Thailändische Regierung verhängt Ausnahmezustand im Süden

publiziert: Dienstag, 19. Jul 2005 / 15:34 Uhr

Bangkok - Angesichts ausufernder Gewalt und zunehmend brutaleren Übergriffen im Süden von Thailand hat die Regierung den Ausnahmezustand über drei Provinzen verhängt.

Dr. Wissanu Krea Ngam stellte das Sonderprogramm gegen die Gewalt vor.
Dr. Wissanu Krea Ngam stellte das Sonderprogramm gegen die Gewalt vor.
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Ab sofort können die Behörden Verdächtige ohne Anklage bis zu 30 Tage festhalten. Ausserdem hat die Polizei beim Abhören von Telefonen weitgehend freie Hand. Der Ausnahmezustand gelte für die Südprovinzen Narathiwat, Pattani und Yala, sagte Vize-Regierungschef Wissanu Krea Ngam.

Nach neun Enthauptungen im Juni in den südthailändischen Provinzen wurde am Montag erstmals ein Moslem auf diese grausame Weise getötet. Der 50-Jährige wurde in der Provinz Yala geköpft, wie die Armee mitteilte. Vier Menschen wurden ausserdem am Montag erschossen. Behördenvertreter machen islamische Separatisten für die Taten verantwortlich.

Die drei südlichsten Provinzen Thailands werden seit Monaten von Unruhen erschüttert, bei denen bereits rund 820 Menschen ums Leben kamen. Die moslemischen Aufständischen fordern mehr Autonomie von der Zentralregierung in Bangkok. Etwa 95 Prozent der Thailänder sind buddhistischen Glaubens.

(fest/sda)

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