Tennis: Federer ohne Probleme in den Achtelfinals

Nachdem er in der Startrunde gegen Gaston Gaudio (ATP 28) fast ausgeschieden wäre, ging es für Federer am späten Mittwochabend (Lokalzeit) gegen Rusedski schneller.

Der Wimbledon-Champion brauchte nur 64 Minuten, um den gebürtigen Kanadier, der seit 1995 für Grossbritannien spielt und seither in der einstigen Heimat von vielen Leuten verachtet wird, im dritten Duell zum zweiten Mal in die Schranken zu weisen.

In Schwierigkeiten geriet Federer nie während der "Night Session", die für ihn wegen der vorhergehenden Regenunterbrechungen mit fast zweistündiger Verspätung begann.

Noch problemloser

Er hätte allerdings noch etwas problemloser siegen können. Nach einem perfekten Start mit starken Returns und 12:2 Punkten liess er in der Konzentration etwas nach und brachte dadurch den Linkshänder ins Spiel zurück; Rusedski schaffte das Rebreak zum 3:4.

Aber der spielerisch limitierte frühere Top-5-Crack, der wegen Federers hervorragendem Antizipieren praktisch keine (für ihn wichtigen) Service-Gratispunkte erhielt, konnte die Pace nicht halten.

Er schenkte praktisch die beiden letzten Punkte zum Satzgewinn; zuerst machte er einen Doppelfehler, dann setzte er einen Backhand-Volley um Zentimeter ins Seitenout.

Servicedurchbruch

Im zweiten Durchgang reichte dem Schweizer ein Servicedurchbruch zum 4:2, bei dem Rusedski wiederum einen Doppelfehler beging. Federer zeigte sich mit seiner Leistung insgesamt zufrieden: "Ich habe sicher besser gespielt als im ersten Match.

Ich habe seinen Aufschlag gut gelesen, habe aber selber nicht gut serviert, bei vielen Bällen fehlten einige Zentimeter. Zudem muss es mir noch besser gelingen, die Konzentration während einem ganzen Match hochzuhalten."

Hewitt verliert weiter

Weiter nicht auf Touren kommt Lleyton Hewitt. Der Australier, zuletzt in Wimbledon in der Startrunde am kroatischen Riesen Ivo Karlovic gescheitert, verlor in drei hartumkämpften Sätzen gegen den Weissrussen Max Mirnyi (ATP 32), dem er bereits an den Olympischen Spielen in Sydney unterlegen war.

Hewitt hat damit in diesem Jahr nicht nur die Führung in der Weltrangliste und im "Familienranking" (an Freundin Kim Clijsters) eingebüsst, sondern muss sich plötzlich auch grundlegenderen Problemen widmen.

Nach einer bislang enttäuschenden Saison mit nur zwei Turniersiegen (Scottsdale und Indian Wells) belegt er im Moment im Champions Race nur Platz 13, womit die Qualifikation für das Masters in Houston akut gefährdet ist. Und in der letzten Woche des Jahres hat er eben dort die Punkte vom Titelgewinn in Schanghai aus dem Vorjahr zu ersetzen.

Turniere im Ausland

ATP-Masters-Series-Turnier (2,45 Mio Dollar/Hart)

2. Runde: Roger Federer (Sz/3) s. Greg Rusedski (Gb) 6:4, 6:3. Andre Agassi (USA/1) s. Nikolai Dawidenko (Russ) 7:6 (7:3), 6:2. Juan Carlos Ferrero (Sp/2) s. Younes El Aynaoui (Mar) 6:3, 6:4. Max Mirnyi (WRuss) s. Lleyton Hewitt (Au/5) 7:5, 6:7 (4:7), 7:5. Andy Roddick (USA/6) s. Juan Igancio Chela (Arg) 7:6 (8:6), 6:2. Rainer Schüttler (De/8) s. Jewgeni Kafelnikow (Russ) 6:1, 6:4. Sébastien Grosjean (Fr/9) s. Ramon Delgado (Par) 6:3, 6:2. Jiri Novak (Tsch/10) s. James Blake (USA) 7:6 (7:5), 6:3. Paradorn Srichaphan (Thai/11) s. Daniel Nestor (Ka) 7:5, 6:4. Karol Kucera (Slk) s. Martin Verkerk (Ho/15) 7:6 (10:8), 7:6 (6:3). Tommy Robredo (Sp/16) s. Wayne Black (Sim) 6:0, 6:2. David Nalbandian (Arg) s. Tim Henman (Gb) 6:4, 6:4. Vince Spadea (USA) s. Arnaud Clément (Fr) 6:0, 6:7 (4:7), 7:5.

Achtelfinal-Tableau: Agassi (1) - Larose, Novak (10) - Schüttler (8), Spadea - Nalbandian, Beck - Lopez; Srichaphan (11) - Mirnyi, Federer (3) - Robredo (16), Roddick (6) - Grosjean (9), Kucera - Ferrero (2).

Los Angeles (USA). WTA-Turnier (640 000 Dollar/Hart)

2. Runde: Kim Clijsters (Be/1) s. Emilie Loit (Fr) 6:1, 6:1. Lindsay Davenport (USA/2) s. Barbara Schett (Ö) 6:3, 6:1. Swetlana Kusnezowa (Russ) s. Jelena Dokic (Serbien/5) 4:6, 7:6 (7:5), 6:3. Amanda Coetzer (SA/8) s. Arantxa Parra (Sp) 6:1, 6:1. Virginia Ruano Pascual (Sp) s. Jelena Dementjewa (Russ/9) 6:3, 5:7, 7:5. Meghann Shaugnessy (USA/10) s. Fabiola Zuluaga (Kol) 3:6, 6:3, 7:6 (7:4).

(Marco Keller/Si)