Tödlicher Unfall - Raser kommt mit blauem Auge davon

publiziert: Freitag, 6. Feb 2009 / 19:49 Uhr

Lugano - Das Strafgericht in Lugano hat einen jungen Raser wegen fahrlässiger Tötung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren sowie einer Busse von 3500 Franken verurteilt. Damit hat die Staatsanwaltschaft mit ihrer Anklage Schiffbruch erlitten.

Der Mann fuhr mit seinem Porsche Turbo mit mindestens 150 Stundenkilometer über die Kantonsstrasse. (Symbolbild)
Der Mann fuhr mit seinem Porsche Turbo mit mindestens 150 Stundenkilometer über die Kantonsstrasse. (Symbolbild)
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Der Tessiner Staatsanwalt Antonio Perugini hatte für fünfeinhalb Jahre Gefängnis plädiert. Seiner Ansicht nach hatte der damals 22-Jährige nicht fahrlässig gehandelt, sondern vorsätzlich, als er am 12. Juni 2006 in Avegno einen tödlichen Unfall verursachte.

Der Angeklagte habe einen Unfall bewusst in Kauf genommen, argumentierte Perugini. Gemäss einer Expertise der Staatsanwaltschaft donnerte der Mann mit seinem Porsche Turbo mit mindestens 150 Stundenkilometer über die Kantonsstrasse. Erlaubt waren auf der Strecke bloss 60 Stundenkilometer.

Wegen der überhöhten Geschwindigkeit verlor der Raser kurz vor Mitternacht in der Nähe von Avegno die Kontrolle über sein Auto. Dieses prallte gegen eine Bushaltestelle und überschlug sich anschliessend mehrmals.

Während sich der Fahrzeuglenker beim Unfall schwere Verletzungen zuzog, kam für seine Beifahrerin - eine 17-jährige Italienerin - jede Hilfe zu spät. Sie war auf der Stelle tot.

Das Strafgericht wertete den Unfallhergang - wie von der Verteidigung gefordert - als fahrlässige und nicht als vorsätzliche Tötung. Der Anwalt des Angeklagten hatte für eine bedingte Haftstrafe von 12 Monaten plädiert.

(smw/sda)

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