Tennis: Kloten - Justine Henin: In 50 Minuten zur Nummer 1

publiziert: Sonntag, 19. Okt 2003 / 16:55 Uhr

Justine Henin-Hardenne hat sich an der Swisscom Challenge zur Weltnummer 1 gekürt. Die Belgierin schlug im Final Jelena Dokic 6:0, 6:4 und löst ihre Landsfrau Kim Clijsters an der Spitze des Rankings ab.

Turnierdirektor Beat Ritschard und Justine Henin-Hardenne.
Turnierdirektor Beat Ritschard und Justine Henin-Hardenne.
Bei der Siegerehrung tönte Tina Turners Hit "Simply the Best" durch die Schluefweg-Halle -- zu Recht, denn die 21-jährige Justine Henin-Hardenne ist ohne Zweifel eine würdige Nummer 1. In dieser Saison holte sie sich die Grand-Slam-Titel im French Open und im US Open, im Australian Open und in Wimbledon hatte sie zudem die Halbfinals erreicht. In Kloten feierte sie ihren bereits achten Turniersieg 2003. Die Konstanz hat ihren Ursprung unter anderem im gezielten Fitnessprogramm, das sie im Juli vergangenen Jahres unter der Ägide von Pat Etcheberry in Tampa begonnen hat. "Daran wird sich im Hinblick aufs nächste Jahr nichts ändern. Ich weiss zwar, was mich nach Saisonende in Florida erwartet. Doch nach diesem Erfolg werde ich das Training noch motivierter angehen", sagte die Belgierin.

Vorerst nur eine Woche vorne

Die letzten zwei Wochen seien nicht einfach gewesen, "denn alle haben erwartet, dass ich es schaffen werde. Jetzt brauche ich sicher ein paar Tage, bis ich realisiert habe, was ich geleistet habe", sagte die überwältigte Justine Henin-Hardenne weiter. Für solche Gedanken hat die Wallonin nach ihrer Absage für das Turnier von dieser Woche in Linz (Ö) sicher Zeit. Sie fühle sich sehr, sehr müde. Deshalb sei der Entscheid richtig gewesen -- auch wenn sie damit ihre Führung nach nur einer Woche wieder einbüssen wird, weil ihr die Punkte für den Turniersieg aus dem Vorjahr aus der Wertung fallen werden. "Nächstes Ziel ist das Masters in Los Angeles. Dort will ich gut vorbereitet antreten."

Die erste Möglichkeit, als 13. Spielerin den Tennis-Thron zu besteigen, hatte Justine Henin-Hardenne vor einer Woche in Filderstadt mit der Final-Niederlage gegen Kim Clijsters verpasst. Die zweite Chance, ihrer Landsfrau nach zehn Wochen die Führung zu entreissen, packte sie nun umso dezidierter: Im Final in Kloten liess sie Jelena Dokic nicht den Hauch einer Chance und machte den Sprung an die Ranglistenspitze in nur 50 Minuten perfekt.

Ein derart einseitiger Final war nicht erwartet worden, zumal Jelena Dokic in den Tagen zuvor -- vor allem bei ihren Siegen gegen Patty Schnyder und im Halbfinal gegen Kim Clijsters -- im Vergleich zu ihren Auftritten in den vergangenen Wochen und Monaten deutliche Aufwärtstendenz gezeigt hatte. Primär im ersten Satz brachte die 20-Jährige aus Belgrad kaum ein Bein vors andere und gewann ganze vier Punkte; nach einer Viertelstunde hatte Justine Henin-Hardenne die Basis für ihren ungefährdeten Erfolg gelegt.

Im Gegensatz zu ihrem Sieg gegen Kim Clijsters, in dem sie die Partie nach dem ebenfalls klar verlorenen Startabschnitt noch zu ihren Gunsten gedreht hatte, konnte Jelena Dokic diesmal das Blatt nicht mehr wenden. Hoffnungen auf ein neuerliches Happy End durfte sich die Serbin nur zu Beginn des zweiten Satzes machen. Die drei Chancen zum Servicedurchbruch, die ihr die Belgierin mit drei Doppelfehlern offerierte, vermochte sie aber nicht zu nutzen. Henin-Hardenne ihrerseits schaffte kurz darauf das entscheidende Break zum 3:2.

Obwohl Jelena Dokic wie vor zwei Jahren gegen Lindsay Davenport den Final in Kloten verlor, wird auch sie in der Weltrangliste einen Sprung nach vorne tun. Sie wird von Position 25 ungefähr an die 14. Stelle vorrücken und damit so gut klassiert sein wie letztmals Ende Juli, als sie als Nummer 12 geführt wurde. Für die Serbin soll dies erst der Anfang gewesen sein. Sie gehöre zumindest in die Top Ten, sagt sie, die sich in jüngster Vergangenheit oft selber im Weg stand. "Ich weiss, es ist nicht immer einfach mit mir -- auf und neben dem Platz. Ich habe sehr viele Probleme hinter mir, aber nach dieser Woche werde ich noch hungriger sein."

Von den Schwierigkeiten mit Jelena Dokic kann auch Heinz Günthardt ein Lied singen, der in der ersten Hälfte des laufenden Jahres ihr Coach war -- und sie danach als "uncoachable" bezeichnet hatte. Nachfolger des Zürchers, der wegen einer möglichen Zusammenarbeit mit Patty Schnyder von deren Verlobtem Rainer Hofmann kontaktiert wurde, ist Borna Bikic, der sich seit Juni um die frühere Weltranglisten-Vierte kümmert.

Erster "Zürcher Machtwechsel"

Freuen über den "Machtwechsel" an der Weltranglisten-Spitze dürfen sich auch die Organisatoren der Swisscom Challenge. Lindsay Davenport (1998) und Jennifer Capriati (2001) feierten wohl ihre Premiere als Branchenleaderinnen am Schluefweg. Es ist indes das erste Mal, dass die Nummer 1 nach dem Zürcher Turnier in "andere Hände übergeht".

Kloten. Swisscom Challenge. WTA-Turnier (1,3 Mio. Dollar/Halle). Einzel, Halbfinals: Jelena Dokic (Ser) s. Kim Clijsters (Be/1) 1:6, 6:3, 6:4. Justine Henin-Hardenne (Be/2) s. Nadia Petrowa (Russ) 6:4, 6:4. -- Final: Henin-Hardenne s. Dokic 6:0, 6:4.

Doppel, Halbfinals: Kim Clijsters/Ai Sugiyama (Be/Jap/1) s. Alicia Molik/Magui Serna (Au/Sp) 6:4, 6:2. Virginia Ruano Pascual/Paola Suarez (Sp/Arg/2) s. Cara Black/Liezel Huber (Sim/SA/4) 1:6, 6:3, 7:6 (7:2). -- Final: Clijsters/Sugiyama s. Ruano Pascual/Suarez 7:6 (7:3), 6:2.

(rr/Si)

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