Toller Sport am Sonntag

publiziert: Montag, 20. Jun 2005 / 12:00 Uhr

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Nein, damit ist nicht die Formel 1-Farce von Indianapolis gemeint. Doch einige Stunden zuvor konnte man am Fernsehen live einen Kampf auf Biegen und Brechen um den Sieg der Tour de Suisse erleben. Michael Rogers, der überraschende Australier, war mit 36 Sekunden Vorsprung auf den viertplazierten Aitor Gonzales in die Königsetappe über Nufenen, Gotthard und Furka gestartet.

Schon am Tag zuvor hatte der Spanier Gonzales eine Minute seines Rückstandes in der Bergankunft in Verbier gut gemacht und ein weiterer Angriff lag in der Luft. Dieser erfolgte am endlos scheinenden Anstieg zum Furka-Pass.

Als Gonzales über die Passhöhe fuhr, hatte er schon eine Minute Vorsprung. Doch es stand noch die Abfahrt bevor, 25 km um Serpentinen herum steil hinunter nach Ulrichen. Auch hier schenkte sich niemand was, die Kurven wurden in Kampflinie gefahren, doch Rogers schaffte es trotz höchstem Risiko nicht, seinen Rückstand noch entscheidend zu reduzieren – mit der Bonifikation errang Aitor Gonzales den Gesamtsieg mit 22 Sekunden Vorsprung.

Gar nicht in das Geschehen mischte sich gestern der am Ende Gesamtdritte Jan Ullrich ein, der die Tour de Suisse als Vorbereitung für den Saisonhöhepunkt in Frankreich bestritt. Seine Form scheint in Ordnung zu sein, doch er wirkt weniger stark, als bei seinem tollen Come-Back vor zwei Jahren, als er die Schweizer Pässe schneller als alle anderen hoch fuhr und damit zeigte, dass man von ihm an der Tour viel zu erwarten hatte.

Prognosen für die Tour de France sind umso schwieriger zu machen, als dass sich der andere Kronfavorit, der sechsfache TdF-Sieger Lance Armstrong an der französischen Dauphiné Liberé Rundfahrt etwas zurück hielt und sich mit einem vierten Platz begnügte, aber auch in hervorragender Form zu sein scheint.

Es wäre aber ein grosser Fehler, die Tour auf die beiden Giganten zu reduzieren und zu glauben, es würde nur ein Duell Armstrong gegen Ullrich mit ein paar dekorativen Fahrern aus anderen Mannschaften werden.

Phonak hat mit Santiago Botero einen möglichen Mitfavoriten. Nach zwei lausigen Jahren bei T-Mobile hat sich der Phonak-Captain dieses Jahr wieder gefangen und er zeigte an der Dauphiné seine Klasse ebenso wie der Gerolsteiner-Captain Levi Leipheimer, der endlich, nach viel Pech in den vergangenen Jahren, bei der Tour glänzen will. Ein ganz heisser Kandidat wird auch der Italiener Ivan Basso sein, der den Giro d'Italia dieses Jahr zwar auf Grund einer Magenverstimmung verlor, aber trotzdem eine begeisternde Vorstellung bot und seit dem letzten Jahr wesentliche Fortschritte gemacht hat, als er Tour-Dritter wurde.

Die kommende Tour dürfte die spannendste seit langem werden. Armstrong wird noch eine letzte grosse Show bieten wollen, bevor er in Paris vom Sport zurück tritt. Ullrich wird alles daran setzen, den Amerikaner bei der letzten Gelegenheit zu schlagen, wobei T-Mobile Armstrongs Discovery-Team mit einer 3er-Spitze mit Klöden und Vinokurov weich klopfen will. Basso, Botero, Leipheimer und wer sonst noch Ambitionen hat, könnten von diesem Duell profitieren und auf die Champs Elisées mit dem gelben Tricot übergestreift einfahren.

Unter Ex-Rennfahrern wie Eddy Merckx oder Dietrich Thurau gibt es aber nur einen Favoriten: Lance Armstrong, der König, der zurücktreten wird und dies im Triumph machen will.

Der Countdown läuft, die letzten Vorbereitungen werden getroffen, der Form der Fahrer der letzte Schliff gegeben und die Spannung steigt, bis es am zweiten Juli in der Vendée losgehen wird. Bleibt einfach zu hoffen, dass Michelin wenigstens richtige Radreifen für seine Teams hinkriegt und die armen Fahrer nicht plötzlich ohne Gummi dastehen.

(von Patrik Etschmayer/news.ch)

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