Studie zu Krankenschwestern: Ausgebrannt und unterbezahlt

Tessin hat Probleme beim Rekrutieren von Pflegepersonal

publiziert: Dienstag, 10. Apr 2001 / 19:02 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 10. Apr 2001 / 19:20 Uhr

Bellinzona - Der Kanton Tessin hat zunehmend Mühe, Krankenschwestern und -pfleger zu finden. Grund: Schlechte Löhne und Stress machen den Beruf unattraktiv. Der Kanton will deshalb gegensteuern. Ideen sind da, nur das Geld noch nicht.

Die kantonale Gesundheitsdirektorin Patrizia Pesenti (SP) hat am Dienstag in Bellinzona eine Bericht zur Situation des Pflegepersonals vorgelegt, der von ihrem Departement zusammen mit dem Berufsverband der Krankenschwestern erarbeitet wurde. Demnach braucht es Sofortmassnahmen, um einen Notstand zu vermeiden.

Wichtigstes Element dieser Massnahmen ist eine Erhöhung des Bestandes an Krankenschwestern und eine Verbesserung der Löhne. Auch die Arbeitszeit muss laut Bericht reduziert werden, um Stress vorzubeugen und dem Beruf neue Attraktivität zu verleihen.

Kosten nicht quantifiziert

Schliesslich werden noch Strukturen wie Kinderkrippen und Kinderbetreuung nach der Schule gefordert. Diese sollen es insbesondere Frauen mit Kindern leichter machen, ihren Beruf in der Krankenpflege auszuüben.

Als notwendig erachtet wird zudem eine PR-Kampagne, um das Ansehen des Berufs wieder zu heben und junge Leute zu einer Ausbildung zu animieren. Was die Palette der Massnahmen kostet, wird nicht quantifiziert. Das Departement will dies in einem zweiten Schritt tun.

Menschliche Ressourcen nötig

Für Pesenti ist auf alle Fälle der Zeitpunkt gekommen, dass gezielt in diese Berufe investiert wird. Nicht mit Technik allein, sondern nur mit menschlichen Ressourcen könne qualifizierte Pflege betrieben werde. Und dies habe seinen Preis.

Pesenti unterstrich aber auch, dass die Situation im Tessin bisher noch nicht ganz so dramatisch ist wie in anderen Kantonen. Dank der Grenznähe können jedes Jahr gut 200 Krankenschwestern und- pfleger aus Italien rekrutiert werden.

Somit konnte ein Personalnotstand bis anhin vermieden werden. Da sich jedoch auch in der Lombardei ein Personalmangel abzeichnet, wird der Kanton Tessin nicht mehr lange auf diese Quelle zurückgreifen können. Von der kantonalen Krankenpflegeschule gehen jährlich nur zirka 70 Diplomanden ab.

(kil/sda)

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