Tennis: Für Roger Federer ist nichts unmöglich

publiziert: Sonntag, 1. Feb 2004 / 10:27 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 1. Feb 2004 / 11:26 Uhr

Angesichts von Roger Federers Leistungsentwicklung geraten selbst langjährige Spieler oder Journalisten mit der Erfahrung von mehr als 100 Spielen mit Federer manchmal in einen Erklärungs- Notstand. Im Prinzip ist nur eine Schlussfolgerung möglich: Für Federer ist nichts unmöglich.

4 Meldungen im Zusammenhang
Der Australian-Open-Titel ist vom Prestige her nicht ganz so hoch einzustufen wie Wimbledon, sonst aber schon. Federer bezwang in den Schlussrunden vier Top-Cracks und wirkte bei seinem zweiten Major-Titel innert sieben Monaten jederzeit souverän. Erstaunlich, angesichts der Leistungsdichte, die zuletzt acht verschiedene Major-Sieger produziert hatte, aber auch angesichts der Vorgeschichte.

Seit Federer das Masters in Houston für sich entschieden hatte, kam er ausser zwei Wochen Ferien auf Mauritius kaum zur Ruhe. Zuerst musste er sich zur Trennung von Peter Lundgren erklären, dann wurde er mit Ehrungen überhäuft, und dann ging es am 5. Januar schon wieder gen Australien, wo ihn ein steifer Gegenwind erwartete, als der frühere Wimbledon-Sieger Pat Cash seinen Trainer-Entscheid kritisierte und Mirka Vavrinec in seinen Sermon einschloss. Wie auch sonst bei widrigen Umständen wie Davis-Cup-Auswärtsspielen oder patriotischen Organisatoren (wie jüngst am Masters) gab Federer auf dem Platz die beste Antwort und liess sich nicht vom Weg abbringen.

Cool und abgeklärt war er auch im Final, in dem er zwei Tage nach dem Sicherstellen der Nummer 1 nicht vergass, dass er sein Hauptziel noch nicht erreicht hatte. So abgeklärt wie Federer tritt im Moment niemand auf -- ein Resultat langer, harter Arbeit und eines schwierigen Verwandlungsprozesses vom Temperamentsbündel zum Muster an Ausgeglichenheit. Die anfängliche, speziell für einen Spieler seines aussergewöhnlichen Talents nicht einfache Politik der kleinen Schritte hat die Basis dafür geschaffen, dass er nun der Konkurrenz mit Siebenmeilen-Stiefeln entschwebt.

Widrige Umstände erwarten Federer auch ab Freitag wieder, wenn er mit Jetlag und ohne grosse Vorbereitung in Bukarest das Davis-Cup-Team auf einem ganz anderen Bodenbelag anführen muss. Federer ist aber so sehr im gesunden Sinn des Worts Patriot, dass ihm die Zusatzbelastung nichts ausmacht und er bereit sein wird. Mit dem Davis Cup beginnt eine ganze Serie weiterer grosser Verpflichtungen. Federer ist der Einzige, der heuer den Grand Slam gewinnen könnte, dazu will er die Nummer 1 bleiben und möchte nur zu gerne an den Olympischen Spielen nach dem Final die Schweizer Nationalhymne hören. Einige trauen ihm auch zu, dereinst trotz der heutigen Leistungsdichte im Männertennis den Fabelrekord von Pete Sampras (14 Major-Titel) brechen zu können.

Mit normalen Massstäben gemessen, müsste man sagen, das Erreichen von einem oder mehreren dieser Ziele sei schon extrem schwierig, das Erreichen aller unmöglich. Unmöglich ist aber ein Wort, das man im Zusammenhang mit Roger Federer definitiv aus dem Vokabular streichen sollte.

(Marco Keller, Si/Si)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Novak Djokovic gewann das Australian Open zum sechsten Mal seit 2008.
Novak Djokovic gewann das Australian Open zum sechsten Mal seit ...
Australian Open Final  Der «Djoker» Novak Djokovic dominiert auch im Australian-Open-Final. Der Weltranglistenerste aus Serbien besiegte den Schotten Andy Murray in 2:54 Stunden 6:1, 7:5, 7:6 (7:3). mehr lesen 
Siegt Novak Djokovic im Final, würde er mit seinem elften Grand-Slam-Titel in der ewigen Bestenliste mit der australischen Legende Rod Laver gleichziehen.
Australian Open  Bereits zum vierten Mal treffen Novak Djokovic und Andy Murray im Final des Australian Open (ab 09.30 ... mehr lesen  
Serbe im Final Favorit  Langsam wird es zur Gewohnheit. Bereits zum vierten Mal treffen Novak Djokovic und Andy Murray im Final des Australian Open aufeinander. Bislang verliess immer der 28-jährige Serbe als Sieger den Platz. Doch dieses Mal wittert Murray seine Chance. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • kurol aus Wiesendangen 4
    Das Richtige tun Hatten wir schon, talentierte Spieler wechselten zu Bayern und ... Mi, 01.06.16 12:01
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Zu dumm nur, dass der Jorian zu 100% aus chemischen Verbindungen besteht, er warnt ... Fr, 22.01.16 21:16
  • Pacino aus Brittnau 731
    Weltweit . . . . . . wird Hanf konsumiert. Zum Genuss aber auch als Arzneimittel. ... Fr, 22.01.16 08:58
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    1 : 0 Daesh (IS) vs. Freie Restwelt Es läuft aber immer noch die erst Halbzeit. Verlängerung und ... Di, 17.11.15 22:26
  • Bogoljubow aus Zug 350
    Wenn die Russen flächendeckend gedopt haben, dann muss man die Ergebnisse sehr genau ... Fr, 13.11.15 10:53
  • jorian aus Dulliken 1754
    5'000'000 zu 0 für die Verschwörungstheoretiker! Was heute um 20:15 schönes kommt! http://www.3sat.de/programm/ ... Do, 22.10.15 19:21
  • jorian aus Dulliken 1754
    Der Fussballgott! Der Name dieses Gottes wird im Hörspiel nicht genannt, dennoch weiss ... Fr, 16.10.15 18:51
  • Koelbi aus Graz 1
    Wir freuen uns... ...auf den Test gegen den Lieblingsnachbarn am 17. November. ... Mo, 12.10.15 03:31
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 1°C 6°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 7°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten