Tessiner Zeitungen raten Pesenti von einer wilden Kandidatur ab

Während der freisinnige Corriere del Ticino eine Überraschung bei der Wahl im Parlament nach wie vor für möglich hält, rät die linksgerichtete La Regione Pesenti von einer wilden Kandidatur ab. Es wäre besser, jetzt mit erhobenem Kopf auszuscheiden, heisst es im Kommentar.

Der konservative Giornale del Popolo empfiehlt der Tessiner Sozialdirektorin, die Niederlage nicht persönlich zu nehmen. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die SP auf welsche Kandidatinnen setzen würde. Chefredaktor Giuseppe Zois rechnet damit, dass eine Tessiner Bundesratskandidatur im kommenden Jahr grössere Chancen haben wird, wenn es um die Nachfolge von Kaspar Villiger geht.

Die Regione konnte sich in einer Glosse einen Seitenhieb auf die Westschweiz nicht verkneifen. Die Romands würden erst dann auf die Tessiner setzen, wenn sie nicht mehr weiter wüssten. Gestützt wird diese These mit der Tatsache, dass der Tessiner Anwalt Paolo Bernasconi mit der Aufklärung des Finanzdebakels der Waadtländer Kantonalbank beauftragt wurde.

Die Neuenburger Kommentatoren sind zurückhaltender, was das Aus von Jean Studer angeht. L´Express schreibt, die Karten seien gezinkt gewesen. Von Anfang an habe die SP Micheline Calmy-Rey unterstützt. Es sei jedoch fraglich, ob die bürgerlichen Parteien diese Strategie zu schätzen wüssten.

(bsk/sda)