Testlauf für die EURO 2008

publiziert: Freitag, 26. Mai 2006 / 13:02 Uhr

Die WM in Deutschland stellt auch einen Testlauf für die Schweizer «Host Cities» der EURO 2008 dar.

Daniel Rupf wird als EM-Beauftragter Zürichs in Stuttgart nachschauen, wie's dort läuft.
Daniel Rupf wird als EM-Beauftragter Zürichs in Stuttgart nachschauen, wie's dort läuft.
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Verhalten und Gewohnheiten der Fans sollen Aufschlüsse für das Turnier im eigenen Land liefern, sagt Zürichs Euro-Delegierter Daniel Rupf.

Wenn die Schweiz am 13. Juni in Stuttgart auf Frankreich trifft, wird Zürichs Euro-Delegierter vor Ort sein. Aber nicht im Stadion. Rupf wird sich das Spiel auf Grossleinwand am offiziellen Fan-Fest auf dem mit bis zu 80 000 Menschen gefüllten Schlosspark anschauen.

Für den ehemaligen Fussballprofi ist die Reise nach Stuttgart Teil seiner Arbeit. Denn von Amtes wegen interessiert Rupf, was die Fans, insbesondere auch diejenigen ohne Ticket, in den Tagen vor, während und nach dem Match in der schwäbischen Stadt machen.

«Public Viewing» und Rahmenveranstaltungen

«Die WM in Deutschland ist in verschiedener Hinsicht sehr wichtig für die EM in der Schweiz», sagt Rupf. Erkenntnisse erhofft er sich zu Aspekten wie Fanströme und -verhalten, Sicherheit und Verkehr, speziell im Rahmen von «Public Viewing» und Rahmenveranstaltungen.

Weil das Ticketangebot bei einer Fussball-WM oder -EM heutzutage der Nachfrage nicht annähernd entsprechen kann, organisieren die «Host Cities» auf attraktiven Plätzen Live-Übertragungen auf Grossleinwänden mit Tausenden von Zuschauern («Public Viewing»). Diesem Aspekt wird aus Gründen des Standortmarketings grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Eine gute Stimmung in einer Stadt wird nach Ansicht von Rupf via TV-Bilder in die Welt hinausgetragen und kann den Tourismus fördern.

«Mich interessiert, welches Angebot den Fans in der Stuttgarter Innenstadt geboten wird», erklärt Rupf. Dazu gehören neben den Gastroangeboten auf dem Schlossplatz auch weitere Rahmenveranstaltungen wie Sport- oder Themenparks und Konzerte. «Mein subjektiver Eindruck als Fan ist dabei besonders wichtig.» Das Angebot könne auch überfrachtet werden. Schon jetzt gebe es kritische Stimmen, die sich gegen den WM-Overkill äussern. Ein Besuch an der WM könne aber sicher neue Ideen oder eine Bestätigung des bereits Geplanten für die eigenen Projekte liefern.

Schweizer Städte arbeiten eng zusammen

Rupf wird nicht allein in Deutschland sein. Das zweite Schweizer Spiel gegen Togo wird er zum Beispiel gemeinsam mit den Euro-Delegierten aus Basel (Andrea Müller) und Genf (Michael Kleiner) anschauen. Auch Marcel Brülhart von der Stadt Bern wird als Beobachter an die WM reisen und seine Kollegen später treffen. «Der Austausch unter den vier Schweizer »Host Cities« ist rege und sehr offen», sagt Rupf, «dies gilt auch für die Besuche an der WM in Deutschland.»

Die Schweizer Austragungsorte seien schon seit einiger Zeit in engem Kontakt mit Vertretern deutscher Städte. Zudem sei das deutsche OK überaus hilfsbereit. Der Austausch geht über die Euro-Delegierten hinaus. Schweizer Spezialisten werden zum Beispiel die Sicherheitsdispositive und die Verkehrskonzepte in Deutschland genau unter die Lupe nehmen.

Wo bewegen sich die Fans?

So gilt es, die Fanströme zum Stadion zu beobachten. Dies könne Einfluss auf die Verkehrsführung in einer Stadt haben, erklärt Rupf. Eine weitere wichtige Erfahrung werde sein, ob in den deutschen Stadien die Fangruppen kategorisch getrennt werden oder ob dies erst bei Hochrisiko-Spielen der Fall sein wird.

In Bern, Basel, Genf und Zürich will man auch wissen, ob sich die Fans konstant in den Ballungszentren aufhalten oder ob sie mit ihren Nationalmannschaften umherziehen. Auch die Zahl der Fans, welche die europäischen Teams mobilisieren können, sei für den Tourismus in der Schweiz eine hilfreiche Angabe, sagt Rupf. Nach der WM werden sich die Vertreter der Schweizer «Host Cities» mit ihren deutschen Kollegen und dem WM-Turnierkomitee an einer Sitzung über die Erfahrungen unterhalten und ihre Schlüsse daraus ziehen -- im Hinblick auf die EURO 2008.

(fest/Si)

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