Tessin: Tierschützer schlagen Alarm wegen Kampfhunden

publiziert: Dienstag, 19. Sep 2000 / 08:16 Uhr

Bellinzona - Die Tessiner Tierschützer sind besorgt über die rund 300 Kampfhunde, die auf Kantonsgebiet gehalten werden. Der Tierschutzverein schlägt Alarm und fordert von der Regierung Massnahmen.

Verlangt wird, dass das Justizdepartement Gemeinden, die wie Loco mit solchen Problemen konfrontiert werden, hilft. Weiter wird gefordert, dass sämtliche im Tessin lebenden Kampfhunde registriert werden sollen. Personen, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, sollen keine solchen Tiere kaufen dürfen.

Armando Besomi vom Tessiner Tierschutzverein räumt ein, dass diese Massnahmen zum Teil die Privatsphäre der Betroffenen tangieren. Ziel der Kampagne und der Forderungen sei es, die Leute für das Problem Kampfhunde zu sensibilisieren. Diese Hunde, so Besomi, müssten aus dem Verkehr gezogen werden. Sie seien nicht nur gefährlich, sondern auch unnütz.

Erst vergangene Woche hatte die Tessiner Polizei in Loco bei Locarno zwei Pit-Bull-Terrier konfisziert. Die Kampfhunde hatten am 23. August eine Passantin angegriffen. Die Gemeindebehörden forderten daraufhin die Besitzer zur Herausgabe der Hunde auf.

Die Hundehalter leisteten dieser Anordnung nicht Folge. Deshalb schritt die Polizei ein. Der Tierschutzverein wurde bei der Konfiszierung der Hunde beigezogen. Laut den Tierschützern waren die beiden Hunde an einem dunklen und engen Ort gehalten worden.

Die beiden konfiszierten Hunde waren ein Geschenk, das der Präsident des Tessiner Pitbull-Clubs letztes Jahr einem geistig Behinderten machte. Die Hunde gehörten vorher einem Mann, der diese vor seiner Abreise aus dem Tessin loswerden wollte. Laut Schätzungen des Tierschutzvereins lebten 1997 im Kanton Tessin rund 30 Kampfhunde. Derzeit sind es rund 300 Tiere. Diese seien das Werk von teuflischen Kreuzungen der Menschen, meint Besomi.

(sda)

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