Tierquälerei

Tierschutz kritisiert «Delikatessen aus der Folterkammer»

publiziert: Dienstag, 31. Mai 2016 / 13:40 Uhr
Vor allem die Romandie interessiert sich nicht für die Kritik des Tierschutz.
Vor allem die Romandie interessiert sich nicht für die Kritik des Tierschutz.

Zürich - 300 Tonnen Stopfleber, 200 Tonnen Hummer und 90 Tonnen Froschschenkel pro Jahr: Auf Schweizer Tellern landen immer noch Delikatessen aus tierquälerischer Haltung. Die Kritik des Tierschutzes lässt viele Gourmets und Gastronomen aber kalt - vor allem in der Romandie.

Beim Fleisch ist der Tierschutz bereits angekommen: Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten wollen wissen, wie ihr Geschnetzeltes und ihre Bratwurst produziert wurden und sind auch bereit, für tierfreundliche Haltung mehr Geld auszugeben.

Bei Haute-Cuisine-Produkten zähle das Tierwohl leider nach wie vor wenig, gab der STS am Dienstag in Zürich bekannt. Jedes Jahr würden rund 300 Tonnen Stopfleber, 200 Tonnen lebende Hummer, 90 Tonnen Froschschenkel und rund 450'000 lebende Frösche importiert.

Für den STS sind dies alles «Delikatessen aus der Folterkammer», wie er in einem 100-seitigen Tierschutz-Report zu diesem Thema schreibt. Seit Jahren kämpft der STS gegen den Import und Konsum solcher Prestige-Produkte. Bisher mit durchzogenem Erfolg.

Stopfleber- statt Röstigraben

In den Wochen vor Weihnachten sind bei Delikatessenhändlern immer noch lebende Hummer zu kaufen, mit gefesselten Schweren aufeinandergestapelt. Dies, obwohl der Konsument das Tier rechtlich gesehen gar nicht selber töten dürfte. Denn dafür bräuchte er gemäss STS einen Angelschein.

Auch Stopfleber verkauft sich noch immer gut - vor allem in der Romandie, wo der Grossteil der importierten 300 Tonnen gegessen wird. Daran Kritik zu üben, ist allerdings schwierig. «Das kommt dort gar nicht gut an», räumte Hans-Ulrich Huber vom STS ein.

Foie Gras sei in der Westschweiz ein beinahe unantastbares Kulturgut. «Es gibt einen regelrechten Stopfleber-Graben.»

Gastronomen uneinsichtig

Wenig Gehör finden die Tierschützer auch bei den Gastronomen, dies allerdings nicht nur in der Romandie, sondern in der gesamten Schweiz. Viele wollen sich nicht von Tierschützern diktieren lassen, was auf die Karte kommt und was nicht. Meist werde Tradition als Grund dafür angegeben, weshalb solche Delikatessen angeboten würden - und natürlich die Nachfrage durch die Gäste, sagte Huber.

Von der angeblich tierfreundlichen Foie Gras, die seit einigen Jahren im Handel ist, hält der STS wenig. Es seien schon viele solcher Betriebe überprüft worden. Die Gänse und Enten würden immer noch in Massenhaltung leben. Zudem sei die Leber immer noch bis um das Zehnfache vergrössert und somit krankhaft.

Kritik übt der STS auch an Detailhändlern. Währen Coop seit Jahren auf Foie Gras verzichtet, gehört die Migros über ihre Tochterfirma Globus immer noch zu den grössten Foie-Gras-Händlern in der Schweiz. Zudem verkaufen die Migros Genossenschaften in der Westschweiz und im Tessin nach wie vor auch selber Stopfleber.

(sda)

Mehr Menschlichkeit für Tiere.
Für einen starken rechtlichen Tierschutz!
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei spannende Neuerungen entdecken. mehr lesen  
Drogerie News Vegane Kosmetik ist ein Trend, der immer mehr Anhänger findet. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn ein Kosmetikprodukt vegan ist? Und welche Vorteile hat vegane Kosmetik für die Umwelt, die Tiere und die Haut? mehr lesen  
Dübendorf - Eine gross angelegte Bestandsaufnahme in Schweizer Bächen hat über 50 Fischarten erfasst. Erstmals wurde auch bei Kleinfischen wie der Groppe mehr als eine Art identifiziert. mehr lesen
Fischforscher:innen bei der Electrobefischung.
Die Erwärmung der Seen reduziert die Interaktionen in Planktonnetzwerken - im Bild sieht man eine Mikroskopaufnahme einer Planktongemeinschaft aus dem Greifensee.
Das Plankton in Gewässern bildet ein Netzwerk mit unzähligen Interaktionen, das dem gesamten Gewässerökosystem Stabilität verleiht. Dank ... mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
Wir setzen uns für die Verbesserung der Qualität von Tierheimen und Tier ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten