Vorkehrungen

Thailands Armee schliesst Intervention nicht mehr aus

publiziert: Freitag, 27. Dez 2013 / 09:22 Uhr / aktualisiert: Freitag, 27. Dez 2013 / 15:20 Uhr
Die Regierungsgegner wollen eine Sieg der Yingluck Partei, Puea-Thai, verhindern. (Archivbild)
Die Regierungsgegner wollen eine Sieg der Yingluck Partei, Puea-Thai, verhindern. (Archivbild)

Bangkok - Die politische Krise in Thailand verschärft sich weiter. Die Militärführung schloss am Freitag eine Intervention nicht mehr aus, sollten sich die Konfliktparteien nicht annähern.

6 Meldungen im Zusammenhang
Auf die Frage, ob es zu einem Putsch kommen könnte, sagte der einflussreiche Armee-Chef Prayuth Chan-Ocha auf einer Medienkonferenz: "Die Tür ist weder offen noch geschlossen. Alles kann passieren. Es kommt auf die Situation an." Das Militär werde versuchen, auf eine friedliche Art und Weise das Richtige zu tun. Daher würden Verhandlungen gefordert.
Vize-Ministerpräsident Surapong Tovichakchaikul hatte auch am Freitag angekündigt, die Regierung werde die Armee um Unterstützung bei den Wahlen bitten. Soldaten sollten Kandidaten bei deren Registrierung am Samstag schützen. Ferner würden weitere Massnahmen zur Sicherstellung eines reibungslosen Wahlverlaufs zusammen mit den Generälen diskutiert.

Die Armeeführung hatte bisher stets ein Eingreifen in den seit Wochen schwelenden Konflikt ausgeschlossen und lediglich eine Vermittlung angeboten. In den vergangenen 81 Jahren hat das Militär in Thailand 18-mal geputscht.

Zwei Tote bei Krawallen

Die Äusserungen des Armee-Chefs bedeuten einen weiteren Rückschlag für Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, die bislang Forderungen nach ihrem Rücktritt getrotzt hat. Sie hat stattdessen vorgezogene Parlamentswahlen für den 2. Februar angekündigt, aus denen voraussichtlich ihre Partei Puea Thai als stärkste Kraft hervorgehen würde.

Die Opposition lehnt Neuwahlen ab. Sie wirft der Regierungschefin vor, sie werde von ihrem vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruder und ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin gesteuert. Dieser spaltet das südostasiatische Land: Ihm halten Gegner Korruption, Verschwendung von Steuergeldern und Klientelpolitik vor.

Seit Oktober kommt es immer wieder zu Protesten gegen Yingluck und Zusammenstössen zwischen Regierungsanhängern und -gegnern. Zwar gehen inzwischen deutlich weniger Demonstranten auf die Strassen als noch vor wenigen Wochen, als bis zu 200'000 Menschen protestiert hatten. Dennoch kommt das Land nicht zur Ruhe. Am Donnerstag wurden bei erneuten Krawallen ein Polizist und eine Zivilperson getötet sowie zahlreiche weitere Menschen verletzt.

Kommission nimmt Empfehlung zurück

Angesichts der anhaltenden Proteste hatte Thailands Wahlkommission am Donnerstag eine Verschiebung des Wahltermins empfohlen. Die Regierung aber bezeichnete die Empfehlung der Kommission als nicht umsetzbar . Das Gesetz erlaube eine Verschiebung nur im Fall einer Naturkatastrophe.

In der Folge rückte die Kommission von ihrer Empfehlung ab. "Wir werden alles tun, freie, faire und transparente Wahlen zu organisieren", sagte der Vorsitzende Supachai Somcharoen am Freitag vor den Medien.

(ww/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bangkok - In Thailands Hauptstadt Bangkok sind am Sonntag zum ersten Mal in ... mehr lesen
Mit ihrem Marsch durch den historischen Bezirk von Bangkok warben die Demonstranten am Sonntag um Unterstützung für ihre Protestpläne.
Mit neuen Blockaden wollen die Regierungsgegner in Thailand die Regierung in die Knie zwingen.
Bangkok - Regierungsgegner stören ... mehr lesen
Bangkok - In Thailand ist bei Protesten der Regierungsgegner ein Demonstrant ... mehr lesen
Thaksin Shinawatra soll angeblich noch immer die Fäden im Hintergrund Thailands Regierung zu ziehen. (Archivbild)
Der Konflikt um Neuwahlen und Reformen zwischen Regierung und Opposition in Thailand spitzt sich zu. Ein Polizist wurde am Donnerstag getötet, zahlreiche Menschen wurden verletzt, als es zu Zusammenstössen mit den Gegnern von Regierungschefin Yingluck Shinawatra kam. mehr lesen 
Yingluck Shinawatra geht einen Kompromiss ein.
Bangkok - Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra hat als Kompromiss im Streit mit der Opposition die Einrichtung eines Rats für Reformen angekündigt. Der Rat solle aus 499 ... mehr lesen 1
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bangkok - In Thailand blockieren seit Montag Tausende Regierungsgegner die ... mehr lesen
Yingluck Shinawatra. (Archivbild)
Der...
Hintergrund ist, dass die Hauptstadtbevölkerung sich nicht repräsentiert sieht, aber die Opposition bei Wahlen aufgrund der zahlenmässig grösseren und regierungstreuen Landbevölkerung chancenlos ist. Daher will man auch keine Neuwahlen, sondern die Einsetzung eines Ersatzparlamentes, in dem man ihnen eine Mehrheit zuschanzt, die ihnen schlichtweg nicht zusteht.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten