French Open Schlechte Bedingungen Mit Agnieszka Radwanska und Simona Halep scheitern zwei Top-10-Spielerinnen beim French Open im Achtelfinal. Beide beklagten sich danach über die Bedingungen. mehr lesen
Tennis: French Open
Tennis Jungstar Roddick verletzt ausgeschieden
publiziert: Freitag, 1. Jun 2001 / 21:28 Uhr
Paris - Die Spanier haben in den ersten Tagen des French Open ihren Ruf als stärkste Sandnation bestätigt. Ein abruptes Ende nahm die Erfolgsstory von Andy Roddick, der gegen Lleyton Hewitt mit Verdacht auf Muskelriss im linken Oberschenkel aufgeben musste.
Zwei Tage nach seinem buchstäblich erkrampften Sieg gegen
Michael Chang hatte sich Andy Roddick physisch gut erholt und
durfte im Teenager-Duell mit Hewitt lange auf eine Prolongation
seiner zwölf Partien währenden Erfolgsserie, der längsten auf der
Tour, hoffen. Den ersten Durchgang gewann Roddick im Duell zweier
Hardhitter der neuen Generation nach Abwehr von sieben (!)
Satzbällen, den zweiten verlor er 4:6. Nach 2:18 Stunden und nur
fünf Punkten Unterschied (99:94 für Hewitt) stürzte Roddick aber
unglücklich, als er einen Ball seitwärts erlaufen wollte. Der
Kämpfer wollte zwar nach der Behandlungspause weiter spielen, Coach
Tarik Benhabiles machte ihm aber auf der Tribüne
unmissverständliche Zeichen, so dass er schliesslich aufgab.
Die Tränen in seinen Augen dürften aber schnell getrocknet sein, denn Roddick, der im Oktober voraussichtlich an den Davidoff Swiss Indoors spielen wird, hat auch bei seinem ersten grossen Auftritt sein Potenzial mehr als nur angedeutet. Und auf den schnellen Böden von Wimbledon und Flushing Meadows werden seine grossen, verständlicherweise noch unausgereiften spielerischen Fähigkeiten noch mehr Gegnern Kopfzerbrechen bereiten.
Der Weg zum Titel führt heuer definitiv über Juan Carlos Ferrero (Nummer 4). Der Gewinner von vier Saisontiteln gab gegen Landsmann Jacobo Diaz (ATP 79) in einer hochklassigen Partie zwar den zweiten Durchgang im Tiebreak ab, verlor aber nach dem ersten Satzverlust im Turnier nur noch drei Games. Dabei war Diaz aber ein unangenehmer Gegner, der die letzten zehn Partien auf Sand -- einen Challenger in Zagreb, drei Matches in der Qualifikation und zwei im Haupttableau -- gewonnen hatte.
Der schlaksige Vorjahres-Halbfinalist Ferrero überzeugte mit komplettem Repertoire und einer ausgezeichneten «shot selection». «Ich bin momentan eher etwas mental als körperlich müde», war Ferrero nach seinem 25. Sieg im 27. Sandmatch der Saison dennoch nicht ganz zufrieden. Ihm droht nun wohl aber auch von Thomas Enqvist (Sd/14), der München-Sieger Jiri Novak (ATP 55) erst nach fünf langen Sätzen ausschaltete, kaum Gefahr.
Das neue Gesicht heisst diesmal Tommy Robredo (ATP 83). Der 19-Jährige war zwar im Vorjahr bei den Junioren im Final, hatte aber vor Turnierbeginn noch nie in einem Major-Turnier einen Match gewonnen. Er deklassierte Bohdan Ulihrach (ATP 45) 6:2, 6:2, 6:2 und ist damit der einzige Spieler, der oberen Tabeauhälfte, der noch ohne Satzverlust ist, nachdem Gustavo Kuerten gegen Karim Alami (ATP 109) einen Durchgang abgab und einige schwere Momente überstehen musste. Er fordert nun Jewgeni Kafelnikow (Russ/7), der Rosset-Bezwinger Olivier Rochus (ATP 70) ohne Satzverlust ausschaltete und dabei erstmals überzeugte. Der Sieger von 1996 tastet sich langsam an seine Bestform heran: Nach fünf Niederlagen in den ersten sechs Sandspielen hat Kafelnikow (inklusive World Team Cup) nun sechs Matches in Serie gewonnen.
Weiter keine Liebe für den roten Sand empfindet Tim Henman. Der als Nummer 11 gesetzte Brite hatte in den ersten beiden Partien von den schnellen Bedingungen profitiert, bestand aber den ersten Härtetest nicht. Er unterlag dem Argentinier Guillermo Canas (ATP 82) 5:7 im fünften Satz und konnte damit seine Negativserie nicht beenden. Schon in den letzten beiden Jahren hatte er sich nach Drittrunden-Niederlagen gegen die Sandspezialisten Fernando Vicente und Alberto Berasategui ungewollt früh der Wimbledon-Vorbereitung widmen müssen.
Bei den Frauen könnte die Finalistin in der unteren Hälfte aus Belgien stammen. Kim Clijsters (Nummer 12) und Justine Henin (14) sind die einzigen verbliebenen Gesetzten nachdem Jelena Dokic ausgeschieden ist. Die Rom-Championne, die in zwei Partien nur drei Games abgegeben hatte, unterlag überraschend der ungarischen Qualifikantin Petra Mandula (WTA 131). Mandula verwertete dabei den neunten Siegpunkt.
Einen Achtungserfolg landete Lorenzo Manta im Doppel. Gemeinsam mit seinem Standardpartner Julian Knowle (Ö) qualifizierte sich der Winterthurer Daviscupspieler durch ein 7:6, 7:6 über Nicolas Lapentti/Sjeng Schalken für die Achtelfinals. Der Daviscup-Spieler hat damit bereits ein Preisgeld von rund 15 000 Franken auf sicher und wird in seiner Paradedisziplin, wo er derzeit Platz 102 belegt, den Sprung unter die Top 100 schaffen.
Die Tränen in seinen Augen dürften aber schnell getrocknet sein, denn Roddick, der im Oktober voraussichtlich an den Davidoff Swiss Indoors spielen wird, hat auch bei seinem ersten grossen Auftritt sein Potenzial mehr als nur angedeutet. Und auf den schnellen Böden von Wimbledon und Flushing Meadows werden seine grossen, verständlicherweise noch unausgereiften spielerischen Fähigkeiten noch mehr Gegnern Kopfzerbrechen bereiten.
Der Weg zum Titel führt heuer definitiv über Juan Carlos Ferrero (Nummer 4). Der Gewinner von vier Saisontiteln gab gegen Landsmann Jacobo Diaz (ATP 79) in einer hochklassigen Partie zwar den zweiten Durchgang im Tiebreak ab, verlor aber nach dem ersten Satzverlust im Turnier nur noch drei Games. Dabei war Diaz aber ein unangenehmer Gegner, der die letzten zehn Partien auf Sand -- einen Challenger in Zagreb, drei Matches in der Qualifikation und zwei im Haupttableau -- gewonnen hatte.
Der schlaksige Vorjahres-Halbfinalist Ferrero überzeugte mit komplettem Repertoire und einer ausgezeichneten «shot selection». «Ich bin momentan eher etwas mental als körperlich müde», war Ferrero nach seinem 25. Sieg im 27. Sandmatch der Saison dennoch nicht ganz zufrieden. Ihm droht nun wohl aber auch von Thomas Enqvist (Sd/14), der München-Sieger Jiri Novak (ATP 55) erst nach fünf langen Sätzen ausschaltete, kaum Gefahr.
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(sda)
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