An der Spitze des Kundgebungszugs trugen Teilnehmerinnen und Teilnehmer 50 Särge - für jedes Jahr seit 1959 einen, wie ein Organisator der Kundgebung erklärte.

Vor der Botschaft Chinas skandierten die Tibeter Slogans wie «Stoppt das Töten in Tibet» und «Lang lebe der Dalai Lama». Mönche sprachen Gebete, und für die Opfer des Konflikts im Himalaya wurde eine Gedenkminute eingelegt. Viele Kundgebungsteilnehmer waren schwarz gekleidet und unzählige Tibet-Fahnen flatterten im Wind.

Kundgebung auf Bundesplatz trotz Ratssitzung

Via Bärengraben und Altstadt zogen dann die Manifestanten zum Bundesplatz, der ihnen vom Berner Gemeinderat ausnahmsweise auch während einer Session der eidgenössischen Räte zur Verfügung gestellt worden war.

In einer Rede bezeichnete es dort Nationalrat Mario Fehr (SP/ZH) als Schande, dass der Bundesrat die Tibetfrage beim Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao vor kurzem in Bern nicht zum Thema gemacht habe. Der Bundesrat müsse in der Tibetfrage klar und deutlich Zeichen setzen, hiess es seitens der Tibeter.

Parlamentarier unterzeichnen Petition

Die Parlamentarier unterzeichneten als erste eine Petition an die chinesische Regierung, für welche anschliessend auf dem Platz fleissig Unterschriften gesammelt wurden. Darin fordern die Tibeter China auf, in Tibet die Menschenrechte einzuhalten und die Tibetfrage friedlich zu lösen.

Während zu Beginn der Kundgebung auf dem Bundesplatz noch etwa 1000 Personen dem Regen und der Kälte trotzten, harrten ganz am Schluss noch etwa 400 aus. Organisiert wurde die Kundgebung von mehreren Tibeterorganisationen in der Schweiz.

(fest/sda)