Tiefseeforscher Jacques Piccard wird 80

Jacques Piccard engagiert sich noch immer für die Erforschung der Meerestiefen und für seine Stiftung zum Studium und Schutz der Meere und Seen. «Es bleibt noch so viel zu tun, bevor ich sterbe.»

Piccard hatte 1964 eigens für die damalige Expo den «Mesoskaph» gebaut, das erste touristische U-Boot der Welt. Die Expo.02 hat der Tiefseeforscher bisher noch nicht besucht, will dies aber noch nachholen.

Vielleicht trifft der Vater des «Mesoskaph» dann in Murten FR auf sein U-Boot. Das technische Kleinod rostet dort vor sich hin. 1964 waren mit dem 166 Tonnen schweren Gefährt 33'000 Besucherinnen und Besucher 60 Meter tief in den Genfersee eingetaucht.

Jacques Piccard kam am 28. Juli 1922 in Brüssel zur Welt. In Genf studierte er Wirtschaftswissenschaften und internationale Beziehungen. Von 1950 an widmete er sich definitiv der Erforschung der Meerestiefen.

Sein Vater Auguste Piccard hatte 1931 mit seinem Ballonflug bis in die Höhe von 16'000 Metern für Aufsehen gesorgt. Jacques Piccard eroberte die Tiefe: Mit dem U-Boot «Trieste», erreichte er am 23. Januar 1960 zusammen mit dem US-Marineleutnant Don Walsh den Marianengraben in 10'916 Metern Tiefe.

Die erfolgreiche Familiengeschichte hat inzwischen Sohn Bertrand Piccard fortgesetzt: Zusammen mit dem Briten Brian Jones hat dieser 1999 erstmals per Heissluftballon die Erde in einem Non-Stop-Flug umrundet.

(gä/sda)