Tennis: Safin nach Fünf-Satz-Kampf im Finale

publiziert: Donnerstag, 29. Jan 2004 / 15:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 29. Jan 2004 / 15:34 Uhr

Falls es noch eines Beweises für die Attraktivität des Männer-Tennis bedurft hatte, erbrachten ihn Marat Safin und Andre Agassi am Donnerstag während 3:42 Stunden. Die beiden lieferten sich im Melbourne Park einen Fünfsatz-Thriller von unglaublicher Qualität.

Shakehands nach umkämpften fünf Sätzen: Andre Agassi und Marat Safin.
Shakehands nach umkämpften fünf Sätzen: Andre Agassi und Marat Safin.
Der Russe zog mit 7:6 (8:6), 7:6 (8:6), 5:7, 1:6, 6:3 als erster Spieler in seinen zweiten Final in Melbourne nach 2002 (Niederlage gegen Thomas Johansson) ein. Safin kann nun heute verdientermassen die Beine hochlagern, während Roger Federer und Juan Carlos Ferrero den zweiten Finalisten ermitteln (ab 9.30/SF 2).

Was der Russe und der Amerikaner den über 14 000 Zuschauern in der Rod-Laver-Arena boten, war Sport von stratosphärischer Qualität, wie man ihn höchstens alle paar Jahre einmal erlebt. "Es war eine der besten Partien, die ich je gesehen habe", sprach John McEnroe beim Platzinterview das aus, was wohl die meisten Betrachter dachten. Ein schön heraus gespielter Punkt jagte den anderen, am Schluss überwogen die Gewinnschläge (Safin: 79, Agassi:44) deutlich vor den unerzwungenen Fehlern (48:33).

Safin sah nach zwei im Tiebreak gewonnenen Sätzen schon wie der sichere Sieger aus, ehe der Amerikaner zurückkam. Für Agassi wirkte sich letztlich fatal aus, dass er in den ersten beiden Sätzen zwei respektive einen Satzball nicht verwerten konnte. Im fünften Durchgang gelang dem 24-Jährigen der matchentscheidende Servicedurchbruch im vierten Game. Bei seinem Aufschlag wurde sogar der weltbeste Returnspieler oft zum Statisten: Safin "schoss" 33 Asse und beging keinen einzigen Doppelfehler. "Er hat während dem ganzen Match auf einem unglaublichen Niveau gespielt", konzedierte Agassi, der sich praktisch keine Vorwürfe machen konnte, ausser, seine wenigen Chancen nicht genutzt zu haben. Der selten um eine Antwort verlegene Russe konnte sein Glück nach Matchende kaum fassen: "Agassi hier in fünf Sätzen zu bezwingen, nachdem er einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt hat, und dabei die ganze Zeit ruhig zu bleiben macht mich ungemein stolz."

Safin versus USA: 5:0

Safin hat damit nicht nur Agassis sensationelle Siegserie im Melbourne Park nach drei Titeln, 26 Partien, und brutto fünf Jahren beendet, sondern auch den fünften Amerikaner im sechsten Match ausgeschaltet; nach Todd Martin und dem scheidenden Weltranglisten-Ersten Andy Roddick bereits den dritten über die volle Distanz von fünf Sätzen. Der Russe erweist sich in seinem ersten wichtigen Turnier nach fast einjähriger Pause als wahrer Marathonmann: Er hatte vor dieser Runde beinahe acht Stunden mehr in den Beinen als Agassi und stand nun schon 18 Stunden und 50 Minuten auf dem Court. Die Physis bereitet ihm keine grossen Sorgen: "Im Moment kann ich zwar kaum laufen, aber einen Match werde ich auch noch überstehen. Als 24-Jähriger erholt man sich ziemlich schnell." Die Aussicht auf den zweiten Grand-Slam-Titel nach dem US Open 2000 wird ihn beflügeln.

Männer-Einzel, Halbfinal: Marat Safin (Russ) s. Andre Agassi (USA/4) 7:6 (8:6), 7:6 (8:6), 5:7, 1:6, 6:3. -- Final: Safin - Federer (2)/Ferrero (3).

Frauen-Einzel, Halbfinals: Kim Clijsters (Be/2) s. Patty Schnyder (Sz/22) 6:2, 7:6 (7:2). Justine Henin-Hardenne (Be/1) s. Fabiola Zuluaga (Kol/32) 6:2, 6:2. -- Final: Clijsters - Henin-Hardenne.

Männer-Doppel, Halbfinals: Bob Bryan/Mike Bryan (USA/1) s. Jonas Björkman/Todd Woodbridge (Sd/Au/3) 6:1, 6:2. Michael Llodra/Fabrice Santoro (Fr/5) s. Gaston Etlis/Martin Rodriguez (Arg/9) 6:2, 7:5. -- Final: Bryan/Bryan - Llodra/Santoro.

Juniorinnen-Einzel, 3. Runde: Timea Bacsinszky (Sz/14) s. Veronika Chvojkova (Tsch/2) 7:6 (8:6), 6:3.

Juniorinnen-Doppel, 2. Runde: Nicole Vaidisova/Veronika Chvojkova (Tsch/1) s. Timea Bacsinszky/Magdalena Kiszczynska (Sz/Pol) 6:2, 6:1.

Junioren-Doppel, 2. Runde: Thomas Liversage/Tonci Peric (SA/Kro) s. Stefan Kilchhofer/Michael Kurz (Sz) 7:6 (7:2), 7:5.

(Marco Keller, Melbourne/Si)

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