The Chuchichäschtli-Identity
Und dieses Verhältnis ist - seit unsere nördlichen Nachbarn zu den zahlreichsten Einwanderern der Schweiz geworden sind – noch um einiges komplizierter geworden. Bisher war es ja so, dass wir Deutschschweizer jene Schweizer waren, die ohne geringste Selbstzweifel die eigene Amtssprache nicht beherrschen durften. Schwiizerdütsch war in praktisch jeder Situation genug gut. Selbst in Führungsetagen der Wirtschaft war es nur erforderlich, Englisch und Französisch fehlerfrei zu sprechen. Das Deutsche hingegen wurde da in Pressekonferenzen und offiziellen Verlautbarungen in einer Art misshandelt, die bei Kindern den Einsatz der Polizei erfordern würde.
Diese Identifikation über den Dialekt war an irgendeinem Punkt für sehr viele Schweizer der Punkt, mit dem sie sich noch von den «Schwaben» abgrenzten (kommt dazu, dass die echten Schwaben doch die schweizerischsten aller Deutschen sind!). Eine darüber hinaus gehende Differenzierung fand dabei gar nicht mehr statt: Einfacher lässt sich eine Identität kaum etablieren. Wer «Chuchichäschtli» sagen kann, ist kein böser Mensch.
Diese Discount-Identität hat natürlich einen ernsteren Hintergrund. Vor einem Jahrhundert wäre es nämlich kaum einem gebildeten Schweizer eingefallen, sich über seinen Dialekt auszuweisen. Hochdeutsch zu sprechen war in der gebildeten Gesellschaft ein Muss, die Mundart für den Plebs. Mit der Deutschen Niederlage im ersten Weltkrieg und der totalitären Drohung durch das dritte Reich entstand eine kulturelle Kluft, die ziemlich genau am Rheingraben entlang verlief. Eine plakative Methode, diesen Unterschied zu betonen, den Kontrast zu stärken, war der Dialekt. Während in Deutschland vom Völkischen die Rede war, wurden die Schweizer volkstümlich. Und haben sich seither nicht mehr davon erholt.
Immer wenn es um das Verhältnis mit Deutschland und den Deutschen geht, werden wir Deutschschweizer von einem Abwehrreflex wie von einem Stromschlag durchzuckt. Wie heftig dieser und wie schwach unser Vertrauen in unsere kulturelle Identität ist, zeigt sich schon daran, wie unsere Politiker sprechen. Natürlich KÖNNEN viele kein richtiges, halbwegs akzentfreies Hochdeutsch. Doch selbst jene die es beherrschen, dürfen sich den Faux-Pas nicht erlauben, dies auch zu zeigen. Keinem Repräsentanten aus der Romandie käme es in den Sinn, in Bauernfranzösisch zu parlieren. Würde ein Deutschschweizer Politiker hingegen mit korrekter hochdeutscher Diktion eine Rede halten, es wäre sein Tod als Volksvertreter.
Nun funktionierte diese Art der Identitätsfindung durchaus, solange die Schweiz eine geschützte Werkstatt zwischen den Machtblöcken war. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Vereinigung Europas veränderte sich dies aber alles. Vor allem, seit sich die Schweiz – nach erbitterter Gegenwehr vor allem der Deutschschweizer - auch langsam den Tatsachen stellen und sich öffnen musste. Und damit kamen auch die Deutschen zu uns. Hochqualifiziert, vielfach durch die eigene Bürokratie frustriert und mit einer Ausbildung im Gepäck, die sie zu begehrten Arbeitnehmern in der Schweiz machte, da viele Stellen sonst gar nicht besetzt werden könnten.
Das Neue an diesen Immigranten war vor allem, dass sie sich auf Augenhöhe mit den Schweizern befinden. Keine Italiener, Jugoslawen und Türken, auf die man mit leiser Verachtung hinunter blickt und die erst akzeptiert werden, wenn sie für die Fussballnati spielen. Und, das ist der Hammer: Sie können Hochdeutsch sprechen, jene Sprache, die in jedem gestandenen Eidgenossen östlich des Röstigrabens tiefste Ängste aufsteigen und Animositäten hervorbrechen lässt, die sich mitunter in rassistischen Gemeinheiten die Bahn brechen. Dass die Deutschen die Schweizer zudem nicht mal beim Fussball gewinnen lassen, ist da nur noch das Tüpfelchem auf dem «i».
Würden sich die Schweizer statt auf alberne Urängste aus der Kriegszeit auf die Tatsachen verlassen, würden sie realisieren, dass hier keine bösen Eroberer kommen, denen man mit verknorztem Hass begegnen muss. Im Gegenteil. Diese Deutschen sind hier, weil die Schweiz anscheinend etwas besser gemacht hat – politisch und gesellschaftlich. Wer sich diese Tatsachen bewusst macht und unsere liberalen und humanen Werte selbstbewusst vertritt, findet zum einen die wahre Identität der Schweiz und realisiert zum anderen, dass sich ein Mensch nicht primär übers 'Chuchichäschtli' definiert.
(von Patrik Etschmayer/news.ch)
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