Tennis: Federer mit problemlosem Auftakt-Sieg

publiziert: Montag, 21. Jun 2004 / 18:43 Uhr

London - Mit einem problemlosen Dreisatzsieg über den Engländer Alex Bogdanovic (ATP 295) hat Roger Federer in Wimbledon auf dem Centre Court das Turnier eröffnet und seine Titelverteidigung in Angriff genommen.

Roger Federer ist auf gutem Weg, seinen Titel zu verteidigen.
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Roger Federer benötigte für das 6:3, 6:3, 6:0 und seinen 18. Sieg hintereinander auf Rasen bloss 80 Minuten. Für den 22-jährigen Baselbieter war es ein perfekter Einstieg ins Turnier: An einem Tag, an dem die Wimbledon-Helfer wegen Regens viel zu tun hatten und alleine während der ersten fünf Stunden dreimal die Courts zu- und wieder abdecken mussten, blieb es während Federers Einzel trocken.

Auch wurde der Schweizer vom Gegner nicht übermässig gestresst. Federer: "Ich habe schnell einmal realisiert, dass Alex Bogdanovic mir bei meinen Aufschlagspielen nicht gefährlich werden kann."

Keine Nervosität

Von der Ehre, als Titelhalter zuerst auf den Centre Court zu dürfen (oder zu müssen), hatte sich Federer nicht nervös machen lassen. "Als ich den Platz betrat, war die Nervosität schon weg", so Federer. Es war nicht seine erste Rückkehr an den Ort des ersten grossen Erfolges.

Im Dezember war Federer für TV-Interviews in Wimbledon gewesen; damals aber hatte nicht einmal er den "heiligen Rasen" betreten dürfen. Federer: "Das erste Spiel war schon etwas Besonderes. Die Linien kamen mir viel weisser vor als sonst. Und wenn der Ball auf die Linien fiel, schien er am Rasen irgendwie festzukleben."

Federer kaum gefordert

Federer durfte getrost auf Details achten, denn die Partie gegen Bogdanovic erforderte noch nicht hundertprozentige Konzentration. Anfänglich spielte Federer sogar Grundlinientennis.

Nicht weil er den Gegner nicht für voll nahm, sondern "weil ich vor zwei Jahren in der ersten Runde Mario Ancic ins Messer gelaufen bin". Ausserdem hat Federer Vertrauen in sein Spiel: "Ich spiele auch von hinten gut -- ich muss nicht um jeden Preis sofort nach dem Aufschlag ans Netz."

Trotz des vorsichtigen Beginns nahm Federer sofort das Heft in die Hand. Das erste Break gelang ihm zum 3:1, und auch im zweiten Satz ging er sofort 2:0 in Führung. Mitte des zweiten Satzes bot sich dem in Belgrad geborenen Bogdanovic die einzige kleine Chance: Beim Stand von 2:3 kam er seinen einzigen zwei Breakmöglichkeiten. Federer brachte indes alle zwölf Aufschlagspiele durch, produzierte 6 Asse und 21 Servicewinner.

Geht es so weiter?

Auch das zweite Spiel verspricht ein gemütliches zu werden. Der Qualifikant Alejandro Falla (ATP 138) wird Federers Siegesserie auf Rasen kaum beenden können. "Er ist Linkshänder", mehr weiss Federer von seinem zweiten Gegner (noch) nicht. Daneben war Falla vor drei Jahren Junioren-Halbfinalist in Roland-Garros; vor einem Monat knöpfte er gleichenorts in der Startrunde David Nalbandian einen Satz ab.

Federer: "Für einen Gesetzten ist es sicher eine günstige Auslosung, zuerst gegen eine Wildcard und danach gegen einen Qualifikanten spielen zu können. Ab der dritten, vierten Runde sehe ich aber durchaus Gegner, die mir sehr gefährlich werden können."

Wimbledon. All England Championships. Grand-Slam-Turnier (23,097 Mio. Franken/Rasen). Männer-Einzel, 1. Runde: Roger Federer (Sz/1) s. Alex Bogdanovic (Gb) 6:3, 6:3, 6:0. Lleyton Hewitt (Au/7) s. Jürgen Melzer (Ö) 6:2, 6:4, 6:2. Ivo Karlovic (Kro) s. Paradorn Srichaphan (Thai/13) 3:6, 6:4, 6:4, 6:4. Robbi Ginepri (USA/27) s. Janko Tipsarevic (Ser) 4:6, 7:5, 6:3, 6:3. Alejandro Falla (Kol) s. Julian Knowle (Ö) 2:6, 6:3, 6:1, 6:3.

(von Rolf Bichsel, London/Si)

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