
Dörfer und Weiler im «Schweizer Stil» auf 3'100 Meter Höhe umgeben von mächtigen Schneebergen, Wäldern, sattgrünen Weiden und sauberen Gewässern - das ist der Traum, das ist der Plan der Investoren. Nicht in Österreich, der Schweiz oder anderswo. Sondern in Tibet. Ausgerechnet.
Der erste Spatenstich zu diesem von der chinesischen Südprovinz Guangdong (Kanton) mit 400 Millionen Yuan (umgerechnet nicht ganz 60 Mio Franken) losgetretenen Projekt erfolgte bereits im März im Städtchen Lulang. Weitere Investitionen, von Privaten vor allem, in der Grössenordnung von 1 bis 2 Milliarden Yuan wird erwartet. Bis im Jahr 2015 sollen die Projekte in der Präfektur Nyingchi - auf Deutsch «Thron der Sonne» - an der Grenze zu Myanmar und Indien fertiggestellt sein. In China, nicht nur in Tibet, wird schnell und natürlich auch risikoreich vorgegangen. Mit dieser high-end-Luxus-Destination im Schweizer Still soll laut der offiziellen chinesischen Nachrichten-Agentur Xinhua (Neues China) «Süd-Ost-Tibet eine neue erste Adresse des tibetischen Tourismus werden».
Was genau damit gemeint ist, erläutert laut der in der Kantonesischen Industriestadt Dongguan erscheinende Tageszeitung der Parteisekretär der Präfektur Nyingchi, Cai Jiahua, so: «Wenn Touristen nach Tibet reisen, denken sie an Lhasa und den Potala Palast. Wir hoffen, dass in Zukunft Touristen nach Lhasa und dem Potala Palast auch nach Lulang reisen». Zwei weitere Ziele hat sich Parteisekretär Cai gesetzt: erstens dass nach Lhasas Wahrzeichen - dem Potala Palast, dem Jokhang Tempel und der Barkhor Strasse - Lulang in der Nyingchi-Präfektur das zweite touristische Wahrzeichen Tibets wird, und zweitens dass das Luxus-Resort auf 3'100 Meter Höhe auf dem Titelblatt der renommierten amerikanischen Zeitschrift «National Geographic» erscheinen wird.
Ob diese Ziele wie geplant bis 2015 erreicht werden können, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Schliesslich gibt es in China unzählige ähnliche Projekte. Sehr erfolgreiche und weniger erfolgreiche. In der an Hongkong angrenzenden Stadt Shenzhen zum Beispiel wurde vor einigen Jahren ein Luxus-Resort eröffnet, dass Interlaken nachempfunden ist. Es gibt ein Fünf-Sterne Hotel «Interlaken OCT Hotel» mit 299 Betten, einem «Interlaken Theatre» mit 1'000 Sitzen,Golf, Spa und was so alles dazugehört. Oder: ebenfalls im Süden der Guangdong-Provinz ist das österreichische, UNESCO-verzeichnete Dorf Hallstatt eins zu eins nachgebaut worden. Mit dem Einverständnis des Bürgermeisters von Hallstatt, notabene. Es gibt landauf, landab unzählige weitere Beispiele, von echten und imitierten Disneylands bis hin zu italienischen, spanischen, holländischen, deutschen und andern Tourismus-Dörfern. Nicht zu vergessen die auf chinesischen Weingütern originalgetreu nachgebauten Schlösser der Loire und des Bordelais. Ziel all dieser öffentlichen und privaten Investitionen: Ankurbelung des Tourismus, Schaffung von Arbeitsplätzen, Verbesserung des Lebensstandards der lokalen Bevölkerung. Uri-Andermatt-Sawiri auf chinesisch, sozusagen.
In Tibet jedenfalls gibt man sich optimistisch. Millionen von Touristen werden dieses Jahr erwartet, der überwiegende Teil davon Chinesen, dennoch aber auch mehrere Hunderttausend aus dem Ausland. Allerdings wird Tibet für Ausländer immer wieder vorübergehend gesperrt. 2012, das Jahr des Drachens, ist besonders gefährdet, denn im Herbst findet der Parteitag statt mit dem ersten Führungswechsel seit zehn Jahren. «Stabilität und Harmonie» ist deshalb in China und mithin auch in Tibet oberstes Gebot. Die Selbstverbrennungen von Mönchen in den letzten zwei Jahren in Tibet und den angrenzenden Provinzen mit grossen Tibeter-Minderheiten haben die Lage verschärft. Die Repression der Behörden blieb nicht aus.
Im Zusammenhang mit den Schweizer Dörfern und Weilern wird von Exil-Tibetern und Menschenrechts-Organisationen nun wohl argumentiert, die Chinesen investierten in Tibet einmal mehr aus rein strategischen und wirtschaftlichen Gründen und versuchten mit forcierter Immigration von Han-Chinesen, die Tibeter zu unterdrücken. Als Beweis wird dann etwa die 1'300 Kilometer lange erste Eisenbahnlinie von Golmud nach Lhasa angeführt, die 2005 nach nur siebenjähriger Bauzeit eröffnet worden ist oder die Eisenbahnlinie, die ab nächstem Jahr in die Nyingchi-Präfektur gebaut werden wird. Zudem wird in tibetischen Schulen neben Tibetisch vor allem auch Chinesisch unterrichtet. Auch das ein vermeintlicher Beweis für den «kulturellen Völkermord».
Viele im Westen und besonders in der Schweiz sind offenbar der Ansicht, dass Tibet seine Kultur nur erhalten kann, wenn es weitgehend abgeschottet bleibt. Doch Tibet ist kein Museum. Tibet ist nicht Ballenberg. Würde beispielsweise die Pekinger Zentralregierung die Migration von chinesischen Kleinunternehmern und Wanderarbeitern nach Tibet oder anderen Minderheit-Gebieten verbieten, wäre der Vorwurf der Verletzung von Menschenrechten nicht weit. Die meisten Chinesen arbeiten freiwillig in Tibet und sind keineswegs dorthin vom Staat befohlen worden. Zu merken wäre im Westen ganz allgemein, dass nicht alles, was Chinas Regierung zu Tibet sagt, falsch, und nicht alles was die tibetische Exil-Regierung und der Dalai Lama sagen, richtig ist.
In den letzten dreissig Jahren hat sich in Tibet vieles verändert. Meist zum Besseren. Die Tibeter haben während der «Grossen Proletarischen Kulturrevolution» (1966-76) unsäglich gelitten. Unzählige Klöster wurde zerstört. Doch das war das Schicksal des ganzen Landes. Nicht nur Tibets. Klöster, Kirchen und Tempel wurden landesweit als Lagerhäuser und Fabriken missbraucht. Tibet ist nicht mehr abgeschottet von der Aussenwelt wie im 19. Jahrhundert, als die Kolonialmächte Grossbritannien und Russland im «Great Game» sich um Einfluss auf das seit dem 17./18. Jahrhundert zum Reich der Mitte gehörende Tibet stritten. In einer zunehmend globalisierten Welt gibt es keine weissen Flecken auf der Landkarte mehr. Es widerspricht aller historischen Erfahrung, dass Kulturen im geschützten Glashaus gedeihen und überleben können.
Gewiss, China misst der Religion zu wenig Bedeutung bei. Die Tibeter andrerseits, der Dalai Lama inbegriffen, unterschätzen die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung, der Modernität und des Wohlergehens des breiten Volkes. Schliesslich lebten Tibeterinnen und Tibeter bis 1959 unter einer Diktatur der Klöster und einer kleinen adligen Elite. Leibeigenschaft war die Norm. Von Menschenrechten keine Spur.
Das «Schweizer» Projekt im Südosten Tibets wird vermutlich von vielen im Westen scharf kritisiert. Auch von jenen, die vom Buddhismus ergriffen mit modernstem Gerät um den heiligen Berg Kailas pilgern und danach ins Zürcher Hallenstadion pilgern, von «seiner Heiligkeit» schwärmen und vom «kulturellen Völkermord» der Chinesen reden. Was die westlichen Touristen kaputt machen, hat mir vor Jahren schon ein Mönch im Tashilumpo-Kloster in Shigaze erläutert: «Was die Chinesen angefangen haben, vollenden jetzt die westlichen Touristen». Gemeint war: Dort wo Touristen auftauchen, verändert sich der Welt. Nachhaltiger, ökologischer und Kultur respektierender Tourismus ist nur marginal erfolgreich. Wenn überhaupt, denn es ist eine Erfindung der Tourismus-Industrie und von einigen mit der Tourismus-Materie befassten Professoren im universitären Elfenbeinturm.
Die globalisierte Welt und mithin auch der Tourismus verändert, und das total und unumkehrbar. Wir im Westen sollte also langsam aber sicher Abschied nehmen von Shangri-la, dem Traum von der unberührten, heilen und friedlichen Welten hoch oben im Himalaya mit den friedfertigen Tibetern und «seiner Heiligkeit», dem Dalai Lama. Tibet ist ein wunderbares Land mit liebenswerten Menschen. Aber auch Tibet sucht Anschluss ans 21. Jahrhundert mit menschenwürdigen Lebensbedingungen.
Die Chinesen machen in Tibet vieles falsch. Darüber muss sicher diskutiert werden. Die Chinesen machen aber auch sehr vieles richtig, und das sollte ohne ideologische Scheuklappen vom Westen anerkannt werden. Dass beispielsweise - wie im Westen und in Exil-Tibeter-Kreisen oft behauptet wird - die Eisenbahnlinie nach Lhasa ein hinterhältiges Komplott Pekings sei, um die chinesische Immigration zu fördern und mithin die tibetische Kultur zu bedrohen, ist blanker Unsinn.
Wenn über das gefährliche Diktum des «kulturellen Völkermordes» in Tibet diskutiert wird, sollte man als Schweizer zuerst darüber nachdenken, was mit der romanischen Kultur zum Beispiel im Engadin zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts und heute, 2012 passiert ist. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden Hotelpaläste gebaut, die heute zum Teil unter Denkmalschutz stehen. Touristen, zunächst viele Engländer strömten ins Land, nicht zuletzt auch dank der Rhätischen Bahn. Kaum ein Tourist, selbst jene mit Ferienwohnungen, haben sich so integriert, dass sie mit den Einheimischen Romanisch sprechen könnten. In der Schule wird neben Romanisch auch Deutsch unterrichtet. Alles ein Komplott der Schweizer Zentralregierung in Bern zur Zerstörung der romanischen Kultur? Eben...
(Peter Achten/news.ch)
Vielleicht mag der Herr Achten ein China-Experte sein, aber über Tibet sollte er besser rechechieren oder sein lassen. Er läuft sonst Gefahr als Propagandasprecher der chinesischen Regierung deklariert zu werden.
" In den letzten dreissig Jahren hat sich in Tibet vieles verändert. "
Soll das heissen, dass die materielle Verbesserung der letzen dreissig Jahren, die barbarischen Handlungen während der Kulturrevolution die heute noch in Tibet andauern, als Gutmachung anzusehen ist?
Die Tibeter brauchen auch keine solche Prestige-Projekte, sondern Freiheit! China kann noch so teure Projekte in Tibet lancieren, aber der Schaden den sie angerichtet haben ist immens und wird nie wieder gutzumachen sein. Die Chinesen haben in Tibet nichts zu suchen! Free Tibet!

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