Teuerung gesunken

publiziert: Donnerstag, 2. Nov 2006 / 08:49 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 2. Nov 2006 / 12:42 Uhr

Neuenburg - Trotz des starken Wirtschaftswachstums und einer weiterhin lockeren Geldpolitik ist die Teuerung in der Schweiz sehr tief.

Grund: Tiefere Preise für Gemüse und Erdölprodukte.
Grund: Tiefere Preise für Gemüse und Erdölprodukte.
Die Inflationsrate betrug lediglich 0,3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Es ist die tiefste Jahresteuerung seit März 2004, als sie -0,1 Prozent betrug. Im September hatte der Wert bei 0,8 Prozent gelegen, im Oktober des Vorjahres sogar bei 1,3 Prozent.

Der Landesindex der Konsumentenpreise stieg im Oktober um 0,3 Prozent und erreichte den Stand von 100,7 Punkten (Dezember 2005 = 100).

Die Treibstoffpreise sanken aufgrund des Preiszerfalls an den Ölmärkten gegenüber dem Vormonat um 5,2 Prozent. Zusammen mit günstiger gewordenen Linienflügen führte dies zu einem Rückgang der Preise im Verkehr um 1,6 Prozent.

Heizöl billiger

Auch die Heizölpreise sanken deutlich (-4,3%). Weil sich aber das Gas stark verteuerte (+8,8%), blieben die Preise für Wohnen und Energie insgesamt praktisch stabil.

Beim Gemüse sanken die Preise nach der Hausse im Sommer infolge Ernteausfälle wegen der starken Hitze deutlich. Beim Kohlgemüse beträgt der Rückgang 29,2 Prozent, beim Salatgemüse 22,9 Prozent. Insgesamt gingen die Preise von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken um 1,4 Prozent zurück.

Selbstbehalt bei Medikamenten drückt Inflation

Leicht rückläufig war auch das Preisniveau bei Restaurants und Hotels (-0,3%) sowie in der Gesundheitspflege (-0,1%). Weiterhin preisdämpfend wirkt der erhöhte Selbstbehalt bei Medikamenten.

Teurer wurden im Oktober hauptsächlich Kleider und Schuhe (+19,9%), weil die Ausverkaufspreise durch die höheren, regulären Sortimentspreise abgelöst wurden. Leicht teurer wurden auch Waren und Dienstleistungen für Freizeit und Kultur (+0,1%).

Preise auch 2007 stabil

Für das ganze Jahr 2006 geht das BFS von einer Teuerung von 1,1 Prozent aus. 2007 dürfte die Lage an der Preisfront ruhig bleiben, die Bundesstatistiker veranschlagen die Inflation dann auf 1 Prozent. Die von der Nationalbank als Obergrenze der Preisstabilität gesehene Marke von zwei Prozent scheint in weiter Ferne.

Einen leicht stärkeren Preisaufschub als das BFS sieht die Grossbank Credit Suisse, und zwar von 1,2 bis 1,3 Prozent in diesem und von 1,4 Prozent im nächsten Jahr.

(fest/sda)

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