Tennis: Safin zweiter Halbfinalist

publiziert: Dienstag, 27. Jan 2004 / 14:29 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 27. Jan 2004 / 16:21 Uhr

Spasiba, Marat Safin! Danke! Der Russe leistete Roger Federer im Kampf um das Nummer-1-Ranking grosse Schützenhilfe. Safin (ATP 86) schaltete in Melbourne im Viertelfinal den topgesetzten Andy Roddick aus.

Andy Roddick muss sich früher als erwartet von Melbourne verabschieden.
Andy Roddick muss sich früher als erwartet von Melbourne verabschieden.
Der nach fünf Sätzen und fast dreieinhalb Stunden geschlagene Roddick muss am kommenden Montag die Führung in der Technischen Weltrangliste, die er am 3. November übernommen hatte, abgeben.

Somit bleibt Federer nur noch der Spanier Juan Carlos Ferrero als Gegner für Platz 1. Der Schweizer besitzt die klar besseren Karten und ist dem Thron so nah wie nie zuvor -- auch näher als im August, als er im Halbfinal in Montreal nur noch sechs Punkte von der Ranglistenspitze entfernt war.

Selbst wenn Federer heute acht Stunden nach Patty Schnyders Viertelfinalpartie gegen Lisa Raymond (01.00 MEZ) seinen Viertelfinal gegen David Nalbandian (live ab 09.30 Uhr auf SF 2) verlieren sollte, muss der zuletzt leicht verletzte Ferrero mindestens das Endspiel erreichen.

Federer nahe am Thron

Der Schweizer steht vielleicht schon beim Betreten des Courts als 23. Nummer 1 seit der Einführung der ATP-Rankings fest. Um dies zu verhindern, musste Ferrero in der Nacht auf heute den unberechenbaren Hicham Arazi (ATP 51) schlagen.

Wenn Federer gegen Nalbandian gewinnt, müsste Ferrero das Turnier gewinnen. Dazu bräuchte er zunächst einen Sieg gegen Federer und danach einen weiteren gegen Safin oder den bislang unwiderstehlichen Andre Agassi.

Safins schönes Geburtstagsgeschenk

Die komplizierte Mathematik rückte am Dienstagabend angesichts der grandiosen Leistung von Geburtstagskind Marat Safin (24 Jahre) in den Hintergrund. Der seit einem Jahr praktisch immer verletzt gewesene Russe gewann seine zweite Fünfsatz-Partie in diesem Turnier, nachdem er schon Todd Martin eliminiert hatte.

Obwohl das Resultat (2:6, 6:3, 7:5, 6:7, 6:4) knapp war und Roddick sogar sechs Punkte mehr gewann (154:148), war Safins Sieg verdient. Er konnte die Aufschläge gut lesen, hatte von der Grundlinie aus ein leichtes Übergewicht und kam zu doppelt so vielen Breakbällen wie der Amerikaner.

Nach dem mit 0:7 verlorenen Tiebreak im vierten Satz schien Roddick allerdings stehend k.o., total ausgelaugt. Er musste zwei Breakbälle mit Matchball-Charakter zum 1:2 abwehren, ehe er sich wieder fing.

Die Leiden des Marat S. gehen indes weiter. Am Donnerstag trifft er auf Agassi, der gegen Sébastien Grosjean (Fr/9) nur 44 Minuten arbeiten musste, ehe der Mann aus Marseille beim Stand von 6:2, 2:0 wegen einer Leistenverletzung aufgeben musste und "AA" seinen 26. Melbourne-Sieg in Serie geschafft hatte.

Vor dem Halbfinal sieht sich Safin klar in der Aussenseiter-Rolle: "Man muss realistisch sein. Andre hat etwa halb so lang auf dem Platz gestanden wie ich." Wenn man allein auf die Anzahl verlorene Games abstellt, sieht die Bilanz noch einseitiger aus: Agassi führt mit 35 Verlustgames fast mit dem Faktor drei (Safin 101).

Schwarzer Tag für Frankreich

Die Tag-Session am Dienstag war nicht nur für die Zuschauer mit Tickets für die Rod-Laver-Arena eine Enttäuschung, sondern auch für die Franzosen. Vor Grosjean hatte bereits Amélie Mauresmo vor ihrem Viertelfinal gegen Fabiola Zuluaga (Kol/32) Forfait geben müssen.

Mauresmo hatte sich im Achtelfinal gegen Alicia Molik einen Muskel im Rückenbereich gezerrt und musste am Dienstagmorgen nach einem zehnminütigen Aufwärmtraining die Rackets definitiv einpacken. "Ich hätte mir schon zugetraut, ganz weit zu kommen, zumal ich in Australien immer gut spiele", sagte Mauresmo, die in Melbourne 1999 mit dem Finaleinzug den Durchbruch geschafft hatte, unter Tränen.

Zuluaga trifft nun auf Justine Henin-Hardenne, die sich gegen Lindsay Davenport (USA/5) letztlich sicher mit 7:5, 6:3 durchsetzte. Das Resultat der Revanche für die beste Partie des Vorjahrs (9:7 im Entscheidungssatz für die Belgierin) ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Die Weltnummer 1 geriet rasch 0:4 in Rückstand und musste bei 4:5 noch drei Satzbälle abwehren, ehe sich ihre grösseren physischen Reserven auszahlten.

Henin-Hardenne steht vor ihrem dritten Finaleinzug in den letzten vier grossen Turnieren. Es ist nicht anzunehmen, dass sie an Zuluaga scheitern wird. Die 25-Jährige überstand noch nie die 3. Runde eines grossen Turniers und gewann erst vier WTA-Events, drei davon mit Heimvorteil in Bogota.

Emmanuelle Gagliardi vermochte im Doppel keinen weiteren Coup zu landen. Zusammen mit der Italienerin Roberta Vinci unterlag die Genferin im Viertelfinal dem weltbesten Paar Paola Suarez/Virginia Ruano Pascual nach einer 3:0-Führung mit 3:6, 2:6.

Australian Open in Melbourne. Männer. Viertelfinals:
Marat Safin (Russ) s. Andy Roddick (USA/1) 2:6, 6:3, 7:5, 6:7 (0:7), 6:4.

Übersicht der Ergebnisse
Melbourne. Australian Open. Grand-Slam-Turnier (14,7 Mio. Dollar/Hart). Männer-Einzel, Viertelfinals: Marat Safin (Russ) s. Andy Roddick (USA/1) 2:6, 6:3, 7:5, 6:7 (0:7), 6:4. Andre Agassi (USA/4) s. Sébastien Grosjean (Fr/9) 6:2, 2:0 (Leistenverletzung). -- Halbfinal-Tableau: Safin - Agassi (4); Arazi/Ferrero (3) - Nalbandian (8)/Federer (2). Frauen-Einzel, Viertelfinals: Justine Henin-Hardenne (Be/1) s. Lindsay Davenport (USA/5) 7:5, 6:3. Fabiola Zuluaga (Kol/32) s. Amélie Mauresmo (Fr/4) w.o. (Rückenverletzung). -- Halbfinal-Tableau: Henin-Hardenne (1) - Zuluaga (32); Schnyder (22)/Raymond (25) - Myskina (6)/Clijsters (2).

Männer-Doppel, Viertelfinal: Gaston Etlis/Martin Rodriguez (Arg/9) s. Mark Knowles/Daniel Nestor (Bah/Ka/4) 7:6 (7:3), 6:7 (6:8), 6:3.

Frauen-Doppel, Viertelfinals: Virginia Ruano Pascual/Paola Suarez (Sp/Arg/1) s. Emmanuelle Gagliardi/Roberta Vinci (Sz/It) 6:3, 6:2. Liezel Huber/Ai Sugiyama (SA/Jap/3) s. Janette Husarova/Dinara Safina (Slk/Russ) 6:2, 6:3. Swetlana Kusnetsowa/Jelena Lichowtsewa (Russ/4) s. Zi Yan/Jie Zheng (China) 6:4, 6:4. Maret Ani/Libuse Prusova (Est/Tsch) s. Maria Vento/Angélique Widjaja (Ven/Indo) 2:6, 6:4, 7:6 (7:2).

Mixed-Doppel, 2. Runde: Kevin Ullyett/Lisa Raymond (SA/USA/5) s. Cyril Suk/Myriam Casanova (Tsch/Sz) 6:2, 6:3.

Juniorinnen-Einzel, 1. Runde: Timea Bacsinszky (Sz/14) s. Yvette Hyndman (USA) 6:1, 6:2.

(bsk/Si)

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