Tennis: Fedcup - Schweizer 'Küken-Team'

publiziert: Donnerstag, 8. Jul 2004 / 13:24 Uhr

Mit einem "Küken-Team" tritt Swiss Tennis zur Fedcup-Partie gegen Kanada an. Myriam Casanova (19), Timea Bacsinszky (15) und Martina Lautenschlager (16) wollen in Montreal die Zugehörigkeit zur zweiten Weltgruppe wahren.

Timea Bacsinszky ist mit 15 Jahren die jüngste Spielerin im Schweizer Team.
Timea Bacsinszky ist mit 15 Jahren die jüngste Spielerin im Schweizer Team.
1 Meldung im Zusammenhang
Seit dem 2:3 in der Erstrunden-Partie gegen Spanien in La Manga ist bei Swiss Tennis im Frauenbereich einiges passiert. Patty Schnyder und Emmanuelle Gagliardi erklärten, nie mehr im Fedcup spielen zu wollen. Schnyder will sich vor allem ihrer Einzelkarriere widmen, Gagliardi ist verärgert über die Nichtselektion für die Olympischen Spiele; den beiden Rücktritten gingen Kontroversen mit Captain Zoltan Kuharszky voraus. Vom Team, das im April in Spanien spielte, sind am Montag nur Casanova und die damalige Sparringpartnerin Bacsinszky nach Kanada geflogen.

Casanova klare Nummer 1

Casanova ist sowohl im Einzel (WTA 71) wie im Doppel (19) die klar bestklassierte Spielerin der Begegnung. Der Rheintalerin fällt erstmals in ihrer noch jungen Karriere die Leaderrolle zu, die zu erfüllen sie im Stande zu sein scheint. Casanova hat seit ihrem Debüt 2001 in Australien in den Einzeln eine sehr gute 8:3-Bilanz. Seit der Verpflichtung von Eric van Harpen als Coach hat sie eine längere Krise offenbar überwunden, was sich erstmals in Paris mit dem Erreichen der Sechzehntelfinals manifestierte.

Zweite Einzelspielerin wird aller Voraussicht nach Bacsinszky (WTA 272) sein, die ihr riesiges Potenzial schon verschiedentlich andeutete. Die zweifache Siegerin des bedeutenden Juniorinnen-Turniers "Les Petits As" in Tarbes (Fr) stand heuer in Melbourne und Paris in den U18-Halbfinals und hat auch schon Top-100-Spielerinnen geschlagen. Für Lautenschlager, knapp ein Jahr älter als Bacsinszky, aber unerfahrener, dient der Trip in erster Linie zum Sammeln internationaler Erfahrung.

Die Kanadierinnen sind trotz der beiden Schweizer Absenzen nur Aussenseiter. Ihre Nummer 1, Maureen Drake, fehlt ebenfalls. Als zweite Einzelspielerin neben Marie-Eve Pelletier (WTA 183) kommen Alexandra Wozniak (WTA 656), Melanie Marois (334) und Stéphanie Dubois (327) in Frage.

Gelöste Stimmung

Seit Dienstag trainiert das Fedcup-Team, das in Montreal bereits vom Schweizer Generalkonsul empfangen wurde, auf dunkelgrünem Sand im "Club de Tennis de Dorval". Für die junge Leaderin Casanova sind die hohen Erwartungen, die in sie gesteckt werden, kein Problem: "Man hat von mir schon Siege erwartet, als ich noch hinter Patty oder Manu die Nummer 2 war." Jetzt freut sie sich über die gute Stimmung: "In diesem jungen Team ziehen alle in die selbe Richtung."

Mit einem Sieg könnte das Schweizer "Team der Zukunft" 2005 wenigstens im Vorzimmer zur Elite spielen, dem acht Länder angehören. Bei einer Niederlage drohen Duelle mit "Exoten". Allerdings hat der Fedcup an Bedeutung sehr viel eingebüsst; das belegen die vielen Absenzen bei den Spitzennationen. Der Modus wechselt praktisch jährlich und selbst Experten wissen oft nicht, was gerade angesagt ist. Für die besten Spielerinnen lohnt es sich weder prestigemässig noch finanziell, für den Fedcup Opfer zu bringen, und für die Verbände ist sogar das Ausrichten von Heimspielen mit wenigen Ausnahmen ein Verlustgeschäft.

3:1 für Kanada

Kanada gewann drei von bisher vier Fedcup-Begegnungen mit der Schweiz, zuletzt 1994 in Frankfurt. Damals debütierte im Doppel die 15-jährige Mirka Vavrinec. Der einzige Schweizer Sieg geht auf das Jahr 1976 zurück, als sich Petra Delhees, Susi Eichenberger und Monica Simmen in Philadelphia durchsetzten.

Kanada - Schweiz (in Montreal, Sand). Samstag, 10. Juli, 18.00 Uhr MESZ: Einzel 1 und 2. -- Sonntag, 11. Juli, 17.00: Einzel 3 und 4 sowie Doppel.

Kanada: Marie-Eve Pelletier (Einzel WTA 183/Doppel WTA 221), Stéphanie Dubois (327/379), Melanie Marois (334/156), Aleksandra Wozniak (656/-). -- Captain: René Simpson.

Schweiz: Myriam Casanova (71/19), Timea Bacsinszky (272/-), Martina Lautenschlager (-/-). -- Captain: Zoltan Kuharszky.

Head-to-Head: 3:1 für Kanada

(Marco Keller/Si)

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