiz den Final erreichen.

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass Lleyton Hewitt und Mark Philippoussis zusammen Australiens Farben im Davis Cup vertreten.

Vor drei Jahren hatte der damalige Captain John Newcombe Philippoussis auf Druck seiner verärgerten Teamkollegen nicht für den (letztlich verloren gegangenen) Final gegen Spanien in Barcelona aufgeboten.

Hewitt und Patrick Rafter hatten sich daran gestört, dass Newcombe zuvor mehrere Male kurzfristig Ersatz für Philippoussis hatte suchen müssen. Dieser hatte seine Absagen teilweise mit fadenscheinigen Verletzungen begründet.

Noch in der Saison zuvor war Philippoussis die grosse Figur gewesen, als er mit zwei Einzelsiegen im Final gegen Frankreich praktisch im Alleingang für den 27. und bis heute letzten australischen Davis-Cup-Triumph gesorgt hatte. Der damals noch nicht 19-jährige Hewitt war in jener Begegnung in Nizza zweimal als Verlierer vom Platz gegangen.

Philippoussis, den Verletzungen mehrmals zurückgeworfen hatten, kehrte erst auf diese Saison hin ins Davis-Cup-Team zurück und setzt nun wieder den Kontrapunkt zu Hewitt.

Die Unterschiede gehen in der Tat über das Äussere hinaus. Während das Spiel von "Scud" Philippoussis vorwiegend vom Service "lebt", hat Hewitt seine grössten Stärken im läuferischen und kämpferischen Bereich.

Diese Vorteile gedenkt er dereinst möglicherweise anderweitig einzusetzen. Der 22-Jährige aus Adelaide kann sich eine zweite Karriere im Australian Football durchaus vorstellen. Hewitts Interesse an dem auf dem Fünften Kontinent traditionellen Sport kommt nicht von ungefähr. Er selber hatte sich darin früher zu College-Zeiten versucht, sein Vater Glynn ist ein ehemaliger Australian-Football-Spieler.

Die beiden zurzeit besten Tennisspieler Australiens treten nicht nur auf, sondern auch unmittelbar neben dem Platz ganz verschieden auf. Philippoussis sitzt während den Spielpausen meist völlig ruhig und starr vor sich hinblickend auf dem Stuhl am Spielfeldrand, derweil sich Hewitt wie ein Zappelphilipp gebärdet, unzählige Male an seinem T-Shirt und den Saiten seines Rackets zupft, seine Kappe zurechtrückt oder die Halskette in den Händen dreht.

In der Gunst der weiblichen Tennisfans mag der dunkelhaarige, griechischstämmige Beau Philippoussis im Vergleich zum blonden Hewitt die Nase klar vorne haben. Der um 13 Zentimeter kleinere Wirbelwind (1,80 m) ist dafür auf dem Court erfolgreicher.

Dessen zwei Grand-Slam-Triumphen im US Open 2001 und in Wimbledon 2002 hat Philippoussis "nur" zwei Finalteilnahmen entgegenzusetzen; sinnigerweise ebenfalls in Flushing Meadows (1998) und in Wimbledon, wo er bekanntlich im vergangenen Juli Roger Federer klar unterlegen war. Dazu war Hewitt von Mitte November 2001 bis vor Kurzem die unangefochtene Nummer 1 im Ranking, wogegen Philippoussis noch nie besser als auf Position 8 (April 1999) klassiert war.

Eine Gemeinsamkeit zwischen Hewitt und Philippoussis besteht aber doch noch: Beide haben bisher die hohen Erwartungen der einheimischen Zuschauer im Australian Open nicht erfüllen können. Über die Achtelfinals sind sie noch nicht hinaus gekommen.

(von David Bernold, Melbourne/Si)

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