Tennis: Martina Hingis will Heimturnier erstmals gewinnen

publiziert: Freitag, 6. Okt 2000 / 14:10 Uhr

Zürich - Beim Stelldichein der weltbesten Tennisspielerinnen ab Sonntag in Kloten wird ein Duell zwischen Martina Hingis (WTA 1) und Lindsay Davenport (WTA 2) um den Turniersieg erwartet. Hingis will die Swisscom Challenge, ihr Heimturnier, endlich erstmals gewinnen.

Si. Die Voraussetzungen für einen Hingis-Sieg haben sich in den letzten Tagen vor dem Turnier verbessert. Mit Venus Williams (übermüdet) und Mary Pierce (seit dem US Open verletzt) sagten jene zwei Spielerinnen ab, gegen die Hingis an den letzten Grand-Slam- Turnieren ausgeschieden ist. Gegen Pierce verlor die 20-jährige Trübbacherin im Roland-Garros-Halbfinal, gegen Venus Williams unterlag sie in den Halbfinals von Wimbledon und Flushing Meadows.

Als «Ersatz» für Williams rückte Lindsay Davenport ins Feld nach. Davenport, die Australian-Open-Siegerin (6:0, 7:5 im Final gegen Hingis) und Finalistin von Wimbledon und US Open, hat als Einzige der Kloten-Starterinnen heuer gegen Hingis schon gewonnen. In den Direktbegegnungen gegen Hingis führt sie mit 11:9. Ausserdem hat die Amerikanerin das Zürcher Turnier bei ihren einzigen Teilnahmen 1997 und 1998 ohne Satzverlust gewonnen. Den letzten direkten Vergleich Ende März auf Key Biscayne gewann allerdings Martina Hingis 6:3, 6:2 -- nachdem sie zuvor fünfmal in Folge verloren hatte.

Für Davenport spricht in Kloten, dass das Heimturnier Martina Hingis bislang nicht viel Glück gebracht hat. Vor vier Jahren verlor Hingis als Favoritin den Final gegen Jana Novotna, 1997 schied sie schon im Viertelfinal gegen Lisa Raymond aus, 1998 musste Hingis wegen einer Bänderüberdehnung passen, und im letzten Jahr fügte ihr Venus Williams im Final eine bittere Niederlage zu. Für Hingis spricht, dass Davenport nicht zu hundert Prozent fit sein dürfte.

In Sydney bei Olympia musste Davenport nach der 1. Runde aussteigen (Knöchelverletzung). Die Befürchtungen eines Ermüdungsbruches bestätigten sich zwar nicht, trotzdem wollte Davenport ihr Comeback ursprünglich erst in der dritten Oktober- Woche in Linz geben. Nach der Williams-Absage sagte sie für Zürich doch noch zu -- und wahrte damit ihre Chance, bis Ende Jahr Hingis als Nummer 1 der Welt ablösen zu können. Derzeit beträgt Davenports Rückstand in der Weltrangliste nahezu 600 Punkte. Die Amerikanerin hat jedoch in Kloten im Gegensatz zu Hingis keine Punkte zu verteidigen.

Hingis und Davenport sind nächste Woche im Klotener Schluefweg nicht die einzigen Attraktionen. Zwar befindet sich nach den Absagen von Williams, Pierce und Anke Huber mit Nathalie Tauziat (WTA 7) bloss noch eine dritte Vertreterin der Top Ten am Start, für Spektakel und Augenschmaus garantieren dafür die als Nummer 4 gesetzte Anna Kurnikowa (WTA 12), die wiedererstarkte Jennifer Capriati (WTA 14) sowie die Entdeckungen Jelena Dementjewa (Russ/17) und Jelena Dokic (Au/WTA 33). Dementjewa reist mit den Referenzen vom US-Open-Halbfinal und dem Einzel-Silber von Sydney nach Zürich. Und Dokic (Vierte in Sydney), die auch wegen ihres exzentrischen Vaters immer wieder in die Schlagzeilen kommt, ist neben Davenport die einzige Spielerin in Zürich, die gegen Martina Hingis nicht eine negative Bilanz aufweist (1:1).

Die Organisatoren um OK-Präsident Beat Ritschard können mit diesem Spielerinnenfeld gut leben. Zwar garantiert die WTA-Tour den Tier-1-Turnieren wie Kloten fünf Top-Ten-Vertreterinnen, doch schon früh zeichnete sich ab, dass die Olympischen Spiele für die europäischen Hallenturniere ein Problem darstellen. «Wir sind von unserem Feld sicher nicht begeistert, aber wir sind auch nicht frustriert», so André Glauser im Namen der Organisatoren. Im Vergleich mit Filderstadt schneidet die Swisscom Challenge sogar gut ab. In der Stuttgarter Agglomeration startete diese Woche von den Top 6 einzig Hingis. Und die Leistungsdichte in Kloten ist bemerkenswert. Am Freitag rutschte die Luxemburgerin Anne Kremer (WTA 35) als letzte Spielerin ins 28-er-Hauptfeld.

Entsprechend viel hängt für die weiteren Schweizerinnen Patty Schnyder (WTA 25) und Emmanuelle Gagliardi (WTA 83) sowie für die mit einer Wildcard ausgestatteten Junioren-Weltmeisterin Lina Krasnorutskaja (16-jährig/WTA 121) von einer günstigen Auslosung ab. Die Draw heute Samstagmittag und die Anreise-Wege der Spielerinnen werden an den ersten Tagen den Spielplan mitbestimmen. Vorgesehen ist jedoch, dass Patty Schnyder ihr erstes Spiel am Montag bestreiten soll. Martina Hingis wird wenn möglich ihre ersten Einzel am Dienstag und Donnerstag spielen. Für Freitag und Samstag ist der Schluefweg bereits nahezu ausverkauft. Das erste Abendspiel (jeweils ab 18.30 Uhr) wird vom Schweizer Fernsehen auch ohne Schweizer Beteiligung jeden Tag live übertragen.

(sda)

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