Tennis: Niederlagen für Kratochvil und Rosset

publiziert: Dienstag, 27. Mai 2003 / 21:49 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 28. Mai 2003 / 11:44 Uhr

Nach Roger Federer und Ivo Heuberger schieden auch Michel Kratochvil und Marc Rosset aus. Dagegen zählte Emmanuelle Gagliardi zu den Siegerinnen.

Michel Kratochvil verlor gegen die Nummer 3 in der Welt, den Spanier Juan Carlos Ferrero .
Michel Kratochvil verlor gegen die Nummer 3 in der Welt, den Spanier Juan Carlos Ferrero .
Das Männer-Turnier des French Open geht erstmals seit 1999 ohne Schweizer Beteiligung in die 2. Runde. Im Gegensatz zu Federers Schmach gegen Aussenseiter Luis Horna und Heuberger, dem gegen den nur unwesentlich besser klassierten Italiener Giorgio Galimberti ein Sieg durchaus hatte zugetraut werden dürfen, wäre ein Weiterkommen von Kratochvil gegen den Spanier Juan Carlos Ferrero und von Rosset gegen den Brasilianer Gustavo Kuerten einer Sensation gleichgekommen.

Die Auslosung hatte Kratochvil als "Schock" bezeichnet. Von diesem zeigte er sich auf dem Platz indes "gut erholt". Beim 5:7, 5:7, 4:6 forderte er dem als Nummer 3 gesetzten Ferrero jedenfalls alles ab. Kratochvil zeigte eine Leistung, die ihm nach überstandener Meniskusverletzung und Erstrunden-Niederlagen in Zagreb und St. Pölten gegen klar schwächer eingestufte Konkurrenz kaum jemand zugetraut und die gegen viele andere Gegner zum Sieg gereicht hätte.

Kraft fehlte noch

Trotz der zweiten Startniederlage in Roland Garros (nach 2001) war Kratochvil keineswegs enttäuscht. "Jetzt weiss ich wieder, wo ich stehe. Deshalb bin ich im Grossen und Ganzen zufrieden. Gesundheitlich geht es mir wieder gut. Das Knie schmerzt nicht mehr. Und tennismässig bin ich wieder da", bilanzierte der 24-Jährige. "Einzig die Fitness geht mir noch ab. Mir fehlte die Kraft, um konstant Druck machen und mich wie gewohnt bewegen zu können."

Die Müdigkeit machte sich bei Kratochvil schon nach dem ersten Satz bemerkbar. Deshalb mochte er auch der vergebenen Chance im zweiten Abschnitt, in dem er bei eigenem Service 5:4 führte und dem "derzeit wohl besten Sandplatzspieler" (Zitat Kratochvil) im dritten Vergleich den ersten Satzverlust hätte beifügen können, nicht gross nachtrauern. "Für mich war es ohnehin eine ´Mission Impossible´, denn ich wusste, dass die Kraft nicht für vier oder fünf Sätze reichen würde."

Kratochvil hat nun genügend Zeit, sich auf die Rasenturniere vorzubereiten; vor Wimbledon wird er in Queens und Nottingham antreten. Die Rasensaison ist zwar kurz, für Kratochvil aber von grosser Bedeutung, denn in Nottingham (Halbfinal) und in Wimbledon (Achtelfinal) hat er viele Weltranglistenpunkte zu verteidigen. Ein weiteres Abrutschen im Ranking hätte für Kratochvil (ATP 85) wohl zur Folge, Ende August im US Open die Qualifikation bestreiten zu müssen.

Rosset forderte Kuerten über drei Stunden

Unerwartet gut hielt sich auch Marc Rosset beim 2:6, 7:6, 3:6, 6:7 gegen Gustavo Kuerten. Der Genfer zeigte bei der 13. (und wohl letzten) Teilnahme im Bois de Boulogne und im 50. Grand-Slam- Turnier seiner Karriere die beste Saisonleistung. Rosset bot sich sogar die Möglichkeit, den dreifachen French-Open-Champion über die volle Distanz zu zwingen; bei 5:4 im vierten Abschnitt liess er einen Satzball ungenutzt.

Zu Beginn sah es allerdings nicht nach einer Partie aus, die erst nach 3:03 Stunden zu Ende sein würde; die zweite Begegnung schien eine deutlichere Angelegenheit als die erste zu werden, die Kuerten im vergangenen Herbst im Hallenturnier in Lyon in zwei Tiebreaks für sich entschieden hatte. Rosset liess sich aber weder vom klar verlorenen Startsatz noch von einem weiteren, frühen Servicedurchbruch Kuertens im zweiten Abschnitt entmutigen. "Mir fehlte die Spielpraxis, um die Überraschung schaffen zu können", sagte der Romand. Wettkampfpraxis fehlte ihm zuletzt primär auf höchstem Niveau. In diesem Jahr spielte Rosset auf der Tour bisher nur am Australian Open (1. Runde) und in Kopenhagen (2. Runde). Statt aufgrund seiner Ranglistenposition (108) die Ochsentour durch die Qualifikationen auf sich zu nehmen, trat er mehrheitlich bei Challengern an.

Emmanuelle Gagliardi (WTA 68) bezwang die Weissrussin Tatjana Putschek (WTA 106) 6:1, 6:7 (2:7), 6:3. Die Genferin hätte das erste Aufeinandertreffen deutlich früher beenden können, zumal nach einer 4:1-Führung mit Doppelbreak im zweiten Satz. Wesentlich schwieriger dürfte Gagliardis nächste Aufgabe werden. Gegen die spanische "Altmeisterin" Conchita Martinez (WTA 22) hat sie beide Partien in dieser Saison verloren.

Titelverteidiger Costa wankte, Roddick fiel

Nach dem Ausscheiden von Alex Corretja am Montag stand am zweiten Spieltag ein weiterer "grosser" Spanier mit dem Rücken zur Wand. Titelhalter Albert Costa lag gegen den argentinischen Lucky Loser Sergio Roitman (ATP 134) 6:7, 2:6, 1:4 und Breakball hinten, als ihm noch die Wende gelang. Roitman, der erstmals im Haupttableau eines Grand-Slam-Turniers figurierte, war ab Beginn des vierten Satzes durch Beinkrämpfe handicapiert.

Prominentestes Opfer war so Andy Roddick. Der als Nummer 6 eingestufte US-Jungstar, der in der vergangenen Woche das Sandplatzturnier in St. Pölten gewonnen hatte, unterlag dem bald 30-jährigen Armenier Sargis Sargsian (ATP 67) in vier Sätzen. Im Frauenturnier erwischte es Monica Seles, die Nummer 12 des Turniers. Die French-Open-Siegerin von 1990 bis 1992 verlor sang- und klanglos gegen die Russin Nadja Petrowa (WTA 76) 4:6, 0:6.

Resultate:

Paris. French Open. Grand-Slam-Turnier (13,04 Mio. Euro/Sand). Männer-Einzel, 1. Runde: Juan Carlos Ferrero (Sp/3) s. Michel Kratochvil (Sz) 7:5, 7:5, 6:4. Gustavo Kuerten (Br/15) s. Marc Rosset (Sz) 6:2, 6:7 (3:7), 6:3, 7:6 (7:3). Lleyton Hewitt (Au/1) s. Brian Vahaly (USA) 6:4, 6:1, 6:7 (6:8), 6:3. Sargis Sargsian (Arm) s. Andy Roddick (USA/6) 6:7 (3:7), 6:1, 6:2, 6:4. David Nalbandian (Arg/8) s. Albert Montanes (Sp) 6:4, 6:3, 3:6, 7:5. Albert Costa (Sp/9) s. Sergio Roitman (Arg) 6:7 (3:7), 2:6, 7:5, 6:2, 6:2. Sjeng Schalken (Ho/12) s. Scott Draper (Au) 6:2, 6:4, 3:6, 6:4. Sébastien Grosjean (Fr/14) s. Adrian Voinea (Rum) 6:4, 7:6 (7:3), 3:6, 6:3. Franco Squillari (Arg) s. Agustin Calleri (Arg/18) 7:5, 7:6 (7:2), 6:3. Fernando Gonzalez (Chile/19) s. Jan-Michael Gambill (USA) 6:0, 6:2, 6:3. Felix Mantilla (Sp/20) s. Hyung-Taik Lee (SKor) 7:6 (7:3), 6:4, 7:6 (7:4). Gaston Gaudio (Arg/21) s. Paul-Henri Mathieu (Fr) 7:5, 6:3, 6:3. Tim Henman (Gb/25) s. Wladimir Woltschkow (WRuss) 6:2, 6:3, 6:1. Tommy Robredo (Sp/28) s. Giovanni Lapentti (Eku) 3:6, 7:6 (7:3), 3:6, 3:1 w.o. Jarkko Nieminen (Fi/30) s. Nicolas Escudé (Fr) 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 6:3, 6:1. Arnaud Clément (Fr/32) s. Thomas Enqvist (Sd) 6:3, 6:4, 6:2. Nicolas Lapentti (Eku) s. Richard Gasquet (Fr) 6:3, 7:6 (7:4), 3:0 w.o. Fabrice Santoro (Fr) s. Michael Chang (USA) 7:5, 6:1, 6:1. Jonas Björkman (Sd) s. Max Mirnyi (WRuss) 6:1, 6:2, 6:4. Hicham Arazi (Mar) s. Raemon Sluiter (Ho) 6:2, 7:6 (7:3), 2:6, 6:0. Nikolai Dawidenko (Russ) s. Greg Rusedski (Gb) 6:3, 7:5, 6:2. Todd Martin (USA) s. José Acasuso (Arg) 4:6, 6:3, 6:4, 6:2. Nicolas Massu (Chile) s. Magnus Norman (Sd) 6:4, 6:1, 6:3. Nicolas Coutelot (Fr) s. Davide Sanguinetti (It) 6:3, 6:3, 6:4. Radek Stepanek (Tsch) s. Wayne Arthurs (Au) 6:1, 4:6, 6:1, 7:6 (7:2). Olivier Mutis (Fr) s. Jérôme Golmard (Fr) 6:2, 6:7 (5:7), 6:2, 6:3. Lars Burgsmüller (De) s. Mardy Fish (USA) 7:6 (7:3), 6:2, 4:6, 6:1. Albert Portas (Sp) s. Thierry Ascione (Fr) 3:6, 6:2, 6:4, 6:4. Federico Browne (Arg) s. Olivier Rochus (Be) 4:6, 2:6, 6:1, 6:1, 6:3. Julien Varlet (Fr) s. kenneth Carlsen (Dä) 6:1, 4:6, 6:3, 7:6 (7:5). Victor Hanescu (Rum) s. Michael Llodra (Fr) 6:4, 6:3, 6:2.

Frauen-Einzel, 1. Runde: Emmanuelle Gagliardi (Sz) s. Tatjana Putschek (WRuss) 6:1, 6:7 (2:7), 6:3. Kim Clijsters (Be/2) s. Amy Frazier (USA) 6:2, 6:0. Venus Williams (USA/3) s. Samantha Reeves (USA) 6:2, 6:4. Lindsay Davenport (USA/6) s. Wynne Prakusya (Indo) 6:2, 6:0. Jennifer Capriati (USA/7) s. Joannette Kruger (SA) 6:2, 6:1. Jelena Dokic (Jug/10) s. Angelika Roesch (De) 6:4, 6:4. Nadja Petrowa (Russ) s. Monica Seles (USA/12) 6:4, 6:0. Maria Antonia Sanchez Lorenzo (Sp) s. Jelena Dementjewa (Russ/13) 6:3, 6:3. Magdalena Maleeva (Bul/15) s. Alicia Molik (Au) 6:3, 3:6, 6:1. Jelena Bowina (Russ/20) s. Tatiana Golovin (Fr) 6:4, 6:1. Wera Zwonarewa (Russ/22) s. Martina Müller (De) 6:1, 6:3. Conchita Martinez (Sp/24) s. Tatiana Perebiynis (Ukr) 6:2, 6:3. Nathalie Dechy (Fr/25) s. Libuse Prusova (Tsch) 6:3, 6:1. Silvia Farina Elia (It/26) s. Conchita Martinez Granados (Sp) 6:0, 6:4. Paola Suarez (Arg/30) s. Edina Gallovits (Rum) 6:1, 6:0. Iroda Tuljaganowa (Usb) s. Antonella Serra Zanetti (It) 6:2, 7:5. Corina Morariu (USA) s. Daja Bedanova (Tsch) 4:6, 7:5, 6:3. Rita Grande (It) s. Ansley Cargill (USA) 6:3, 6:1. Marlene Weingärtner (De) s. Lindsay Lee-Waters (USA) 6:2, 7:5. Tina Pisnik (Sln) s. Klara Kukalowa (Tsch) 7:6 (7:3), 6:1. Maja Matevzic (Sln) s. Anca Barna (De) 5:7, 7:5, 7:5. Zuzana Ondraskova (Tsch) s. Bahia Moutassine (Mar) 6:1, 6:2. Denisa Chladkova (Tsch) s. Anais Laurendon (Fr) 6:0, 6:1. Marion Bartoli (Fr) s. Rossana Neffa-De Los Rios (Par) 6:3, 6:0. Gala Leon Garcia (Sp) s. Gisela Dulko (Arg) 6:4, 4:6, 7:5. Silvia Talaja (Kro) s. Janette Husarova (Slk) 6:2, 6:4. Jewgenia Kulikowskaja (Russ) s. Céline Beigbeder (Fr) 6:4, 6:2. Marissa Irvin (USA) s. Maria Elena Camerin (It) 7:6 (7:4), 2:6, 6:4. Evie Dominikovic (Au) s. Iveta Benesova (Tsch) 6:0, 6:1.

(David Bernold/Si)

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