Tokio will Truppen in Irak lassen

publiziert: Sonntag, 31. Okt 2004 / 08:29 Uhr

Tokio - Der in Irak verschleppte Japaner ist tot. Bei der in Bagdad gefundenen enthaupteten Leiche handele es sich um den 24-jährigen Shosei Koda, bestätigte die Regierung in Tokio.

Koizumi (rechts) will weiter mit den USA zusammen arbeiten.
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Japan will dennoch seine Soldaten zu Wiederaufbauzwecken in Irak belassen, erklärte Regierungssprecher Hiroyuki Hosoda. Unsere grundsätzliche Politik hat sich nicht geändert, sagte Hosoda.

Die Terrorgruppe von Abu Mussad el Sarkawi hatte gedroht, ihre vergangene Woche verschleppte Geisel zu enthaupten, sollte Japan seine Truppen nicht innerhalb von 48 Stunden abziehen. Dies hatte die Regierung in Tokio abgelehnt.

Koda ist das fünfte japanische Opfer in Irak seit Beginn des US-geführten Kriegs dort. Ungeachtet der Ermordung Kodas sprach sich die japanische Regierungspartei LDP in einer Erklärung zur Fortsetzung der japanischen Truppenstationierung in dem Zweistromland aus.

Gegenwärtig sind rund 600 nicht kämpfende Soldaten der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte in Irak, um Wiederaufbau- und humanitäre Hilfe zu leisten. Japan muss in Kürze entscheiden, ob das am 14. Dezember auslaufende Mandat für die Truppen verlängert wird.

Man werde für eine angemessene Entscheidung die Sicherheitslage im Irak und den Wiederaufbau des Landes berücksichtigen, sagte Hosoda. Mit dem Beschluss zur Entsendung eigener Soldaten hatte sich Ministerpräsident Junichiro Koizumi, einer der grössten Unterstützer der USA bei ihrem Vorgehen in Irak, über breiten Widerstand im eigenen Volk hinweg gesetzt.

Für das gemäss der Verfassung pazifistische Japan bedeutete dies eine Zeitenwende: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wurden Soldaten in ein Land geschickt, in dem de facto Kriegszustand herrscht.

Japan weiss, dass es angesichts der Gefahr durch Nordkorea auf das Bündnis mit den USA angewiesen ist. Zugleich strebt Tokio eine aktivere sicherheitspolitische Rolle an der Seite der USA an.

(rr/sda)

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